Emmerich. Im Rahmen von „Emmerich im Sommer“ musizierten am Samstag Straßenmusiker auf der Rheinpromenade. Warum die Künstler dieses Event gerne besuchen.
Gegen Sommerhitze helfen frische Brisen. Eine musikalische wehte am Samstag über die Rheinpromenade. Straßenmusiker der Extraklasse schwangen sowohl Gitarrensaiten als auch Stimmbänder und belebten so die Restaurantzeile entlang des Rheins. „Wir haben besonders darauf geachtet, große Vielfalt zu bieten“, erklärte Veranstalter Marco Launert. Mit seiner gleichnamigen Rockschule sowie der Stadt Emmerich brachte er bereits zum vermehrtem Mal begnadete Künstler auf die Straßen Emmerichs im Rahmen der Street Music.
Mit Zwakkelmann war die Punk-Prominenz vertreten
Darunter diesmal auch kleine Berühmtheiten wie Zwakkelmann aka Reinhard Wolff, einstiger Sänger der Punkband Schließmuskel. Er reiste samt E-Gitarre aus Hamminkeln an, um würdig den Punkrock zu vertreten. „Wir spielen hier unsere eigenen Songs. Zu sehen, dass es in diesem Rahmen klappt, ist toll“, deutete Wolff auf den Außenbereich eines Restaurants, dessen Besucher klirrendes Besteck gegen gebanntes Zuhören tauschten. „Wir sind kurzfristig gekommen, weil wir uns dachten, wieso nicht auf offener Straße ein bisschen proben?“, schmunzelte Wolff.
Wer ein Stückchen weiter schlenderte, den begrüßte „Kiss“ von Prince. Ralf Röder ließ sein Publikum in rockiger sowie bluesiger Atmosphäre schweben. Auf einzigartige Weise interpretierte dieser Songs der 60er-, 70er- sowie 80er-Jahre. Damit regte er nicht nur Spaziergänger zum Stehenbleiben an, sondern lockte auch Anwohner auf ihre Balkons.
Musiker freuen sich über aufmerksames Publikum
Sommer, Sonne, Sozialismus hieß es bei Dennis John Marcel Ophey, der Lieder von Hannes Wader zum Besten trug. „Friedenslieder und solche der Gerechtigkeit“, erklärte der Geldener. Vor der Pandemie habe er ausschließlich Wohnzimmerkonzerte gegeben. Als das nicht möglich war, entdeckte er die Straßenmusik für sich. Seither trieb es ihn schon knapp zehnmal in die Gassen der Emmericher Innenstadt. Zur Freude der Passanten, die sich mehr als spendabel zeigten.
Kleine Berge schimmernder Münzen sammelten sich in den offenen Gitarrenkoffern der Musiker. „Die Zuhörer sind wirklich klasse. Dazu noch das warme Wetter und der Blick auf die Rheinbrücke, einfach super“, schwärmte Ophey.
Auch Musiker aus Dortmund und Essen zog es nach Emmerich
Die optimalen Umstände zogen auch Interpreten von weiter her an. Darunter der Dortmunder Swen Heiland von Rich Kid Rebellion, der pfiffige Mädchenmusik spielte. So heißt jedenfalls sein neues Album, dessen rockige Songs den Rhein zum Beben brachten. Sascha Hartmann begleitete ihn mit rhythmischen Sounds auf der Kajon. „Ich denke, es kommt gut an. Bisher ist noch niemand weggerannt“, scherzte Heiland bescheiden.
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Dem Funk-Pop verschrieb sich die Essener Band Trak. Vertreten von Tom Käfer, der mit Cover und Eigenkreationen begeisterte. „Ich bin beeindruckt, wie viele Musikrichtungen heute vertreten sind. Schön, ein Teil davon zu sein“, blickte Käfer lobend auf die von Straßenmusikern besiedelte Promenade. Ob Punk, Rock, Volksmusik oder Pop: Die Gehörgänge aller kamen vollends auf ihre Kosten.
Wer die Street Music verpasst hat, kann nächsten Samstag nochmal reinhören. Als Abschluss von „Emmerich im Sommer“ reihen sich von 10 bis 17 Uhr erneut Musiker entlang der Rheinpromenade.