Emmerich. Volkstrauertag: Emmericher Friedhof zeigt sich in einem deutlich verbessertem Zustand. 70.000-Euro-Projekt kam nicht nur Ehrenfriedhof zugute.

Wenn am Sonntag, 13. November, der Volkstrauertag begangen wird, dann wird es wieder viele Menschen auf die Friedhöfe ziehen. In Emmerich werden sie auch die Ehrenfriedhöfe, auf denen etwa 942 Kriegsopfer des Ersten und Zweiten Weltkriegs ihre letzte Ruhe finden, in einem sehr guten Zustand vorfinden. Darauf kann Jochem Vervoorst, Betriebsleiter der Kommunalbetriebe Emmerich (KBE), auch ein bisschen Stolz verweisen: „Wir haben in den vergangenen Jahren einiges geschafft. Wir können uns sehen lassen.“

Gräber gereinigt und die Bepflanzung erneuert

Es handelt sich hierbei um geförderte Sondermaßnahmen. „Im Herbst 2019 hat die SPD dies angestoßen“, berichtet Georg Holtkamp, Experte für Grünflächenpflege und Bäume bei den KBE. Anlass war damals die Bombardierung Emmerichs vor 75 Jahren. Die Kriegsopfer wurden in den Fokus gerückt. Im Frühjahr 2020 wurde der Antrag bei der Bezirksregierung gestellt, die für eine Anhörung auch nach Emmerich kam. Im Herbst folgte die Genehmigung. Seitdem haben die KBE das 70.000-Euro-Projekt angepackt und es im Sommer 2021 fertiggestellt. Davon zehren nun alle Emmericher – auch am Volkstrauertag. Denn eine Zeit lang beschwerten sich auch immer wieder Bürger, dass der Friedhof nicht in einem guten Zustand sei.

Freuen sich, dass das 70.000-Euro-Projekt zur Aufwertung des Friedhofes Früchte trägt (v.l.): Georg Holtkamp, Frank Haan, Jochem Vervoorst und Lutz Bröder.
Freuen sich, dass das 70.000-Euro-Projekt zur Aufwertung des Friedhofes Früchte trägt (v.l.): Georg Holtkamp, Frank Haan, Jochem Vervoorst und Lutz Bröder. © FUNKE Foto Services | Konrad Flintrop

Was wurde nun getan? Alle Gräber der Kriegsopfer wurden gereinigt und zeigen sich heute wieder sauber und gut lesbar. Das Grün um die Gräber wurde erneuert. „Wir haben hier klimaresistentere Pflanzen gewählt“, berichtet Lutz Bröder von den KBE. Geranien, Staudenknöterich, Lungenkraut, Redon und Fetthenne sind nun hier zu vorzufinden. „Es ist ein langfristiger Prozess“, ergänzt Holtkamp. Denn auch Birken haben hier keine Zukunft. Sieben Birken seien im Sommer gestorben. Ulmen, Eschen und Amberbäume gehörten zu den zukunftsträchtigen Arten im Jahr 2022.

Bewässerugnsanlage spart viel Arbeit

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Wie berichtet hat der Friedhof eine Bewässerungsanlage bekommen, wovon auch die Kriegsgräber sehr profitieren. „Damit können wir langfristig die Pflegearbeit sehr minimieren“, erklärt Bröder. Es sei eigentlich täglich ein Mitarbeiter vor Ort, um die Wasserhähne auf- und zuzudrehen. Mit der Umgestaltung und der Bewässerung gelinge es, fast ganzjährige etwas Blühendes zu präsentieren.

Bei der Bepflanzung der Gräber spielt die Klimaresistenz eine immer größere Rolle.
Bei der Bepflanzung der Gräber spielt die Klimaresistenz eine immer größere Rolle. © FUNKE Foto Services | Konrad Flintrop

Die Flächen des Ehrenfriedhofs sind aufgeteilt. Ein Bereich liegt in der Ecke an der Hansastraße, wo nebenan Bestattungen Wienemann-Keunecke beheimatet ist. Und dann ist noch ein größerer Bereich auf der anderen Seite Richtung Mühlenweg hin, an der zentralen Nord-Süd-Achse. Das als Rondell angelegte Areal ist der Ehrenfriedhof für die Opfer des Ersten Weltkrieges.

Rund um das Mahnmal zum Ersten Weltkrieg liegen die Gräber der Kriegsopfer des Ersten Weltkrieges. Im Hintergrund sind weitere Kriegsgräber der Opfer des Zweiten Weltkrieges zu sehen.
Rund um das Mahnmal zum Ersten Weltkrieg liegen die Gräber der Kriegsopfer des Ersten Weltkrieges. Im Hintergrund sind weitere Kriegsgräber der Opfer des Zweiten Weltkrieges zu sehen. © FUNKE Foto Services | Konrad Flintrop

>> Zentrale Veranstaltung zum Volkstrauertag.

Die zentrale Veranstaltung zum Volkstrauertag findet in Emmerich am Ehrenfriedhof, Friedensstraße, um 12 Uhr statt. Hier wird der Kranz niedergelegt und der evangelische Pfarrer Dr. Martin Neubauer hält die Gedenksprache. Das Emmericher Blasorchester und der Spielmannszug Emmerich werden das Gedenken würdig begleiten.