Werth. Das war knapp: Mit nur einer Ja-Stimme mehr votierte die Isselburger Politik in der Ratssitzung für den Neubau der Grundschule in Werth.

Lange haben Frauke Prooi und ihre Mitstreiter warten müssen. Nicht bloß am vergangenen Mittwochabend. Nein. Immer wieder waren die Grundschullehrerin, sowie Oliver Skukies als Schulleiter und viele weitere Verbundene der Grundschule Werth zu den politischen Sitzungen der Stadt Isselburg gekommen.

Gebannt verfolgten sie dann die Diskussionen darüber, ob „ihre“ Schule nun saniert oder neu gebaut wird. In der jüngsten Sitzung des Rates der Stadt Isselburg war es dann endlich soweit. Die Entscheidung wurde gefällt – und ließ Frauke Prooi zunächst vor Erleichterung die Hände vors Gesicht schlagen und dann applaudieren: Die Grundschule in Werth wird neu gebaut.

Abstimmung fiel knapp aus

Knapp fiel die Abstimmung aus. Mit 13 Ja- und 12 Nein-Stimmen sowie zwei Enthaltungen wurde der Antrag der FDP angenommen und der Neubau des Grundschulgebäudes in Werth beschlossen.

Während SPD und FDP geschlossen für diese Lösung stimmten, gab es bei CDU und Grüne keine Einigkeit. Die Christdemokraten stimmten zehnmal mit Nein, einmal mit Ja. Zudem gab es eine Enthaltung. Von den Grünen stimmten drei für einen Neubau, einer stimmte dagegen, und einer enthielt sich. Der Bürgermeister stimmte gegen einen Neubau der Grundschule.

Meinungsverschiedenheiten in der Diskussion

Kurt Istemaas (CDU) übte Kritik.
Kurt Istemaas (CDU) übte Kritik. © Funke Foto Services GmbH | Konrad Flintrop

Bei der Diskussion in der jüngsten Ratssitzung wurden auch noch einmal die Meinungsunterschiede der vergangenen Monate noch einmal deutlich. Häusler warf der FDP vor, „Verwirrung zu stiften und den politischen Gegner aufmischen zu wollen“. Seitens der FDP meldete sich Mario Deckers zu Wort und erkundigte sich, ob die CDU überhaupt den Schulstandort Werth erhalten wolle oder „ganz andere Interessen habe“.

Laut wurde es, als Christdemokrat Kurt Istemaas Schneider vorwarf, die Kosten völlig außer Acht zu lassen: „Niemand von den Ratsmitgliedern ist für eine Schulschließung, aber ein Neubau ist einfach zu teuer. Lasst uns die Schule sanieren, und gut ist es!“

Grüne waren sich uneins

Grünen-Sprecher Uwe Übelacker betonte, dass nun eine Entscheidung hermüsse – „im Prinzip sind wir für einen Neubau“. Seine Fraktionskollegin Hildegunde Hagemann ergänzte, dass dies in der Fraktion so nicht besprochen worden sei und sie nach bestem Wissen und Gewissen entscheiden würde.

Nach einer Sitzungsunterbrechung plädierte Uwe Übelacker für den Neubau, sprach sich aber dafür aus, eine Arbeitsgruppe in die Konzepterstellung einzubeziehen. Auch Felix Kleideiter, Fraktionschef der SPD, erklärte sich mit einem Neubau einverstanden, forderte aber, dass die Verwaltung in regelmäßigen Abständen über den Fortgang des Projektes berichten solle. Beide Vorschläge wurden in den Antrag aufgenommen – der mit nur einer Stimme Mehrheit dann letztlich positiv entschieden wurde.