Essen-Borbeck. Der neue Küchenchef Juan Felipe Rubino will frischen Wind in ein historisches Gebäude in Essen-Borbeck bringen. Am Freitag ist Eröffnung.

Die Renovierung ist abgeschlossen, die Karte fertig, der neue Pächter ist bereit: Das historische „Feldschlösschen“ an der Flurstraße wird am Freitag, 7. Juni, öffnen. Pächter und Chefkoch Juan Felipe Rubino will „mit Gerichten überraschen, bei denen Tradition und Kreativität zusammenkommen“.

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Trotz seiner gerade mal 33 Jahre verfügt Rubino über große Erfahrung. Der gebürtige Kolumbianer hat das Kochen überwiegend in Spanien und Italien gelernt, er war unter anderem Chefkoch in einem Restaurant an der Costa Smeralda auf Sardinien und anschließend für eine Sommersaison auf Mallorca, bevor er vor gut fünf Jahren nach Deutschland kam, um in einem Gourmetrestaurant in Magdeburg Crossover-Küche mit italienischen Einflüssen anzubieten.

Das Gebäude an der Flurstraße in Borbeck feiert im nächsten Jahr seinen 125. Geburtstag.
Das Gebäude an der Flurstraße in Borbeck feiert im nächsten Jahr seinen 125. Geburtstag. © FUNKE Foto Services | Kerstin Kokoska

Die traditionelle italienische Küche soll auch in Borbeck im Mittelpunkt stehen. Pizza sucht man auf der Karte vergeblich, stattdessen finden sich dort Klassiker wie Vitello tonnato mit Thunfischsauce aus dem Piemont oder Mezzi rigatoni Carbonara nach original italienischem Rezept – also nicht mit Sahnesoße, sondern mit Ei und Pecorino. „In vielen italienischen Restaurants in Deutschland bekommt man nicht die richtige italienische Küche“, erklärt er. „Ich finde, man muss die Tradition respektieren und mit ein bisschen Innovation verbinden.“ Auf einer regelmäßig etwa alle drei Wochen wechselnden Spezialkarte sollen künftig zusätzlich saisonale Gerichte stehen.

Essener „Feldschlösschen“: Haus gehört einem Studentenverein

Das „Feldschlösschen“ ist das erste eigene Restaurant des ambitionierten Jung-Unternehmers. „Wir haben mit Juan Felipe Rubino einen echten Schatz gefunden und freuen uns sehr auf sein gastronomisches Angebot“, sagt Christof Beckmann vom Wissenschaftlichen katholischen Studentenverein „Unitas Ruhrania“. Dem Verein gehört das Haus, und die Entscheidung, wer der neue Pächter sein sollte, hat man sich nicht leicht gemacht. „Juan ist sehr talentiert und verfügt über große Erfahrung. Wir hatten mehrere Probeessen, bevor wir uns für ihn entschieden haben. Das war eine eher seltsame Fastenzeit für uns.“

Wintergarten und angrenzender Biergarten bieten zusätzlichen Raum.
Wintergarten und angrenzender Biergarten bieten zusätzlichen Raum. © FUNKE Foto Services | Kerstin Kokoska

Auch für die Totalrenovierung des Gebäudes, in dem zudem Studentenzimmer untergebracht sind, wurde ein großer Aufwand betrieben. Sämtliche Leitungen, ob Strom, Gas oder Wasser, wurden erneuert. Immerhin handelt es sich um ein Haus mit Geschichte, das im kommenden Jahr seinen 125. Geburtstag feiern wird. „Es war ursprünglich als Hotel gebaut, und wir haben diesen alten Grundriss jetzt wieder hergestellt“, so Beckmann. „Es gibt eine Akte darüber im Stadtarchiv. 1919 sollte es eine Gärtnerei mit Milchausschank werden. Dafür hat man eher eine Konzession bekommen als für Schnaps.“ Gärtnerei – das passt. Denn auch Rubino hat hinter dem Haus, gleich neben dem Biergarten, ein Beet mit Kräutern, die er zum Kochen verwenden wird. Beckmann: „Wir hatten noch nie so viele Pflanzen im Garten wie jetzt.“

Feldschlösschen

Das „Feldschlösschen“ in Borbeck eröffnet am 7. Juni um 17 Uhr mit einem Aperitif und kleinen Gerichten. Ab 18 Uhr beginnt dann der reguläre Betrieb.

Am Sonntag, 9. Juni, veranstalten Juan Felipe Rubino und seine Frau Giorgia von 11 bis 15 Uhr erstmals ein Brunch. Dies soll dann ein regelmäßig wiederkehrendes Angebot werden.

Öffnungszeiten: So-Di 12-15 und 17 bis 23 Uhr, Fr/Sa bis 24 Uhr, die Küche hat jeweils bis 22 Uhr geöffnet.

Kontakt: Flurstraße 67, Anmeldung: 0201 45895943 und 0176 42981480, info@feldschlosschen-restaurant.de, Internet: www.feldschlosschen-restaurant.de.

Die Räume sind bereits seit einiger Zeit fertig eingerichtet – allein die Bürokratie hat die Eröffnung immer wieder hinausgezögert. Doch jetzt steht alles bereit, am kommenden Freitag wird es endlich losgehen. Viel Platz hat Rubino im „Feldschlösschen“: Alleine im Restaurant sind 64 Plätze zu vergeben, auf der Terrasse weitere 58. Und dann ist da noch der alte Schankraum mit der Theke und fünf hohen Tischen mit Bistrocharakter. Hier könnte man für ein Glas Wein und eine Kleinigkeit zu essen Platz nehmen. Überhaupt legt Rubino großen Wert auf die Weinkarte. Vor allem italienische und französische Weine finden sich hier, aber auch deutscher Weißwein.

Borbeck: Italienisches Menü mit Wein und Musik im „Feldschlösschen“

Juan Felipe Rubino und seine Frau Giorgia Felice planen nicht nur einen regelmäßigen Brunch, sondern auch den ein oder anderen italienischen Abend mit Vier- oder Fünf-Gänge-Menü und begleitenden Weinen. Nicht zu vergessen: mit passender Live-Musik. Es ist wieder Leben im „Feldschlösschen“.

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