Emmerich/Kleve.. Emmericher Süßwarenhersteller und Hochschule Rhein-Waal weiten Kooperation aus. Beste Abschlussarbeit der Fakultät Gesellschaft und Ökonomie wird prämiert.


Ob der neue Katjes-Preis der Hochschule Rhein-Waal aussieht wie ein Oscar, nur in der typischen Kätzchenform, das steht noch nicht fest. Klar ist jedenfalls, dass künftig am Ende eines Semesters ein Absolvent der Hochschule Rhein-Waal (HSRW) den Katjes-Preis in Händen halten wird. Die Hochschule und der Emmericher Süßwarenhersteller weiten damit ihre Kooperation aus. Dies wurde am Donnerstag vertraglich besiegelt.

Mit 1000 Euro dotiert

Die Hochschul-Präsidentin Dr. Heide Naderer schwärmt vom „Global Player“ an der Seite der HSRW: „Katjes kennt man überall, uns noch nicht.“ Dazu ergänzt die Vize-Präsidentin Prof. Dr. Marion Halfmann: „Wir wollen Regionales und Internationales verbinden. Da haben wir mit Katjes eine hervorragende Gelegenheit.“ Die Vorteile an der Kooperation für Katjes liegen auf der Hand. Man gehe das nicht uneigennützig an: „Wir können das Fachwissen und die Infrastruktur nutzen, und können vielleicht auch Nachwuchskräfte finden“, erklärt Reinhard Sanders, kaufmännischer Leiter bei Katjes. Das Emmericher Unternehmen könne den Studenten zudem Praxiseinblicke gewähren.

Dass Katjes sich vor Ort engagiert habe auch mit der gesellschaftlichen Entwicklung zu tun. „Die jungen Leute drängen in die Großstädte. Aber es gibt auch Leute, die hier verwurzelt sind. Für sie müssen wir den Standort attraktiv machen, um sie zu rekrutieren“, sagt Sanders.

Noch spüre man den allgemeinen Fachkräftemangel nicht im vollen Ausmaß. Man könne sich die Bewerber noch aussuchen. Aber: „Wir bekommen weniger Bewerbungen für Emmerich. Bei Ausschreibungen für Stellen in Düsseldorf sind die Bewerbungszahlen hingegen exorbitant hoch“, so Personalchef Jürgen Kucken.

Dr. Naderer unterstreicht das Signal des Süßwarenherstellers: „Sie wollen für Leute aus der Region interessant sein. Das wiederum macht die Region attraktiver.“ Kooperationen dieser Art seien nicht nur essentiell für die HSRW, sondern auch für die Region.

Künftig suchen HSRW und Katjes gemeinsam die beste Abschlussarbeit aus: „Katjes wird die Abschlussarbeiten sehen und an der Bewertung teilnehmen. Sie bekommen wissenschaftliche Einblicke“, so Halfmann. Der Preis wird mit 1000 Euro dotiert. Außerdem werden Studierendenprojekte angestoßen und wissenschaftliche Expertisen eingeholt.

Die bisherige Kooperation von HSRW und Katjes betraf eher die Fakultät Life Sciences. „Auch da haben wir schon Bachelor-Arbeiten betreut“, schildert Jürgen Kucken. Aus vergangenen Praktika sind schon Anstellungen geboren.