Essen-Heidhausen. Das alte Gebäude ist „abgerockt“, eine neue Feuerwache soll am Brakeler Wald entstehen und ein schnelles Eingreifen der Retter sichern.

Das Gebäude der Freiwilligen Feuerwehr Werden/Heidhausen ist zusehends in die Jahre gekommen. Es zu sanieren, lohnt allerdings nicht mehr. Aus diesem Grunde hatte der Rat der Stadt bereits im März vergangenen Jahres den Beschluss für einen Neubau am Standort Brakeler Wald gefasst. Nun, über ein Jahr später, kam aus dem Ausschuss für öffentliche Ordnung, Personal und Organisation und Gleichstellung das Signal für den Baubeginn und den Abbruch des Altgebäudes.

Die Gebäudeplanung sieht Platz für mehrere Einheiten vor

Die Einweihung der bisherigen Feuerwache erfolgte 1958. Es war ein nach damaligen Maßstäben moderner Gebäudekomplex mit mehreren Übungs- und Besprechungsräumen. Er verfügt über ein teilweise oberirdisches Kellergeschoss, ein Erdgeschoss, ein Obergeschoss und einen angrenzenden – weithin sichtbaren – Schlauchturm.

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Die aktuelle Planung sieht vor, dass der Neubau künftig in komfortabler Weise Platz für mehreren Einheiten bietet: Er soll als Unterkunft der Freiwilligen Feuerwehr, der Jugendfeuerwehr sowie für einen Rettungswagen des Rettungsdienstes der Stadt Essen im 24-Stundendienst dienen. Der Bereich der Freiwilligen Feuerwehr wird dabei vom Bereich des Rettungsdienstes baulich getrennt sein.

Die Fahrzeughalle bietet künftig Platz für sechs Feuerwehrfahrzeuge und einen Rettungswagen. Ein zusätzlicher Bedarf für die Löscheinheit der Freiwilligen Feuerwehr wird ebenfalls berücksichtigt. Im Katastrophenfall soll die Wache nämlich als „Leuchtturm“ beziehungsweise „Brückenkopf“ der Versorgung und Betreuung von Bürgerinnen und Bürgern für Werden und Heidhausen dienen.

Nachhaltigkeit ist ein wichtiges Thema bei der neuen Feuerwache

Die planungs- und die umweltschutzrechtlichen Belange wurden im Zuge der Planung geprüft und mit den Trägern abgestimmt, teilt die Stadt mit. Für die auf dem Grundstück stehenden Bäume, die im Rahmen der Neubebauung entfallen müssen, sind als Ausgleich Baum-Ersatzpflanzungen auf der Wiese im nördlichen Teil des Grundstücks geplant.

Nachhaltigkeit ist ein wichtiges Thema bei der Erstellung und dem Betrieb der neuen Feuerwache: Vorgesehen ist eine „robuste, flexible und unterhaltsfreundliche Bauweise“. Das Dach über der Fahrzeughalle wird unter der Photovoltaik-Anlage extensiv begrünt.

Stadt Essen sucht weitere Flächen

Innerhalb von acht Minuten sollen Feuerwehr und Rettungsdienste vor Ort. Doch das kann oft nicht eingehalten werden. Deshalb sucht die Stadt Essen dringend nach geeigneten Flächen für neue Feuerwachen. Im Essener Süden wird der Handlungsdruck von der Stadt als besonders groß angesehen.

Als weiteren Standort neben den Wachen in Kettwig und Werden/Heidhausen hat die Verwaltung eine Fläche an der Ruhrtalstraße zwischen Kettwig und Werden – im Landschaftsschutzgebiet – ausgewählt.

Das hat bereits die betroffenen Anwohner auf den Plan gerufen. Es wurde im April eine Online-Petition für den Erhalt der Grünfläche gestartet. Andere Standorte seien jedoch nicht geeignet, sagt die Stadt.

Der westliche Bereich des Daches vor der Dachterrasse erhält eine intensive Begrünung mit Büschen und Sträuchern. Die Gebäudehülle wird wie bei einem Passivhaus ausgeführt. Damit werde der Wärmebedarf des Gebäudes auf ein Minimum reduziert, betont die Verwaltung. Vorgesehen ist ein regenerativer Gebäudebetrieb durch Wärmepumpen und Photovoltaik.

Das Bauvorhaben wird einen zweistelligen Millionenbetrag kosten

Die Durchführung des Neubaus der Feuerwache Werden/Heidhausen mit integrierter Rettungswache sowie des Abbruches des Bestandsgebäudes erfolgt durch die GVE Grundstücksverwaltung Stadt Essen. Kosten wird das Projekt laut Verwaltungsvorschlag voraussichtlich 23.475.000 Euro.

Die Fertigstellung des Neubaus ist für Ende 2027/Anfang 2028 anvisiert. Der Rat entscheidet in der Sitzung am 26. Juni über das angestrebte Verfahren.

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