Emmerich. In den kommenden fünf Monaten muss eine tragfähige Lösung für das Willibrord-Spital gefunden werden. Wer jetzt gefragt ist.
4,5 Millionen Euro vom Kreis Kleve und das Emmericher Krankenhaus ist gerettet? Schön wär‘s. Auf den Insolvenzverwalter und die Geschäftsführung der Pro Homine wartet in den nächsten fünf Monaten ein dickes Paket Arbeit. Die Sanierungsphase des Willibrord-Spitals ist noch hot.
Zu wenig Patienten, zu viel Betten
Denn ein tragfähiges Sanierungskonzept muss her. Und das wird, so wie es jetzt aussieht, nur unter Federführung des Kreises Kleve und in enger Zusammenarbeit mit der Karl-Leisner-Trägergesellschaft (KKLE) zustande kommen. Die Belegungszahlen, die der Kreis Kleve genannt hat, lassen darauf schließen: Das Gebäude des Willibrord-Spitals scheint für den Betrieb überdimensioniert. Seit Juni gibt es eine durchgehende Belegung von 150 Betten, das Haus verfügt aber über 271 Planbetten. Hier muss gespart werden und es muss entschieden werden, wie man mit diesem Gebäude sinnvoll umgeht. Hinzu kommt ein enormer Sanierungsstau. Zudem: Eine prognostizierte Liquiditätslücke von 4,5 Millionen Euro ist kein Pappenstil.
Lesen Sie auch diese Nachrichten aus Emmerich, Rees und Isselburg
- Emmerich: Schneegestöber im Kreis Kleve
- Emmerich: Das bietet der Weihnachtsmarkt in Praest
- Isselburg: Autofahrer stirbt nach Kollision
- Emmerich/Rees: Diese Übergänge der Bahn werden voll gesperrt
- Rees: Die Nationalparkdiskussion in Rees
Das Vertrauen zwischen den Mitarbeitenden und der Politik auf der einen Seite und der Geschäftsführung auf der anderen Seite könnte – freundlich ausgedrückt – besser sein. Leider ist der Eindruck entstanden, dass es den „aalglatten Typen“ nur ums Geld geht. Hier hat das Management noch einiges zu tun: Vertrauen gewinnen. Und das ist wichtig, denn die Mitarbeitenden halten schon Ausschau nach anderen Stellen.
Kein Grund für Schwarzmalerei
Es gibt aber auch keinen Grund für Schwarzmalerei. Positiv ist, dass das Land NRW weiterhin auf das Krankenhaus Emmerich setzt und keine Kürzungen in der Krankenhausplanung vorgenommen hat. Darauf kann man aufbauen und eine Lösung für den Kreis Kleve erarbeiten. Dazu bedarf es aber auch des Lösungswillens. Die gescheiterten Fusionsgespräche zwischen Pro Homine und KKLE zeigen, wie schwierig die Situation ist. Der Insolvenzverwalter hat jetzt das Heft in der Hand, hoffentlich hat er glückliche Hände.