Emmerich. Das Shelterwood-Festival lockte am Samstag 650 Menschen an den Rhein in Emmerich. Besucher feierten und waren begeistert. Wiederholung geplant.
Eine Welle aus Bässen rollte am Samstag über den Rhein. Ursprung der elektronischen Musik war das Shelterwood Festival am östlichen Ende der Rheinpromenade in Emmerich. „Wir spielen heute Technomusik, weil die immer gute Laune macht“, erklärte Tim Meyer, der Planer des Events. Gemeinsam mit seinem jahrzehntelangen Freund Arnd Reichow sowie zwölf engagierten Helfern stellte er das langersehnte Festival innerhalb von drei Monaten auf die Beine. Mit erstaunlichem Erfolg.
Alle 650 Tickets, die jeweils zum Preis von 25 Euro erworben werden konnten, waren restlos ausverkauft. Ein Großteil davon bereits beim Vorverkauf. „Wir wollen endlich wieder sicher feiern und sind damit wohl nicht allein“, bemerkte Max Meyer, Social-Media-Beauftragter des Festivals. Dank der strengen Beachtung der goldenen drei G’s sowie einer Teststation vor Ort, war die Sicherheit im vollem Maße gegeben.
Drumcomplex ließ die Menge anderthalb Stunden tanzen
Dadurch konnten die Festivalgänger, die mindestens 18 Jahre alt sein mussten, die Musik und die ausgelassene Stimmung ohne Bedenken genießen. Bereits 2016 feierte das Shelterwood-Festival in Kalkar seine Anfänge. Reichow legte an Samstagabend übrigens auch selbst auf, was nicht nur die Bässe, sondern auch die Menge beben ließ .
In der Technoszene als Drumcomplex bekannt, ließ er diese anderthalb Stunden tanzen. „Die Stimmung könnte nicht besser sein. Ich freue mich hier für all die Leute aufzulegen“, schwärmte Reichow. Ihm taten es weitere sechs hochqualitative DJ’s gleich. Den Anfang machte gegen 14 Uhr DJ Kricx, der die Besucher in Stimmung brachte. Darauf folgten Marion Schröder und Stefanie Rauhuth, die dem Publikum ebenfalls Techno vom Feinsten servierten.
Bunte Lichter und dichter Nebel in der anbrechenden Dunkelheit
Alexander Machts übernahm wie seine Vorgänger für eine Stunde das DJ-Pult und ließ die Festivalgäste mit ausgefallenen Schritten, genannt „Raves“, in den Sonnenuntergang tanzen. Daraufhin sorgten DJ Frank Sonic und Drumcomplex dafür, dass die Tanzfläche weiterhin keinen Quadratmeter ohne Stimmung und Leben aufwies. Bunte Lichter und dichter Nebel in der anbrechenden Dunkelheit beanspruchten dabei die restlichen Sinne der Technobegeisterten.
Der DJ Rakom bildete gegen 23 Uhr den Schluss, der den Besuchern wenig willkommen war. Einstimmig forderten diese eine Zugabe, die ihnen gewährt und mit schallendem Jubel empfangen wurde. „Das könnte noch die ganze Nacht so gehen“, bekundete Sophie Van Nüß, Besucherin. Doch die polarisierenden Rhythmen waren nicht das einzige, das die Leute unterhielt.
Wiederholung nicht ausgeschlossen
Ganz im Jahrmarktsflair konnten diese ihr Können beim Bullenreiten oder an einer frei bemalbaren Leinwand beweisen. „Ich bin total begeistert, dass es eine so tolle Veranstaltung in Emmerich gibt“, resümierte Mara Prumbohm, ebenfalls ein Teil der Menge. Tatsächlich war sich beim Ausblick auf die beleuchtete Rheinbrücke schwer ein Ort vorzustellen, der ein schöneres Ambiente geboten hätte.
Fürs nächste Jahr besteht auf alle Fälle seitens der Veranstalter Wiederholungsbedarf. Dazu wird es auch im Interesse der Technoszene Emmerichs sein, wenn es wieder heißt „Welcome ShelterPeople.“