Essen. Essener Museum Folkwang und Bäcker Peter bringen zur Fußball-EM ein Brot heraus. Es sieht aus wie eine Schuhsohle. Aktion hat sozialen Zweck.

Pünktlich zum ersten Spieltag der Fußball-Europameisterschaft ist in Kooperation mit der Essener Bäckerei Peter und dem Museum Folkwank das EM-Brot auf den Markt gekommen. Das Ciabatta-Gebäck ist zwar nicht rund, sondern fladenflach, hat aber einen besonderen Clou: Geformt ist es nach Vorgaben des Künstlers und Fußballfans Andreas Slominski, dessen Fußballplakat-Sammlung unter dem Titel „Wohnorte gegen Geburtsorte“ derzeit im Museum Folkwang zu sehen ist. Die Besonderheit des Teigprodukts: Jedes EM-Brot trägt den Stollenabdruck eines Fußballschuhs.

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Beim Backstuben-Besuch im Essener Nordviertel war auch Carina Helfers von der Stiftung Universitätsmedizin dabei. Die Organisation profitiert von der ungewöhnlichen Kunstaktion: 1 Euro jedes verkauften EM-Brotes, das ab sofort in jeder Peter-Filiale für 2,95 Euro zu haben ist, fließt an die Aktion „Ein Tor - ein Lächeln“ der Stiftung Universitätsmedizin Essen. Die Aktion steht unter der Schirmherrschaft von Trainer-Legende Otto Rehhagel. Die Stiftung organisiert unter anderem Besuche von Klinikclowns in der Kinderklinik der Universitätsmedizin Essen.

Essener EM-Brot: Stollen-Muster wird von Hand in jeden Brotlaib gedrückt

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Für den Anfang will Geschäftsführer Alexander Peter zunächst einmal 750 Stück pro Tag in den Ofen schieben. Jeder Laib ist dabei Handarbeit. Denn die spezielle Brot-Edition bekommt nicht etwa durch Maschinen ihren besonderen Stempel. Das Stollen-Muster wird tatsächlich von Hand in jedes eigene Teigstück gedrückt.

Besuch in der Backstube: Folkwang-Direktor Peter Gorschlüter (Mitte) und Carina Helfers, Stiftung Universitätsmedizin (re.), standen dem Essener Bäcker Alexander Peter beim EM-Brotbacken zur Seite. 
Besuch in der Backstube: Folkwang-Direktor Peter Gorschlüter (Mitte) und Carina Helfers, Stiftung Universitätsmedizin (re.), standen dem Essener Bäcker Alexander Peter beim EM-Brotbacken zur Seite.  © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Den passenden Fußballschuh hat Alexander Peter aus dem Bekanntenkreis bekommen. Natürlich unbenutzt, frisch desinfiziert und Größe 40 - das Modell für den etwas kleineren Fußballer-Fuß. Die aktuelle Rivalität zwischen Traditions-Sportausstatter Adidas und dem Konkurrenten Nike, der ab 2027 den Deutschen Fußballbund beliefern wird, hat Peter übrigens elegant ausgekontert, und gleich zu einem Puma-Schuh gegriffen.

EM-Brot aus Essen: Die Folkwang-Idee wird in die Backstube getragen

Den Brotkunden freilich dürfte eher der Geschmack des Ciabatta-Gebäcks interessieren und der überzeugt auch Folkwang-Direktor Peter Gorschlüter. „Ich bin ja Halbitaliener, da bekomme ich Heimatgefühle“, lobt Gorschlüter, der den Folkwang-Gedanken damit quasi auch in die Backstube trägt: „Kunst und Leben zu verbinden, war schon eine Herzenssache unseres Museumsgründers Karl Ernst Osthaus. Und wo ließe sich das besser vereinen als an einem Ort des täglichen Bedarfs. Wir freuen uns sehr, dass Bäcker Peter spontan die Idee von Andreas Slominski aufgegriffen hat und mit einer Prise Humor sein EM-Brot als ‚geschmackvolles‘ Kunstwerk in den Handel bringt.“

Bei 230 Grad gebacken und dann ab in die Peter-Filialen: 750 EM-Brote will Geschäftsführer Alexander Peter für den Anfang pro Tag anbieten.
Bei 230 Grad gebacken und dann ab in die Peter-Filialen: 750 EM-Brote will Geschäftsführer Alexander Peter für den Anfang pro Tag anbieten. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Auch in der Bäckerei hat man sich für die „sympathisch-verrückte“ Idee aus der Kunstszene gleich begeistern können: Hinter der EM-Brot-Idee stehe „eine tolle und interessante Partnerschaft – insbesondere, wenn man damit ein soziales Projekt realisieren kann“, so Geschäftsführer Alexander Peter. Und sollte der EM-Verlauf für die deutschen Fans doch nicht so glücklich sein: Das Brot sei eine perfekte Zugabe für die Grillsaison, sagt Alexander Peter. Sollte das Sommer-Märchen für die Deutsche Elf also nicht Realität werden, bleibt bis zum EM-Finale am 14. Juli ja immer noch Hoffnung auf einen perfekten Grill-Sommer.

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