Rees. Reeser Songwriterin Stella Scholaja gab unter ihrem neuen Künstlernamen Stella McRawl im Buena Ressa Music Club ihr erstes Streaming-Konzert.
Der Buena Ressa Music Club, der sei für sie sowas „wie eine zweite Familie“, gestand Stella Scholaja, die mittlerweile unter ihrem Künstlernamen Stella McRawl auftritt, am Ende ihres einstündigen Konzerts an der Empeler Straße in Rees in besonderer Atmosphäre. „Ich bin hier schon einige Male, seitdem ich 16 bin, gewesen. Wir kennen uns schon eine gewisse Zeit.“
Getrennt von Plastikscheiben in Extra-Kabinen, agierten sie und ihre Mitstreiter an diesem Abend – die beiden gut aufgelegten Gitarristen Rainer Dahmen und Reiner Adems und ihre Co-Komponistin Cat Johansson am Keyboard. Für Stella war es das erste Streaming-Format überhaupt, für den Club das erste Konzert anno 2021. „Das ist schon ein bisschen surreal“, gestand sie nach einem Song. Während des gesamten Konzerts war im Bildschirm auch der Hinweis „Alle Beteiligten sind negativ auf Covid 19 getestet“ zu sehen.
Alle Mitwirkenden wurden zuvor getestet
„Die Leute, die hier rumlaufen, sind mit Masken auf die Bühne. Auf der Bühne selbst geht es ohne Maske, weil wir uns vorher getestet haben“, hatte Gastgeber Egon Schottek für zusätzliche Sicherheit bei allen Beteiligten gesorgt. „Wir sind alle negativ, und das ist positiv.“
Und so nahm die 21-jährige Künstlerin, die an der unheilbaren Muskelkrankheit Myopathie erkrankt ist, „in Hausschuhen“ die gut 60 virtuellen Gäste mit auf „die Reise von der alten zu der neuen Stella“, wie sie im Konzert ankündigte. „Die Musik ist neu, die Haarfarbe, der Grad der Professionalität“, meinte die Finalistin des kroatischen Supertalents von 2019 im Vorfeld.
Sängerin in Plauderlaune
So schlug sie mit ihrer feinen Stimme den Bogen von dem lässigen Katie-Melua-Cover „Moonshine“ (ihrem musikalischen Vorbild) über das blues-shufflemäßige „Smoking the boys“ von Nashville Cast und der Ballade „Love is a disease“ bis zu dem melancholisch angehauchten Popsong „What else“.
Zwischendurch gab es einige plauderige Episoden aus dem kroatischen „Supertalent“-Halbfinale, Erläuterungen zu den Songs, die die Phasen von Krankenhausaufenthalten und Depressionen wiedergeben, bis zu ihrer Veränderung heute, die mit einem Unfall mit schwerem Beinbruch und dem Wiedererlernen des Laufens im Jahr 2020 zu tun hat.
Hoffen auf einen Song im Radio
Getragener, atmosphärischer, intimer und intensiver geriet das Konzert dann mit den Songs der „neuen“ Stella – mit „Out of sight“ über das Ende einer Beziehung, „The empress“ als Statement für starke Frauen und die Liebesgeschichte „Steve“ als Endpunkt eines angenehmen Akustikkonzerts.
Und vielleicht gelingt es ihr ja, 2021 neben „neuem Album, vielen Musikvideos und vielen Auftritten“ auch noch ein anderes besonders Ziel zu erreichen: „Ein Song von mir im Radio.“