Emmerich/Rees. Auf dem Kapaunenberg in Emmerich legten 200 Schützen aus Emmerich und Rees das Gewehr an. So erfolgreich waren die Reeser Schützen.

Wahrlich trist wäre ein Dorf ohne seine Schützen. Jedenfalls vom Niederrhein lassen sich die Schützen des Bezirksverbandes Rees kaum wegdenken. Seit 75 Jahren prägen sie ihre Heimat mit Gemeinschaft, sozialem Engagement und jeder Menge Tradition. Anlässlich des hohen Jubiläums versammelten sich die 21 verbündeten Vereine von Rees bis Emmerich am Samstag erstmals zum Bezirkskaiserschießen.

Von ganzen 7500 Brüdern und Schwestern fanden mehr als 200 ihren Weg zum Kapaunenberg. An dessen Außenwand prangte jenes Tier, um das sich der Tag drehen sollte. Den gelben Schnabel provokant zur Seite gestreckt, das weiße Gefieder majestätisch aufgeschlagen, wartete der hölzerner Vogel auf seinen zielsicheren Erlöser. 44 ehemalige Bezirkskönige legten dazu Hand an.

Eine spannende Partie

Unter ihnen sowohl jene, die die Scheibe, als auch jene, die damals den Vogel holten. Zurückreichend bis zum Sieger des Jahres 1974 ein – Kampf zwischen Jung und Alt.

Doch dass die Fähigkeiten keineswegs einrosten, bewies die spannende Partie. Trotz Windstille geriet der Vogel immer wieder ins Zittern, von seinem Gefieder splitterten kleine Holzspäne nach links und rechts. Alle Blicke nach oben gerichtet, fieberten die Schützen ordentlich mit.

Gute Stimmung trotz schlechten Wetters

„Das Zusammenkommen steht im Vordergrund“, kommentierte Bezirksschießmeister Rolf te Laak. Das unterstrich die durchweg gute Stimmung, derer nicht mal regnerisches Wetter Einhalt gebot.

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Dann warf Peter Eyting des Bürgerschützenvereins Rees-Stadt ein konzentriertes Auge gen Vogel. Wie seine Vorgänger betätigte er den Abzug. Unwissend, was folgen würde. Im 32. Schuss segelte der Rumpf zu Boden und der glorreiche Titel auf Eytings Haupt. „Das ist ein tolles Gefühl“, freute sich der frische Bezirkskaiser, dessen Brust später ein goldener Orden zierte.

Reeser Schützen waren treffsicher

Weil er in seiner Laufbahn sowohl die Scheibe als auch den Vogel holte, schoss er gleich zweimal. Wenig später (47.) brachte Dieter Van Embden der Vrasselter St. Antonius-Schützen den Kopf zu Fall. Als Überbleibsel der Trophäe hingen zuletzt die Flügel. Den linken holte Urban Becker der St. Lambertus Bienen (64.). Seinen Gegenüber verließ jede Chance, als Hugo Bossmann, ebenfalls St. Lambertus Bienen, Hand anlegte(126.). Die Bezirksschützen Rees schossen in jeder Hinsicht den Vogel ab.