Rees. Das Strandbad Millinger Meer in Rees hat neue Pächter. Marika und Udo Weßling möchten das beliebte Ausflugslokal am 1. Mai eröffnen.
Etwas kribbelig ist Marika Weßling schon, wenn sie an die kommenden Wochen denkt. Denn es ist noch einiges zu tun, bevor sie gemeinsam mit ihrem Mann Udo Weßling am 1. Mai das Strandbad Millinger Meer in Rees eröffnen wird. Aber neben der Aufregung ist den beiden neuen Pächtern des Ausflugslokals vor allem die Freude deutlich anzumerken. Auch wenn ihr Schritt, das wissen sie beide, „sehr mutig“ ist.
Über zehn Jahre lang hat Lydia Jochim das Strandbad Millinger Meer gepachtet, hat den kleinen Kiosk mit Biergarten in ein beliebtes Ausflugslokal verwandelt. Nun aber hört sie auf, sodass Clemens Wiegand, Ludger Jordan und Wolfgang Jordan von der Strandbad Millinger Meer GbR neue Pächter suchen mussten. Und die Wahl fiel ihnen erstaunlich leicht.
Vier Jahre lang gekellnert
Denn Marika Weßling kennt das Strandbad Millinger Meer, hat hier bereits vier Jahre lang gekellnert. „Das fand ich immer toll.“ Als sie von der Suche nach neuen Pächtern gehört hat, ging ihr das kaum noch aus dem Kopf. „Ich habe die ganze Zeit darüber nachgedacht und konnte die erste Nacht gar nicht schlafen“, sagt sie und lacht. Als sie ihrem Mann von ihren Plänen erzählte, zeigte auch der sich begeistert.
Udo Weßling ist selbstständiger Handwerker und wird seine Firma weiterhin betreiben. Eine feste Stelle als Sicherheit neben der ungewissen Selbstständigkeit kann ein echter Pluspunkt sein. Wobei die beiden davon ausgehen, dass am Strandbad Millinger Meer alles richtig gut laufen wird. Immerhin haben sie auch schon vielversprechende Pläne für die nähere und weiter entfernte Zukunft geschmiedet.
Neue Strandkörbe mit Blick aufs Wasser
Das komplette Inventar haben die beiden von ihrer Vorgängerin übernommen, eine Grundreinigung vor der neuen Saison steht natürlich an. Vielleicht schwingen sie auch noch die Pinsel, um allem einen neuen Anstrich zu verleihen. Zusätzlich wollen sie drei Strandkörbe aufstellen. Das bietet sich schließlich an, mit dem kleinen Strand und dem Blick aufs Wasser.
Draußen war in den vergangenen Wochen bereits der Bauhof aktiv. Nach der großen Debatte um die gefällten Pappeln haben Mitarbeiter nun vier neue Bäume gepflanzt. Jeweils eine Linde, ein Ahorn, eine Buche und eine Hainbuche stehen zum Teil mittig auf der Liegewiese. „Damit sie bald dann auch Schatten spenden können“, erklärt Wolfgang Jordan.
Zugfähre übers Millinger Meer geplant
Außerdem wurden die Fahrradständer umgesetzt, eine E-Bike-Ladestation ist hinzugekommen. Und in den kommenden Tagen bereitet der Bauhof noch den Rasen und Sand auf. Nur für die geplante Erweiterung der Toilettenanlage sowie für den Aufbau neuer Spielgeräte für Kleinkinder steht aktuell noch kein konkreter Zeitplan fest.
Und dann gibt es da ja noch das Dorfentwicklungskonzept, das für 2022 eine Zugfähre über das Millinger Meer vorsieht. Auf der gegenüberliegenden Seite soll in Absprache mit dem Nabu ein Fahrradweg mit Aussichtsplattform entstehen, anschließend soll die Route auch in die Fahrradkarte aufgenommen werden. Und damit nicht genug. „Wenn wir erstmal starten, kommen sicher noch mehr Ideen“, so Marika Weßling.
Eröffnung am 1. Mai
Bis dahin werkeln die beiden noch fleißig im Strandbad Millinger Meer, backen probeweise schon mal Kuchen und stellen die Speisekarte zusammen. In den Sommermonaten möchten sie an festen Öffnungszeiten, wahrscheinlich ab 14 Uhr, festhalten. Auch ein Frühstücksbuffet können sie sich gut vorstellen. Damit bleibt ihnen nur noch zu hoffen, dass der Eröffnung am 1. Mai nichts mehr im Wege steht. Vor allem Corona nicht.
>>>Einziges Freibad in Rees
Das Strandbad Millinger Meer wird auch in diesem Sommer das einzige Freibad in Rees sein. Aktuell sucht die Stadt für das Freibad am Grüttweg nach einem Freianlagenplaner (die NRZ berichtete).
Auf dem Gelände am Grüttweg soll ein 25-Meter-Schwimmerbecken, ein Nicht-Schwimmerbecken sowie ein Kinderplanschbereich entstehen.
Geplant ist, dass 2022 mit dem Bau begonnen und 2023 das neue Freibad eröffnen werden soll.