Isselburg. Auf der A3 zwischen Emmerich und Hünxe sind Lkw-Fahrer aus der Ukraine und Russland gestrandet. Ein Team aus Isselburg hilft den Fahrern.
Seit mehr als zwei Monaten ist Krieg in der Ukraine. Und die Hilfsbereitschaft in Deutschland ist groß. Spenden werden gesammelt, Geflüchtete aufgenommen. Es gibt allerdings eine Gruppe, an die nicht sofort gedacht wird, wenn es um Hilfe geht: die Lkw-Fahrer.
Viele von ihnen sind gestrandet. Ukrainische, als auch russische und weißrussische. Viele Lkw aus der Ukraine, Weißrussland und Russland stehen auf den Raststätten entlang der Autobahnen. So auch der A3 zwischen Emmerich-Elten und Hünxe.
Der Proviant der Lkw-Fahrer auf der A3 ist zumeist aufgebraucht
Das Fatale: Ihr Proviant ist aufgebraucht und ihre Bordkassen sind leer. Die Fahrer können nicht nach Hause, da ihre Tankkarten gesperrt sind. Sie können sich auch kein Essen kaufen, da auch ihre Kreditkarten nicht mehr akzeptiert werden.
Ein Team aus Isselburg hat das Problem erkannt. Allen voran zunächst Andre Lübbers, der gemeinsam mit Michael Schemkes eine Hilfsorganisation ins Leben gerufen. Ihr Ziel? Sie kümmern sich um die Lkw-Fahrer zwischen Emmerich-Elten und Hünxe auf der A3. Und dabei versorgen sie die Fahrer nicht nur mit Lebens- und Hygienemitteln, sondern versuchen, Trost zu spenden, da oft der Kontakt zu den Familie der Fahrer abgebrochen ist und diese in großer Sorge sind.
Ein Dolmetscher tourt mit dem Team über die A3 zu den Fahrern
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Am Anfang waren die Helfer auf Hände und Füße, aber auch Übersetzungs-Apps angewiesen bis sich Igor Schmitz, der sowohl Russisch als auch Ukrainisch spricht, als Dolmetscher zur Verfügung stellte. Mittlerweile ist die Gruppe, die miteinander befreundet ist, auf zehn Personen angewachsen und auch deren Frauen und Kinder helfen, wo Hilfe gebraucht wird.
Einmal die Woche geht es für das Team aus Isselburg auf Tour zu den Rastplätzen entlang der A3. Und das bereits seit Anfang März. Unter anderem mit bedruckten, gelben Westen auf denen „Stopp war. We help you“ zu lesen ist, sind die Helfer unterwegs. Schließlich bewegen sie sich in einem Verkehrsraum.
Auf den A3-Rastplätzen trifft das Team auf unfassbare Schicksale
Hier treffen sie auf den Rastplätzen immer wieder auf unfassbare Schicksale. Aber auch viel Dankbarkeit. „Es ist immer wieder schön Hilfe zu leisten, wo sie gebraucht wird“, schreibt Michael Schemkes auf seiner Facebook-Seite nach einer Tour. Dort berichtet er regelmäßig, wie die Hilfe läuft.
Aber damit die Organisation weitermachen kann, werden weitere Spenden benötigt, und zwar haltbare Lebensmittel, welche einfach zuzubereiten sind wie Suppen in Dosen, Knäckebrot, Brotaufstriche, löslicher Kaffee, Tee, Wasser mit und ohne Kohlensäure, Säfte, Kakao, Milch aber auch Kekse und Süßigkeiten. „Wir freuen uns über jede Spende“, erklärt Michael Schemkes, „egal ob groß oder klein und wir machen weiter, solange wir noch genügend Spenden bekommen.“
Saubere Wolldecken werden benötigt
Aber auch Geldspenden werden gerne entgegengenommen. Damit kann dann das gekauft werden, was bei den Vorräten fehlt, aber dringend gebraucht wird. „Und was auch noch gebraucht wird“, sagt Andre Lübbers, „sind gute und saubere Wolldecken und wer sich von der einen oder anderen Decke trennen kann, darf sie uns gerne bringen.“
>>> Spenden werden entgegengenommen
Spenden werden entgegengenommen jeden Donnerstag zwischen 15 und 18 Uhr in Isselburg auf der Werther Straße 14. Wer an diesem Tag keine Zeit hat, der kann sich telefonisch melden bei Michael Schemkes (0151/21783555) oder bei Stefan Schmitz (0172/6301709).
„Wir möchten uns auf jeden Fall bei allen Spendern für die Unterstützung bedanken“, so Stefan Schmitz, „egal ob große oder kleine Spenden. Für die Fahrer ist das eine extreme Situation – egal woher sie kommen“.