Essen-Kettwig. Das Theodor-Heuss-Gymnasium in Essen-Kettwig hat Raumbedarf. Abhilfe soll ein Zweitstandort schaffen. Dafür muss eine andere Schule umziehen.
Mit der Wiedereinführung von G9 bekommt das Theodor-Heuss-Gymnasium (THG) mehr und mehr ein großes Problem: Die Räume reichen nicht mehr aus. Schon in den vergangenen Anmeldephasen mussten Schülerinnen und Schüler abgewiesen werden, worauf der Schulleiter in einem Gespräch mit dieser Redaktion kürzlich hinwies.
Politik und Verwaltung wollen Abhilfe schaffen. Aber: Den Gebäudekomplex umzubauen, während dort unterrichtet wird, geht nicht. Also müsste die Schule ausgelagert werden – und das für mindestens zwei Jahre.
Doch so eine Interimslösung erweise sich als zu kompliziert, erklärt die städtische Immobilienverwaltung, die mehrere Optionen durchgespielt und geprüft hat (u.a. St. Altfrid, Axel-Springer-Haus, Kardinal-Hengsbach-Haus). Deshalb präferiert das Fachamt die Schaffung eines zweiten Standorts für das THG – und damit kommt die Jakob-Muth-Schule ins Spiel. Sie soll umziehen. Wohin, darüber wird der Ausschuss für Stadtentwicklung, Planen und Bauen am Donnerstag, 17. August, informiert.
Nur zwei der Förderschüler kommen aus Kettwig
Die Verlagerung der Förderschule (Am Bögelsknappen 7) mit dem Schwerpunkt emotionale und soziale Förderung sieht die Verwaltung als unproblematisch an. Denn: Von den 105 Schülerinnen und Schüler, die mit Stand Juni die Einrichtung besuchen, kommen nur zwei aus Kettwig. Hauptsächlich reisen die Schülerinnen und Schüler allmorgendlich aus den Bezirken III, IV und VII an, also aus dem Essener Westen, Nordwesten und Nordosten.
Ein neuer Standort für die Förderschule sei deshalb an keinen bestimmten Stadtteil gebunden, argumentiert die Immobilienwirtschaft. Sie prüft aktuell zwei Möglichkeiten, wohin die Jakob-Muth-Schule umziehen könnte.
Dies ist zum einen die Abendrealschule Eiberg, Sachsenring 301, die ab dem Schuljahr 2024/25 an den Standort der ehemaligen Luisenschule wechselt. Und zum anderen der Abzweig der Glückauf-Schule, Termeerhöfe 30 A (Katernberg), der aufgegeben wird, wenn der Hauptstandort an der Bischoffstraße in Altenessen entsprechend erweitert ist. Beide Altgebäude müssten allerdings saniert und an die Bedarfe der Primarstufe/Förderschule angepasst werden.
Es ist aus Sicht des Schulverwaltungsamtes unumgänglich, „dass für die sensible Schülerschaft der Förderschule zunächst ein adäquates Gebäude zur Verfügung steht, in dem die Bedürfnisse des Förderschwerpunktes bestmöglich abgebildet werden können“, heißt es in der Verwaltungsvorlage. Erst dann könnten die Planungen für das Gymnasium weiterverfolgt werden.
Ratsgremien
Die Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung, -planung und Bauen (ASPB) findet am nächsten Donnerstag, 17. August, um 15 Uhr statt. Das Gremium tagt im großen Saal des Essener Rathauses, Porscheplatz.Die für den Essener Süden zuständige BV IX tagt wieder am Dienstag, 29. August, um 16 Uhr im Rathaus Kettwig, Bürgermeister-Fiedler-Platz 1.
Bei der Prüfung sei die Verwaltung zu folgendem wichtigen Schluss gekommen: Die Räumlichkeiten am Bögelsknappen für den Bedarf des Gymnasiums herzurichten sei zeitlich schneller zu realisieren als ein Neubau. Gleiches gelte für den Umzug der Jakob-Muth-Schule in ein vorhandenes Schulgebäude.
Verlagerung als beste und schnellste Möglichkeit
„Wenn Bestandsgebäude unter Beachtung aller Kompromisse nicht in Frage kommen und der Alternativstandort auf einen Neubau hinausläuft, ist die Priorisierung der Erweiterung des Theodor-Heuss-Gymnasiums nicht zu halten“, heißt es in der Vorlage zur Verlagerung der Förderschule, die dem Fachausschuss zur Diskussion vorliegt. Aus Sicht der Immobilienwirtschaft müsse die Lösung auf eine Nutzung in einem herzurichtenden Bestandsgebäude hinauslaufen.
Fazit: Die Verlagerung der Förderschule in einen anderen Stadtteil biete die beste und nach derzeitiger Einschätzung schnellste Möglichkeit, das Theodor-Heuss-Gymnasium in Kettwig unter Einhaltung der Kriterien zu erweitern. Die Verwaltung werde die Prüfungen dazu fortsetzen.
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