Rees. Wolfgang Heinze ärgert sich über die gefährliche Verkehrssituation auf der Heresbachstraße in Rees-Mehr. Die SPD unterstützt seine Forderung.
Wenn Wolfgang Heinze aus dem Fenster schaut, muss er oft mit dem Kopf schütteln. Direkt vor seiner Haustür auf der Heresbachstraße steht von Mehrhoog kommend das Ortseingangsschild von Rees-Mehr. Bis genau davor darf 70 km/h gefahren werden, danach logischerweise nur noch 50 km/h – eigentlich. Tatsächlich seien die Fahrer von Autos und Motorrädern da oft deutlich schneller unterwegs.
Die Einbuchtung, die von Mehrhoog kommend auf der rechten Seite vor dem Ortseingang errichtet wurde, scheine für einige eher einen sportlichen Ehrgeiz auszulösen, statt sie zu bremsen, mutmaßt Heinze. Da werde dann schnell mal eben die Straßenseite gewechselt. „Hier wird oft zu schnell gefahren. Das ist insbesondere für die Radfahrerinnen und Radfahrer, darunter viele Kinder, sehr gefährlich, weil der Radweg hier abrupt endet. Die müssen dann absteigen oder direkt auf die Straße wechseln. Kinder unter acht Jahren sind sogar verpflichtet, die Straße zu queren und den gegenüberliegenden Bürgersteig zum Radfahren zu nutzen. Das ist einer Stadt, die sich als fahrradfreundlich bezeichnet, unwürdig“, ärgert er sich.
Stadtverwaltung ist eingeschaltet
Heinzes Vorschlag: Durchgehende Geschwindigkeitsreduzierung vom Ortsschild Mehrhoog bis zum Ortsschild Mehr. „Da schon in der engen Kurve vor der Einfahrt nach Mehr auf 50 km/h abgesenkt wird, reden wir nur über ein paar hundert Meter, auf denen es übrigens auch Querungsverkehr vom und zum Campingplatz gibt. Das wäre auch ein Beitrag zum Bürokratieabbau. Wir würden zwei Schilder einsparen“, so der Mehrer. Außerdem müsse nach Möglichkeit der Radweg verlängert und – wie auch immer – durch den Ort geführt werden, denkbar sei auch eine rote Fahrbahnmarkierung, wenn denn kein eigener Radweg durch Mehr geführt werden könne. Zudem sollte die eigentlich schon vorhandene Einengung vor der Ortseinfahrt durch eine weitere Einbuchtung gegenüber verjüngt werden, damit Autos abbremsen müssen.
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Die SPD unterstützt Wolfgang Heinze, der parteilos ist, in seinen Forderungen. Dazu der sachkundige Bürger der SPD-Stadtratsfraktion Rees Nico Faerber aus Mehr: „Wir haben uns mit Herrn Heinze getroffen, uns ein Bild von der wirklich fatalen Situation gemacht und die Stadtverwaltung eingeschaltet. Leider ist das Ergebnis mehr als enttäuschend. Im Grunde ist das Antwortschreiben der Stadtverwaltung an uns verschriftlichtes Achselzucken und die übliche Nichtzuständigkeitserklärung. Wir wissen, dass es die Stadtverwaltung nicht allein in der Hand hat, dort eine Geschwindigkeitsbegrenzung vorzunehmen, aber ein bisschen mehr Engagement und Phantasie hätte ich mir vom Bürgermeister einer fahrradfreundlichen Stadt schon gewünscht.“
Enttäuscht von der Kreisverwaltung
SPD-Kreistagsmitglied Harry Schulz ist ebenfalls von der Kreisverwaltung in Kleve schwer enttäuscht: „Ich hatte die Hoffnung, dass sich durch Frau Gorißen als neue Landrätin etwas mehr in Richtung Fahrradfreundlichkeit bewegen könnte. Das ist leider nicht der Fall. Wir müssen davon wegkommen, dass der Kreis uns mit dem Argument kommt, weil es noch nicht genügend Unfälle gegeben habe, sei diese Stelle offenbar kein Gefahrenpunkt. Ich finde diese Begründung absurd. Wir leben im Jahr 2021 und müssen endlich eine bessere Politik für Radfahrer und Fußgänger machen.“