Emmerich.. Emmerichs Ex-Bürgermeister ist nun Geschäftsführer der neuen Mona Gewerbepark GmbH. Was sich Johannes Diks für die Ecke B220 vorstellen kann.


Johannes Diks ist der neue Geschäftsführer der Mona Gewerbepark GmbH. Dieses neu gegründete Unternehmen hat von der Mona PE auf dem Areal der ehemaligen Kaserne die 91.089 Quadratmeter Gewerbefläche im Osten gekauft. Emmerichs ehemaliger Bürgermeister ist nun mit der Vermarktung der Gewerbeflächen betraut: „Das Projekt ist auf fünf Jahre ausgerichtet. Ich hoffe es in drei bis vier Jahren abgearbeitet zu haben“, geht Johannes Diks den neuen Job offensiv an.

Interessant dürften Diks’ Pläne für die Fläche an der Ecke Nollenburger Weg/B220 sein, also direkt gegenüber des geplanten Aldi-Marktes: „Eine Systemgastronomie wäre an der Ecke toll.“ Damit hat er weniger Fastfood-Ketten im Blick, als eher gehobenere Küchen. Mit dem Durchgangsverkehr an der B220, Aldi gegenüber, und dem Gesundheitswohnpark im Schatten ist Diks optimistisch, Interessenten dafür zu finden.

Rund 15 Parzellen in Größen von mindestens 2000 bis 11.000 Quadratmetern gilt es zu vermarkten, wobei die Zuschnitte noch variabel seien, so Diks. Mona Gewerbepark hat auch 4825 Quadratmeter an Straßenflächen gekauft, denn eine neue Straße vom Nollenburger Weg aus führt in das Herz des Gewerbegebietes, wo ein Wendehammer den Schlusspunkt setzt. Dazu kommen wahrscheinlich zwei kleinere Stichwege.

Kleiner Logistiker hat zugesagt

Nur nicht-störendes Gewerbe darf sich hier ansiedeln, auch jene Betriebe, die rund um die Uhr, sieben Tage die Woche werken, wird es an der Kaserne nicht geben. Stichwort: Wasserschutzgebiet.

Zwei Büro-Ansiedlungen und ein kleinerer Logistik-Betrieb aus Stokkum („Die scharren schon mit den Hufen“, so Diks) seien schon fix. Ein weiteres größeres Büro werde bald in trockenen Tüchern sein. „Im Moment laufen viele Gespräche. Die Interessentenliste ist das eine, ein unterschriebener Vertrag das andere.“ 25 Anfragen sind auf der Liste hinterlegt, manche aber auch schon vor drei Jahren. „Wenn ich acht oder neun von der Liste kriegen kann, dann wäre das schon gut. Eine Kfz-Werkstatt ist zum Beispiel dabei“, verrät Diks.

Ein fünfstöckiges Parkhaus mit versetzten Etagen für rund 500 Stellplätze wird gebaut. „Es wird zur Eröffnung des Gesundheitswohnparks im Februar 2019 noch nicht fertig gestellt sein. Zunächst entstehen Parkplätze provisorisch auf anderen Flächen“, sagt Diks. Bis für gewerbliche Ansiedlungen tatsächlich gebaut wird, dauert es noch etwas. Bis Ende des Jahres sollen jedenfalls alle Abrissarbeiten abgeschlossen sein.

Vor allem im niederländischen Grenzgebiet sieht Diks Potenzial für neue Ansiedlungen an der Kaserne: „Ich werde meine Fühler in alle Richtungen ausstrecken. Über den Liemers-Verbund werde ich Werbung betreiben und mich öfter auf Veranstaltungen blicken lassen.“

So kam es zum dem Deal

Wie kommt Diks zur Mona? Schon im Herbst 2017 nahm Engelbert Menne, dem mit seiner Tack GmbH Anteile der Mona PE gehören, Kontakt zu Diks auf. Noch bevor Matthias Wünsch-von der Heyden der neue Kopf der gesamten Kasernen-Entwicklung wurde. Es hat ein wenig gedauert, bis Diks auf seinem neuen Posten installiert wurde. Jetzt strotzt der erfahrene Netzwerker vor Tatendrang.

>> ZUR PERSON

Der 64-jährige Johannes Diks ist eigentlich seit Oktober 2015 Pensionär. Nach seiner unerwarteten Schlappe bei der Bürgermeisterwahl, die ihn persönlich mitgenommen hatte, hat sich der Emmericher beruflich längst neu erfunden. Er gründete die Unternehmensberatung Niederrhein Consult, berät etwa das Kalkarer Wunderland, marklert für Remax und kooperiert mit der Firma ReppCo bei der Entwicklung des Katjes-Quartiers an der Wassenbergstraße. Jetzt kommt der Gewerbepark dazu – sicherlich ein großes Projekt. „Mir machen die neuen Aufgaben Spaß. Ich bin frei, nicht gebunden und voller Tatendrang“, sagt Diks.

Mitglied der CDU in Emmerich ist er weiterhin, hat aber alle Ämter abgegeben. Seine Bürgermeister-Erfahrung kommt ihn bei den neuen Aufgaben natürlich sehr zugute: „Ich habe ein großes Netzwerk, kenne die behördlichen Themen, kenne auch die Ansprechpartner.“

>> KOMMENTAR von MARCO VORGILLITO

Dass Johannes Diks für die Gewerbe-Vermarktung ins Boot geholt wurde, ist ein Gewinn. Schon der Einstieg der Phoenix Holding mit Matthias Wünsch-von der Heyden an der Spitze hat der Kasernen-Entwicklung ordentlich Schub gegeben. Nun kommt mit Diks ein erfahrener Kapitän an Bord, der sich bestens in Emmericher Gewässern und darüber hinaus auskennt. Netzwerken war auch schon als Bürgermeister sein Ding. Auch mit 64 Jahren zeigt er sich voll motiviert. Für Emmerich wäre es wünschenswert, wenn sich seine Erfahrung positiv für die Kaserne auswirken würde.