Essen. Der Baldeneysee wird 90, ein großes Fest wird gefeiert: Kein Wunder, dass Zehntausende in den Essener Süden pilgern – die dann auch zurückmüssen.

Es war ein schöner Tag, der leider im Chaos endete. Viele Essenerinnen und Essener werden sich nicht an das Feuerwerk oder eine der vielen Mitmachstationen erinnern, wenn sie an das Seefest zum 90. Geburtstag des Baldeneysees zurückdenken. Stattdessen im Gedächtnis: Gedränge, Stress und mitunter lange und ungeplante Fußmärsche zu später Stunde.

Dabei wäre es ein Leichtes für die Organisatoren gewesen, die Abreise für die Gäste zumindest erträglicher zu gestalten. Hätte man zum Seefest im Vorfeld nur Shuttle-Busse angefordert. So wird es bei den Open-Air-Konzerten mit Tausenden Gästen am Seaside Beach doch auch gemacht. Das nächste Mal übrigens schon am nächsten Wochenende, wenn KIZ am Freitag und Peter Fox am Samstag am See spielen.

Baldeneysee wurde 90 Jahre alt: Normaler Fahrplan mit Menschenmassen überfordert

Die Seefest-Macher hingegen haben beim Thema An- und Abreise blauäugig agiert. Es darf niemanden überraschen, wenn eine Großveranstaltung samt Abschlussfeuerwerk breit auf allen Kanälen angekündigt wird und der Einladung dann tatsächlich mehr als 75.000 Menschen folgen; die im Anschluss irgendwie zurück nach Hause müssen.

Besonders ärgert es viele, dass sie genau das gemacht haben, was ihnen im Vorfeld geraten wurde: mit Bus und Bahn anzureisen. Dass der normale Fahrplan von Ruhrbahn und Deutscher Bahn mit solchen Menschenmassen nicht zurecht kommt, darf nicht überraschen.

Seemanager Boris Orlowski freut sich zurecht über ein ansonsten gelungenes Seefest, hat den Fehler in der An- und Abreiseplanung eingeräumt. Auf die Chance es besser zu machen, wird er wohl keine zehn Jahre warten müssen, wenn der 100. See-Geburtstag ansteht. Bereits im August 2027 soll groß gefeiert werden, wenn die neue Regattatribüne eingeweiht werden soll. Man darf gespannt sein.