Emmerich. Auf niederländischer Seite wird auf 27 Kilometern ab der Landesgrenze in Hüthum bis hinter Zevenaar der Deich saniert und verstärkt.

Das wird ein echtes Mammutprojekt. Der 27 Kilometer lange Deich von der deutsch-niederländischen Grenze ab Hüthum/Spiijk bis zur A12 bei Westervoort wird verstärkt. Die Hoheit der Sanierung obliegt dem Rijn en Ijssel Water Board.

Die Verstärkung des Deichs ist notwendig, um auch in Zukunft sicher im Bereich hinter dem Deich leben und arbeiten zu können, heißt es dazu in einer Pressemitteilung der Gemeinde Zevenaar. In der Sitzung vom 15. Dezember 2020 genehmigte der Vorstand des Rijn en Ijssel Water Board das Layout und die sogenannte Phasenlage der zu sanierenden Deichstrecke.

Abschluss der Maßnahmen bis 2040 geplant

"Der Deich spielt eine wichtige Rolle beim Schutz der Region De Liemers vor Hochwasser am Oberrhein, am Pannerdenschen Kanal und an der Ijssel. Die Sicherheit unserer Bewohner ist entscheidend. Dafür setzen wir uns voll und ganz ein", so Frank Wissink, Gemeinderat der Wasserbehörde.

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Der Umfang der geplanten Arbeiten ist enorm. Daher wird es auch einige Zeit dauern, bis die Sanierung abgeschlossen ist. Die Behörden gehen aktuell davon aus, dass der gesamte Deich voraussichtlich bis 2040 vollständig verstärkt sein wird.

Wassersicherheit in De Liemers

Ein neuer Passus aus dem niederländischen Wassergesetz sieht vor, dass die  Deichstrecke spätestens 2050 den modernen Sicherheitsstandards entsprechen muss.

Dies gilt für viele Deiche in den Niederlanden: 30 Prozent davon werden im kommenden Jahrzehnt im größten Deichverbesserungsbetrieb seit den Delta-Werken verstärkt. So auch eine große Anzahl an Deichen, die von der Wasserbehörde verwaltet werden.

Seit dem Frühjahr des vergangenen Jahres arbeiten die Wasserbehörde Rijn en Ijssel sowie die Provinz Gelderland, die Gemeinden Westervoort, Duiven und Zevenaar sowie der Rijkswaterstaat zusammen, um die Erhöhung der Wassersicherheit in De Liemers und einem Teil des Ijssel-Einzugsgebiets vorzubereiten.

Routenklassifizierung und Phaseneinstellung

Der Deich zwischen Spijk und Westervoort ist in drei Teilprojekte unterteilt. Die Sondierungsphase des ersten Teilprojekts von Westervoort bis zur Pannerdenschen Waard beginnt Ende des  Jahres 2021.

In diesem Zusammenhang wird auch untersucht, ob zwei Deichabschnitte von jeweils etwa 500 Meter Länge -  eines an der Landesgrenze direkt bei Emmerich und das andere östlich von Pannerden - gleichzeitig mit Teilprojekt 1 aufgenommen werden können oder ob es besser ist, bis zum Beginn des betreffenden Teilprojekts zu warten.

Teilprojekt 2 verläuft von der Pannerdenschen Waard bis zu den nördlichen Gebäuden von Tolkamer. Schließlich läuft Teilprojekt 3 von Tolkamer bis zur Grenze bei Emmerich.

Forschung und Möglichkeiten

Die Wasserbehörde untersucht derzeit den Zustand des Deichs genauer. Zu diesem Zweck wird im Jahr 2021 außerhalb und rund um den Deich geforscht. Die Sondierungsphase des Teilprojekts zwischen Westervoort und Pannerdenscher Waard beginnt im Herbst 2021.

Zum einen spielt die Untersuchung, welche Verstärkungsmaßnahmen an welchem Ort möglich sind, eine zentrale Rolle. Zum anderen erfolgt die Beteiligung der Öffentlichkeit etwa mit Umweltorganisationen, Anwohnern, aber auch Unternehmen und anderen Interessensgruppen.

Sondierungsphase dauert etwa drei Jahre

Die Beteiligten können dann Verstärkungsmaßnahmen, -möglichkeiten und/oder -initiativen vorschlagen. Angesichts der Nähe und der Möglichkeiten, die sich aus der Zusammenarbeit ergeben, finden auch Gespräche mit dem Rivierklimaatpark IJsselpoort statt.

All dies wird am Ende der Sondierungsphase in ungefähr drei Jahren zu einer bevorzugten Alternative führen. Dies ist auch der Zeitpunkt, an dem genauer bekannt gegeben wird, wie sich die Deichverstärkung auf die Eigentumsverhältnisse der angrenzenden Grundstücke auswirkt.

Weitere Informationen zum Deichprojekt unter www.wrij.nl/spijkwestervoort