Essen. Erik Puzig betreibt das Tattoo-Studio „Lebenslänglich“. Warum er jetzt eine Camping- und Freizeitanlage in Norwegen an den Start bringen will.

  • Der Inhaber eines Essener Tattoo-Studios hat große Pläne.
  • Er will in Norwegen Camping- und Freizeitmöglichkeiten anbieten.
  • Das Projekt soll nach und nach realisiert werden.

Einen Lebenstraum erfüllt sich gerade der Essener Geschäftsmann Erik Puzig. Der 35-Jährige ist Inhaber von mehreren Tattoo-Studios, unter anderem des „Lebenslänglich“ im Essener Nordviertel. Jetzt zieht es ihn nach Norwegen, wo er ein riesiges Gelände kaufen und dort Übernachtungsmöglichkeiten, Outdoor-Aktivitäten und mehr anbieten will. Was das für Essener Tattoo-Fans bedeutet.

Auf einem 2,3 Millionen Quadratmeter großen Grundstück, das an einem Fluss in der Nähe eines großen Skigebiets liegt, will Erik Puzig künftig Sommer- und Winter-Camping anbieten, dazu Sportmöglichkeiten und kreative Workshops für Menschen, die im Urlaub mal etwas ganz anderes machen wollen.

Essener Geschäftsmann will Freizeitprojekt in Norwegen realisieren

Das Projekt bezeichnet Puzig als „Herzensangelegenheit“. Es soll im Frühsommer 2024 an den Start gehen und nach und nach realisiert werden – abhängig von seiner Finanzlage. Der Tattoo-Branche will Puzig dabei in zweifacher Hinsicht treu bleiben. „Ich möchte in Norwegen das Tattoo-Studio mit der schönsten Aussicht eröffnen“, sagt er. Auch mit „Lebenslänglich“ soll es weitergehen. „Mein Geld werde ich weiter in Deutschland verdienen. Vieles lässt sich ja inzwischen online regeln und ansonsten bin ich ja auch schnell wieder im Ruhrgebiet.“ Sein neuer Wohnort liege schließlich nur zweieinhalb Autostunden von Oslo und dem dortigen Flughafen entfernt.

Zurück zur Natur: Auch Holz hacken soll für die Gäste im Kvitfjell Riverside Inn demnächst möglich sein, kündigt Erik Puzig an.
Zurück zur Natur: Auch Holz hacken soll für die Gäste im Kvitfjell Riverside Inn demnächst möglich sein, kündigt Erik Puzig an. © Unbekannt | Hasan Baran Ozkan

Beruflich hat der 35-Jährige bereits einige Stationen hinter sich. Eigentlich ist er gelernter Kfz-Mechatroniker, hatte sich auf Oldtimer-Restaurierung und Software-Programmierung spezialisiert. 2015 wechselte er die Branche und übernahm sein erstes Tattoo-Studio. Er ist inzwischen unter anderem Inhaber und Geschäftsführer des 2001 eröffneten Studios „Lebenslänglich Tattoo“, das vor drei Jahren von der Rellinghauser zur Bersonstraße im Nordviertel umzog. Dort greift der gebürtige Gelsenkirchener nicht selbst zur Nadel, sondern holt Tattoo-Künstler verschiedenster Stilrichtung und Nationalität mit ins Boot.

Puzig betreibt zudem einen Online-Shop mit Tattoobedarf und Kleidung des Mode-Labels Blacoon und ist Inhaber weiterer Firmen. „Meinen Housekeeping-Service muss ich allerdings wegen des Personalmangels aufgeben, auch wenn es bereits Wartelisten für die Dienstleistungen gab.“

Die Finanzierung sollte ursprünglich über Investoren laufen

Die Idee, ein Projekt in Norwegen aufzuziehen, hatte Erik Puzig schon länger. „Ich habe da oft Urlaub gemacht. Vor allem die Natur hat mir sehr gefallen.“ Als ein Farmgelände in Fåvang unweit des Skigebietes von Lillehammer zum Verkauf stand, war für den Geschäftsmann klar: „Jetzt gehe ich das an.“

Bis zur kompletten Realisierung der großen Pläne könnten allerdings noch einige Jahre ins Land gehen, auch wenn der Kauf des Geländes nach Puzigs Angaben inzwischen „in trockenen Tüchern“ ist. Seinen Lebensmittelpunkt werde er für das Projekt nach Norwegen verlegen, sein Haus in Hattingen, wo er zuletzt wohnte, habe er vermietet. „Mir ist die Verbindung zur Natur wichtig. Ich freue mich darauf, wieder mehr handwerklich zu arbeiten, da sieht man sofort, was man geschafft hat.“

Das Gelände in der Nähe von Lillehammer liegt direkt am Fluss.
Das Gelände in der Nähe von Lillehammer liegt direkt am Fluss. © Unbekannt | Hasan Baran Ozkan

Unter dem Namen Kvitfjell Riverside Inn will Puzig Kunstwerkstätten für Kreative, Blockhütten, Ferienhäuser oder einzelne Zimmer zum Übernachten sowie Sommer- und Winter-Camping anbieten. Er kann sich dort Outdoor-Aktivitäten wie Fischen, Kanu-, Ski- und Mountainbikefahren oder Wandern vorstellen, aber auch Kreatives wie Holz-, Töpfer- oder Metallarbeiten in einer ehemaligen Scheune auf dem Gelände, die er selbst renovieren will. „Ich hoffe dort auf ein Zusammentreffen von Künstlern aller Art, die ihr Wissen in Workshops an andere Gäste weitergeben möchten.“

Eigentlich hatte Puzig gehofft, Investoren für sein Projekt gewinnen zu können. Nach heftigen Überflutungen auf dem Gelände vor einigen Wochen seien allerdings zwei von ihnen abgesprungen. Die Felder auf dem Gelände sollen laut Puzig wie bisher landwirtschaftlich genutzt werden, das Farmhaus, das seit rund zwei Jahren leer stehe, soll renoviert werden.

Informationen zum Projekt gibt es auf www.kvitfjell-riversideinn.com.

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