Essen.. Immer wieder Probleme: Seit Jahren warten Lehrer, Schüler und Eltern in Essen-Kupferdreh. Jetzt gibt es einen neuen Termin für den Umzug.

Ein neuer Anlauf steht in Essen-Kupferdreh an, wo die bestehenden Grundschulen aus allen Nähten platzen: Jetzt sind die Arbeiten in der ehemaligen Dilldorfschule laut Stadt so weit, dass es einen neuen Termin für den Umzug an die Oslenderstraße gibt. Umbau und Sanierung haben bereits vor Jahren begonnen. Wann der Unterricht in dem reaktivierten Gebäude starten kann, das wissen Eltern und Schüler aber noch nicht.

100 Mädchen und Jungen sollen künftig an der Oslenderstraße unterrichtet und im Rahmen des offenen Ganztags betreut werden. Vier Klassen sind an dem Standort nach der Wiedereröffnung geplant, die auf einen Ratsbeschluss von 2018 zurückgeht. Fest steht, dass die Kosten für die Bauarbeiten schon rasch nach Beginn und zudem erheblich gestiegen sind: Ging die Stadt von zunächst 4,4 Millionen Euro aus, beziffern sie diese nun mit 7,2 Millionen Euro. Damit kommen dies der Summe nahe, die seinerzeit für einen Neubau berechnet worden ist (neun Millionen Euro).

Auch das Außengelände der Dilldorfschule in Essen-Kupferdreh ist hergerichtet worden.
Auch das Außengelände der Dilldorfschule in Essen-Kupferdreh ist hergerichtet worden. © FUNKE Foto Services | Kerstin Kokoska

Saniert, umgebaut und hergerichtet wurden nun dafür auch Räume für Essensversorgung (Mensa), für die Verwaltung sowie Funktions- und Nebenräume. Zu tun gab es dabei beinahe überall etwas, ob bei Wänden, Fluchttreppen, Aufenthaltsräumen, Küche, Speiseraum sowie Zufahrt für Feuerwehr und Lieferdienste und auch Lärm- und Sichtschutzwand. Zuletzt gab es dann Probleme mit Belastung einer Stützwand im Bereich der Feuerwehrzufahrt. Die Fläche konnte laut Stadt nicht wie geplant freigegeben werden.

Probleme und zusätzliche Aufgaben wie Herausforderungen tauchten während der Bauarbeiten immer wieder auf. So entdeckten die Arbeiter vor Ort etwa Schadstoffe, darunter Asbest und Schimmel im Dachgeschoss (Gebälk). Es galt, Altlasten zu entfernen, es erfolgten Kampfmittelsondierungen. Schließlich kamen die Hindernisse hinzu, die die gesamte Baubranche treffen: Lieferschwierigkeiten bei Bauteilen und Baumaterialien. Für die Beseitigung entstandener Mängel mussten zudem weitere Fachfirmen beauftragt werden.

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Vor der Entscheidung für die Dilldorfschule wurden die beiden bislang genutzten Grundschulen im Stadtteil überprüft. Geklärt wurde, ob diese erweitert werden könnten. Und rasch ausgeschlossen: An der Hinsbeckschule hätte ein vorhandener Bunker die Kosten in die Höhe getrieben, an der Josefschule sprachen Flöze und der damit verbundene Arbeitsaufwand dagegen.

Das Gebäude an der Oslenderstraße stand damals leer (seit 2017). 75 Jahre lang wurden hier Mädchen und Jungen an der katholischen Grundschule unterrichtet, die schließlich zur Gemeinschaftsgrundschule wurde und das bis 2010 blieb. Dann nutzte die Stadt das Gebäude als Asylunterkunft. Jetzt sollen erneut Kinder und Lehrer einziehen, auch der Schulhof ist inzwischen hergerichtet. Das Außengelände soll insgesamt Platz für rund 200 Kinder bieten.

„Die Arbeiten an der Schule sind so gut wie fertiggestellt“, sagt Stadtsprecherin Jacqueline Riedel.  Die Stützmauer des Standorts sei inzwischen ertüchtigt worden. „Die abschließenden Bewertungen für die Stützmauer durch den Statiker und den Prüfstatiker fehlen noch“, kündigt sie noch einen Termin an. Ansonsten seien derzeit keine Mängel bekannt, die eine Inbetriebnahme verzögern würden. Kleinere Mängel würden im laufenden Betrieb behoben.

Bereits vor sechs Jahren hatte der Essener Rat beschlossen, die Dilldorfschule zu reaktivieren.
Bereits vor sechs Jahren hatte der Essener Rat beschlossen, die Dilldorfschule zu reaktivieren. © FUNKE Foto Services | Kerstin Kokoska

Das bedeutet für den Zeitplan: Der Umzug soll in der 33. Kalenderwoche stattfinden, also ab 12. August. Wird alles vorbereitet sein, können der Unterricht und Betreuung an der Gemeinschaftsgrundschule beginnen: für zwei vierte Klassen, eine OGS-Gruppe und eine „Schule von 8-1-Gruppe“ vom Förderverein. Sie werden in das Schulgebäude an der Oslenderstraße einziehen. „Ab dem Schuljahr 2025/26 werden voraussichtlich drei vierte Klassen und gegebenenfalls eine weitere Betreuungsgruppe dort sein“, kündigt Jacqueline Riedel eine mögliche Erweiterung an.

Der Unterrichtsbeginn werde nun noch mit der Schulleitung besprochen, sagt die Sprecherin und versichert: „Die Familien werden entsprechend informiert, sobald der genaue Termin feststeht.“

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