Emmerich. Emmerich braucht dringend Kita-Plätze. Kita Gasthausstraße kann nicht schnell eröffnen. Politik soll Interimslösung an diesem Ort billigen.
Schon länger ist klar, die Stadt Emmerich bräuchte dringend eine weitere Kindertagesstätte in der Innenstadt und ist auf der Suche nach einer Lösung. Jetzt wird es konkret. Der Jugendhilfeausschuss soll in der öffentlichen Sitzung am Donnerstag, 14. November, 17 Uhr, im Ratssaal des Rathauses beschließen, dass eine dreigruppige Vorläufer-Kita auf der Wiese zwischen der Skater-Anlage und dem Förderzentrum Grunewald auf der anderen Straßenseite an der Straße Hinter dem Kapaunenberg schnellstmöglich errichtet werden soll.
„Zum Zeitpunkt der Vorlagenerstellung sind im jetzigen Kindergartenjahr 2024/2025 95 Ü3-Kinder und 108 U3-Kinder (einschließlich Bedarfsanzeigen für Kinder, die derzeit in Kindertagespflege betreut werden) ohne Platzangebot“
Träger der Kita soll die Katholische Kirchengemeinde St. Christophorus sein, aber der Bau soll für den Träger kostenneutral ablaufen. Sprich: Der Neubau wäre aus dem städtischen Haushalt zu finanzieren. Auch Mietkosten, Mittel für Herrichtung und Ausstattung des Außenspielgeländes werden erstattet. Die Kosten für Ausstattung und Außenspielgeräte werden mit 280.000 Euro gedeckelt. Sofern die Politik den Plänen zustimmt. Und auch das Bistum Münster müsste noch grünes Licht geben.
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Modulbaugebäude soll vor allem Ü3-Bedarf abdecken
Warum Vorläufer-Kita? Was heißt das? Im Prinzip handelt es sich um eine Interimslösung. Denn die eigentliche Lösung ist es, wieder an der Gasthausstraße, wo die Evangelische Kirchengemeinde bis 2018 eine Kita betrieb, eine Kita zu eröffnen. Das hat die Politik bereits im Frühjahr 2023 beschlossen. Die Verwaltung legt dar, dass das Bestandsgebäude dort nicht mehr zweckmäßig sei. Allerdings sei es nicht möglich die Immobilie zu nutzen, während man Baumaßnahmen durchführt.
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Aber die Zeit drängt: „Zum Zeitpunkt der Vorlagenerstellung sind im jetzigen Kindergartenjahr 2024/2025 95 Ü3-Kinder und 108 U3-Kinder (einschließlich Bedarfsanzeigen für Kinder, die derzeit in Kindertagespflege betreut werden) ohne Platzangebot“, macht die Verwaltung deutlich. Deshalb die Alternative, die nun beschlossen werden soll: In den Modulbaugebäuden im Schatten des Kapaunenbergs soll vor allem der Ü3-Bedarf abgedeckt werden. Das Grundstück gehört der Stadt Emmerich.
Fördermittelantrag wird an anderer Stelle genutzt
Wieviele Plätze in der Vorläufer-Kita entstehen, hängt vom Bedarf des Betreuungsumfangs ab, den die Eltern anmelden. Viele 45-Stunden-Betreuungen würden die Gesamtzahl verringern. Bis zu 70 Plätze sind denkbar.
Die Tagesordnung im Jugendhilfeausschuss
Weitere Themen im Jugendhilfeausschuss sind die Fortführung sozialpädagogischer Kleingruppen an der Rheinschule, ein Sachstandsbericht zum Familienbüro, Pauschalzuschüsse an die Jugendverbände sowie Betriebskostenzuschüsse für Einrichtungen der außerschulischen Jugendarbeit.
Zu den 280.000 Euro für Ausstattung und Außenspielgeräte ist festzuhalten, dass eigentlich beim LVR ein eine Förderpauschale beantragt werden könnte, sodass Emmerich nur einen zehnprozentigen Eigenanteil leisten müsste. Aber diesen Antrag möchte man sich zum einen für die Umgestaltung an der Gasthausstraße vorbehalten und zum anderen könnte die Vorläufer-Kita später in einer anderen Trägerschaft als Kita erhalten bleiben. Der neue Träger hätte dann die Möglichkeit ebenfalls Fördermittel zu beantragen. Spielgeräte, die später nicht an der Kita Gasthausstraße genutzt werden, können den anderen Kitas in der Stadt zur Verfügung gestellt werden.
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Kita St. Aldegundis soll mit zur Gasthausstraße umziehen
Die Kirche ist ebenso Träger der Kita St. Aldegundis. Auch hier seien die Räumlichkeiten nicht mehr zeitgemäßg, so die Verwaltung. Die beiden Gruppen dort sollen in das hergerichtete Gebäude an der Gasthausstraße mit umziehen. Das hat die Stadt der Kirche zugesagt.
Mit Blick auf das Gesamtkonstrukt: Wann könnte die neue Kita Gasthausstraße starten? „Nach unseren Vorstellungen zum Kindergarten-Jahr 2026/2027. Das wäre optimal. Aber das ist mit Vorsicht zu genießen, da eine Reihe von Faktoren eine Rolle spielen. Die Bauunternehmen müssten mitspielen, der Träger, das Personal müsste vorhanden sein. Es ist gut möglich, dass wir auch erst zum Kita-Jahr 2027/2028 starten können“, erklärt Stadtsprecher Tim Terhorst. Ein Umzug mitten im Kita-Jahr sei wegen der Zuweisungen und der parallel zu bedenkenden Kita St. Aldegundis nicht gut machbar.