Emmerich. In einem Emmericher Baggersee ist ein 29 Jahre alter Mann ertrunken. Die Einsatzkräfte suchten mit Hubschraubern und Rettungsbooten nach dem Vermissten.

In einem Baggersee in Emmerich-Vrasselt ist Donnerstagnachmittag ein Badender ertrunken. Bis zum frühen Abend suchten die Rettungskräfte mit Tauchern der DLRG und der Feuerwehr vergeblich nach dem 29 Jahre alten Mann. Die Suche per Hubschrauber wurde nach kurzer Zeit abgebrochen, weil man nur einen Meter tief sehen konnte.

Die Identifizierung des Toten ist laut Polizei noch nicht abgeschlossen. Die Beamten gehen derzeit davon aus, dass es sich bei dem Ertrunkenen um einen 29-jährigen Serben handelt, der mit seiner Familie als Asylsuchender in Emmerich lebte. Er hinterlässt eine 32-jährige Ehefrau sowie zwei Kinder (2 und 6).

Mann ging plötzlich unter

Nach Angaben der Polizei Kleve war der 29-Jährige gegen 14.40 Uhr mit zwei weiteren Männern (26 und 44) im Wasser, als er plötzlich um Hilfe rief. Etwa zehn Meter vom Ufer entfernt sei er unter die Wasseroberfläche geraten und untergegangen. Seine Begleiter seien sofort nach ihm getaucht, hätten ihn aber nicht gefunden. Ein Pärchen, das sich hinter einem Busch befand und den Vorfall nicht direkt sehen konnte, kam hinzu; alle versuchten, den Vermissten unter Wasser zu finden. Auch drei Jugendliche halfen bei der Suche. Währenddessen waren die Rettungskräfte schon alarmiert. Bekannte gaben offenbar an, dass der Vermisste ein schlechter Schwimmer sei.

Bei 37 Grad herrschten an dem Baggerloch fast Wüstenverhältnisse. Der Hubschrauber, der zunächst bei der Suche eingesetzt werden sollte, wirbelte viel Sand auf, während einige Badegäste - vor allem Jugendliche, auch junge Familien mit Kind – den „Strand“ verlassen sollten. „Betreten verboten“ steht auf einem Schild. In dem Baggerloch herrscht Badeverbot. Es gibt hier keine Badeaufsicht, wie an öffentlich zugänglichen Seen, wo die DLRG ein Auge auf die Schwimmer hat. Es handelt sich hier um ein Pachtgewässer, das vom Angelverein genutzt wird.

Eine Rettungsstaffel des Malteser Hilfsdienstes rückte mit speziell ausgebildeten Rettungshunden an. Nachdem einer der Hunde von einem Boot aus die Wasseroberfläche abgespürt und angeschlagen hatte, fanden die Taucher der DLRG schließlich zehn Meter vom Ufer entfernt den ertrunkenen 29-Jährigen. Der Notarzt konnte nur noch den Tod des Mannes feststellen.

Feuerwehr warnt vor Schwimmen im Baggersee

Die Emmericher Feuerwehr weist darauf hin, dass es sehr gefährlich ist, in diesem Gewässer zu schwimmen. Unter Wasser können sich noch Stahltrossen der Schwimmbagger, Schlingpflanzen und Wurzeln befinden, die den Schwimmer herunterziehen könnten. Außerdem wird das Gewässer relativ schnell sehr tief: erst zehn Meter, dann 20 Meter. „Es herrschen große Temperaturunterschiede zwischen dem Oberflächenwasser und dem Wasser weiter unten“, erklärt auch Polizeisprecher Manfred Jakobi. Ein Herzinfarkt könne ausgelöst werden. Gerät eine Person in Schwierigkeiten, könne es sehr schnell hinunter gehen.

Weiterer Schwimmer kam im Kreis Viersen ums Leben

In Nettetal (Kreis Viersen) starb ein junger Mann in einem Schwimmbad. Bekannte, mit denen der 18-Jährige das Bad besuchte, entdeckten ihn plötzlich leblos auf dem Grund des Springerbeckens, teilte die Polizei mit. Versuche, den Nettetaler wiederzubeleben, blieben erfolglos.

In einem Bonner Freibad rettete am Donnerstag ein Bademeister einem Jungen das Leben. Der Mitarbeiter hatte den Sechsjährigen leblos im Nichtschwimmerbereich treiben sehen und sofort aus dem Wasser geholt, wie die Stadt Bonn berichtete. Noch am Beckenrand reanimierte er den Jungen. Ein Notarzt versorgte den Sechsjährigen dann weiter. Der Junge wurde in ein Krankenhaus gebracht.