Rees. Im Ausschuss für Jugend und Sport stand auch ein Bericht zur Situation in den Kitas auf dem Programm. Warum Eltern auch durch Rees fahren müssen.

Es ist eine gute Nachricht für die Stadt Rees, die Michael Becker im Ausschuss für Jugend und Sport verkündete: Die Zahl der Kinder im Kindergartenalter steigt. „Nach der Delle in 2014/2015 steigen die Zahlen mittlerweile wieder und der Trend hält an“, erklärte der Fachbereichsleiter für Arbeit und Soziales.

Der Grund für den Trend: viele neue Wohnprojekte in der Stadt Rees. „Da werden wir noch neue Kapazitäten schaffen müssen“, erklärte Becker. Man müsse schon jetzt planen, um auch in Zukunft dem Bedarf an Plätzen in der Kinderbetreuung gerecht werden zu können.

Kita am Grüttweg soll Mehrbedarf abdecken

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Die Stadt Rees plant allerdings nicht nur, sondern baut längst schon. Die Kita Wiesenhüpfer am Grüttweg befindet sich bereits seit einiger Zeit im Bau und soll mit insgesamt vier Gruppen an den Start gehen. Damit könnte auch die bisherige Übergangslösung in den Räumlichkeiten der ehemaligen Grundschule an der Sahlerstraße aufgegeben werden.

Allerdings ist, wie Becker anmerkte, nicht ganz klar, ob der Kita-Neubau wie geplant am 1. August 2022 in Betrieb gehen kann. „Der Bau geht gut voran, aber es kann möglicherweise sein, dass die Kita nicht zum Termin fertig wird“, erklärte Stadtsprecher Jörn Franken auf Nachfrage der Redaktion. Der Zeitplan sei vom Start an sehr straff gewesen und Corona und andere Faktoren könnten für Verzögerungen sorgen.

Zur Not könnten die Räumlichkeiten an der Sahlerstraße noch weiter genutzt werden. „Allerdings sind die Anmeldezahlen schon auf den neuen Standort ausgelegt“, erklärte Franken. Es müsse dann geschaut werden, ob für eine kurze Übergangszeit die Betreuung der Kinder am Übergangsstandort erfolgen kann.

Überhangplätze sorgen für Bedarfsabdeckung

Zum neuen Kindergartenjahr werden in Rees 23 Überhangplätze zur Bedarfsabdeckung eingerichtet. Damit komme man, so Michael Becker, für das gesamte Stadtgebiet auf eine Versorgungsquote von 103 Prozent. „Wir haben noch etwas Luft“, erklärte er. Im Moment seien noch 21 Kitaplätze im Stadtgebiet verfügbar. „Es dürfte also kein Kind auf der Strecke bleiben“, sagte Michael Becker.

Dabei ist zu beachten, dass auch in Zukunft nicht alle Kinder in „ihrem“ Stadtteil in die Kita gehen können. So gibt es in Bienen und Haffen/Mehr mehr Kinder im Kindergartenalter, als entsprechende Plätze zur Verfügung stehen – in Millingen und Rees ist es umgekehrt. „Nach dem Gesetz ist es zumutbar, dass die Eltern quer durchs Stadtgebiet fahren“, erklärte Michael Becker dazu. Die Gesamtsituation bei der Betreuung von Kindergartenkindern sei in Rees allerdings „ganz okay“.

Auch Kinder aus der Ukraine müssen beachtet werden

Unter den 101 Menschen, die vor dem Krieg in der Ukrainenach Rees geflüchtet sind, befinden sich auch 16 Kinder unter sechs Jahren, die natürlich auch einen Kitaplatz brauchen. „Es ist besonders wichtig, dass die in die Schule wechselnden Kinder noch in die Kindergärten aufgenommen werden, um Sprachbarrieren abzubauen“, erklärte Michael Becker.

Das Land habe Rahmenbedingungen dafür geschaffen, dass für die Kinder aus der Ukraine schnell neue Angebote geschaffen werden, zum Beispiel im Rahmen von Brückenprojekten, die komplett vom Land finanziert werden. „Das Geld hilf nicht, wenn man nicht das nötige Personal und die Räumlichkeiten hat“, gab Michael Becker dazu zu bedenken.

>> Die neue Kita Wiesenhüpfer

Die Stadt Rees baut die neu Kita am Grüttweg auf dem Gelände neben dem Hallenbad im Auftrag des Kreisjugendamtes.

Träger der neuen Einrichtung wird die Katholische Waisenhausstiftung, die hier vier Gruppen mit rund 80 Kindern betreiben möchte.

Die Pläne für den Neubau wurden im Mai 2020 vorgestellt. Seit Ende des vergangenen Jahres laufen die Arbeiten zum Kitabau, der bis zum 1. August 2022 fertig sein und in Betrieb gehen soll.