Duisburg. Das Bündnis für Toleranz und Zivilcourage hat ein Duisburger Projekt gegen Mobbing ausgezeichnet. Was Schulen berichten und wie weitere mitmachen können.
Das Bündnis für Toleranz und Zivilcourage hat das Projekt „NoMo“, das Mobbing an Schulen in Duisburg bekämpft, mit seinem Preis ausgezeichnet. „Sie tragen dazu bei, dass Schüler menschlich sind und menschlich bleiben“, lobte NRW-Bildungsministerin Dorothee Feller (CDU) in ihrer Laudatio bei der Feierstunde im Saal der Jüdischen Gemeinde Duisburg/Mülheim/Oberhausen am Innenhafen.
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„Das Zuhause ist kein geschützter Raum mehr, seit Mobbing rund um die Uhr über das Internet stattfinden kann“, so Frank Börner, Sprecher des Bündnisses und SPD-Landtagsabgeordneter. Das Ausmaß nennt er „erschreckend“. Es gelte deshalb „junge Menschen mitzunehmen in einer Welt, die immer mehr Verunsicherung schafft“, sagte der stellvertretende DGB-Vorsitzende Dieter Lieske, einer der Initiatoren des vor 25 Jahren ins Leben gerufenen Bündnisses zivilgesellschaftlicher Organisationen und Einrichtungen aus Duisburg.
Anti-Mobbing-Kampagne: Weitere Duisburger Schulen können mitmachen
Die Redner würdigten die Arbeit der 2022 ins Leben gerufenen Kampagne „NoMo“, an der sich bislang die Gesamtschulen Aletta-Haniel (Ruhrort) und Lise-Meitner (Rheinhausen), die Gymnasien Landfermann (Mitte) und Franz-Haniel (Homberg), die Förderschule Duisburg-Nord und mit der GGS Hochfelder Markt auch eine erste Grundschule beteiligen. Dort engagieren sich Lehrer und Schulsozialarbeiter und machen Trainingsangebote und bieten Fortbildungen an. Möglichkeiten zur Vernetzung und Hilfe gibt es über die Internet-Seite Duisburg-schaut-hin.de.
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„Die Auszeichnung ist Anerkennung für unsere Arbeit und ein Zeichen dafür, dass wir auf dem richtigen Weg sind“, dankte Projektleiter Joshua Wiesehahn. Die Initiatoren wollen „vorangehen in eine bessere, respektvollere Zukunft“, so der Sozialarbeiter der Förderschule Duisburg-Nord. „Beim Mobbing geht es um alles“, betonte Klaus Stephan, Schulleiter der Lise-Meitner-Gesamtschule: „Ohne Respekt und Menschenwürde ist die Demokratie nicht haltbar.“
Bildungsministerin Feller: Grundlagen der freiheitlichen Demokratie in Gefahr
Diese Grundlagen seien in Gefahr, warnte Ministerin Dorothee Feller am 80. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz, der seit 1996 Gedenktag an die Opfer des Holocaust ist. Es könne keinen besseren Ort für die alljährliche Preisverleihung des Bündnisses für Toleranz und Zivilcourage geben als die Jüdische Gemeinde.
Der 27. Januar stehe „für die historische Niederlage der Unmenschlichkeit“, sagte OB Sören Link. Es gelte, für ein tolerantes Miteinander einzustehen und ein Signal zu setzen „gegen Ressentiments, die in der Mitte der Gesellschaft wieder Resonanz finden“.
Das spüren auch die Mitglieder der Jüdischen Gemeinde. „Nie wieder – das ist aktueller denn je. Ich hätte das nie gedacht“, warnte Vorstand Alexander Drehmann in seiner Begrüßung, die er mit einer optimistischen Botschaft schloss: „Das Judentum ist eine zutiefst optimistische Religion. Wir kennen keinen Weltuntergang. Alles wird gut.“