Es gibt es viele Möglichkeiten, sich in Essen ehrenamtlich zu engagieren. Unsere Alltagshelden machen es vor.

Ehrenamtliche leisten nicht nur einen wichtigen Beitrag zum Gemeinwohl, sondern bereichern auch ihr eigenes Leben. Denn Psychologen bestätigen: Anderen zu helfen erweitert den Horizont, stärkt die Psyche und das Gefühl, gebraucht zu werden. Darüber hinaus baut man seine Fähigkeiten aus und knüpft neue Kontakte – für viele ein wichtiger Schritt aus der Einsamkeit.

In Essen unterstützt die Ehrenamt Agentur Essen Interessierte bei der Suche nach einer für sie geeigneten Tätigkeit. Die 2005 gegründete Ehrenamt Agentur Essen zählt zu den bundesweit größten ihrer Art. Sie vermittelt, organisiert und qualifiziert Freiwillige unabhängig von Religion und Politik. Die Einsatzbereiche sind vielfältig: Ob bei der TelefonSeelsorge, der Flüchtlingshilfe, ob als Vorlesepate in Kindergärten und Grundschulen oder bei der Unterstützung demenziell erkrankter Menschen – überall in der Stadt werden helfende Hände gebraucht.

„Ehrenamtliche leisten einen unverzichtbaren Beitrag zum Gemeinwohl.“
– Frank Skrube, Marketingleiter Wohnbau eG Essen

Die Wohnbau eG Essen zeichnete alle Alltagshelden 2023 mit einer Urkunde aus und bedachte sie außerdem mit einer kleinen Überraschung.
Die Wohnbau eG Essen zeichnete alle Alltagshelden 2023 mit einer Urkunde aus und bedachte sie außerdem mit einer kleinen Überraschung. © M. Pasch/FMS | Unbekannt

In der Serie „Alltagshelden“ der FUNKE Mediengruppe in Kooperation mit der Wohnbau eG Essen haben wir auch in diesem Jahr wieder exemplarisch einige Essener Bürgerinnen und Bürger vorgestellt, die ehrenamtlich tätig sind. Ihre Aussagen bestätigen, dass ehrenamtliches Engagement keine Einbahnstraße ist, dass man nicht nur gibt, sondern auch viel zurückbekommt. Zum Beispiel die Worte von Leila Gudusch, die sich mit ihren 80 Jahren immer noch als Grüne Dame um Patienten der Evangelischen Kliniken Essen-Mitte kümmert und im Interview sagte: „Nahezu jedem würde es guttun, ein Ehrenamt zu übernehmen, weil es auch dem eigenen Leben einen besonderen Sinn gibt.“

Laura Schick, die als „Kinderfee“ alleinerziehende Mütter und Väter bei der Kinderbetreuung entlastet, möchte ihr Ehrenamt nicht mehr missen: „Ich kann mir nichts Schöneres vorstellen. Und würde es immer wieder so machen.“

Auch Maggie, die sich seit Jahren mit viel Herzblut bei der TelefonSeelsorge Essen engagiert, zieht viel Kraft aus dieser Tätigkeit: „Durch das Ehrenamt habe ich eine große Dankbarkeit dafür entwickelt, dass mein Leben so ist, wie es ist, und dass ich anderen helfen kann.“ Umso mehr freute sie sich, dass nach Erscheinen des Artikels über ihr Engagement die Zahl der Anmeldungen zur neuen Nachwuchs-Ausbildung auf 18 gestiegen war. Zuvor waren es acht bis zehn.

„Das soziale Netz ist viel löchriger als man denkt.“
– Astrid Fülling, ehrenamtlich für die Obdachlosenhilfe in Essen tätig

Frank Skrube bedankte sich bei Maggie, ehrenamtlich für die TelefonZentrale Essen tätig, für ihren Einsatz. Die Urkunde überreichte Katharina Schott, FMS (v.l.).
Frank Skrube bedankte sich bei Maggie, ehrenamtlich für die TelefonZentrale Essen tätig, für ihren Einsatz. Die Urkunde überreichte Katharina Schott, FMS (v.l.). © M. Pasch/FMS | Unbekannt

Michaela Borkowski, die jahrelang in der Kinder- und Jugendarbeit der SG Schönebeck aktiv war und sich nun in der Afrikahilfe „Bruce & Charity Brothers“ für ein togoisches Waisenhaus einsetzt, kann sich ein Leben ohne soziales Engagement gar nicht vorstellen: „Ich werde mich für benachteiligte Kinder einsetzen, solange ich atme“, betonte 59-Jährige. Astrid Fülling, die die Obdachlosenhilfe in Essen tatkräftig unterstützt, erzählte, dass das Ehrenamt ihr ganzes Leben in neue Bahnen gelenkt habe. Die dort erfahrene Gemeinschaft und das Gefühl zu helfen, seien ihr ein Motor geworden. Auch sei ihr Blick auf die Gesellschaft ein anderer geworden: „Das soziale Netz ist viel löchriger als man denkt“, fasste sie ihre Erfahrungen zusammen.

Dass ein Ehrenamt nicht nur das Herz, sondern auch den Kopf jung hält, wusste Michael Manderscheid von der Initiative „Hey, Alter!“ zu berichten. Dort werden ausrangierte PCs und Laptops wieder instandgesetzt und benachteiligten Kindern und Jugendlichen zur Verfügung gestellt: „Bei uns erlernen Ehrenamtliche die Aufarbeitung von IT-Komponenten und den Umgang mit alternativen Betriebssystemen. Der fachliche Austausch wird von allen als sehr wertschöpfend empfunden.“

Im Rahmen einer Feierstunde überreichte die Wohnbau Essen eG nun allen Alltagshelden eine Urkunde und ein Präsent als Anerkennung für den unentgeltlichen Einsatz. „Das mindeste, was wir tun können“, sagte deren Marketingleiter Frank Skrube. Und freut sich auf viele Alltagshelden 2024.