Duisburg. In einem besonderen Museum in Duisburg gibt es eine neue Ausstellung. Eine Besonderheit: Exponate hängen für Kinder genau auf Augenhöhe.

Seit vielen Jahren gibt es das Bienenmuseum an der Schulallee in Rumeln-Kaldenhausen. 2024 haben die Ehrenamtlichen, die sich dort engagieren, die Exponate entstaubt und die Schau modernisiert. Damit auch kleine Besucher dort etwas mit Spaß lernen, haben die Macherinnen und Macher eine neue Ausstellung für Kinder konzipiert. Eine der Besonderheiten: Sie hängt nur etwa einen Meter hoch – und damit genau auf Augenhöhe für den Nachwuchs.

„Wir legen Wert darauf, ein außerschulischer Lernort zu sein. Zu uns kommen viele Klassen und Gruppen“, erklärt Susanne Breidenbach, die in der Duisburger Innenstadt imkert und beispielsweise auch bei Kants Garten mitmacht. Der hauptberuflichen Galeristin fiel ein Kinderbuch namens „Ich bau dir ein Haus, kleine Wildbiene“ in die Hände, das von der Biologin Bärbel Oftring geschrieben und von Jana Walczyk illustriert wurde.

Monika Anker und Susanne Breidenbach (v.li.) präsentieren die neue Ausstellung.
Monika Anker und Susanne Breidenbach (v.li.) präsentieren die neue Ausstellung. © FUNKE Foto Services | Oleksandr Voskresenskyi

Anfassen erlaubt: Kleine Besucher dürfen Imkerschleier anlegen

„Die Geschichten sind nicht nur kindgerecht, sondern auch wissenschaftlich genau“, weiß Susanne Breidenbach. Sie informierte sich bei der Illustratorin, ob es möglich wäre, einige Bilder für eine Ausstellung zu nutzen. Das Einverständnis kam prompt. Die Gesellschaft für Beschäftigungsförderung fertigte entsprechende Tafeln.

Bevor die jungen Besucher mit dem Rundgang starten, können sie sich erst einmal einen Imkerschleier überstülpen, die an der Wand hängen. „Die sind zwar typisch und interessant für die Kinder, aber eigentlich tragen wir den Schleier kaum“, beschreibt Susanne Breidenbach. Stattdessen schildert sie, dass Bienen sanftmütige Wesen seien, die nur selten aggressiv werden. „Es ist einfach ein tolles Gefühl und besonderer Geruch, wenn man im Bienenstock arbeitet.“ Übrigens: Auch bei den Wespen gibt es nur zwei Arten, die stechen. In einem Bereich, in dem Wespen-Masken ausliegen, die sich die Besucher aufsetzen können, erfährt man, dass nur die Deutsche Wespe und die Gemeine Wespe piken. Aber das sagt ja schon der Name…

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Das ist der Unterschied zwischen Honig und Wildbienen

Die Besucher des Museums können ein Schau-Volk beobachten.
Die Besucher des Museums können ein Schau-Volk beobachten. © FUNKE Foto Services | Oleksandr Voskresenskyi

Auf anderen Tafeln wird der Unterschied zwischen Wild- und Honigbienen erklärt. „Honigbienen sind keine Wildbienen. Sie leben in einem großen Staat, der aus einer Königin und vielen Arbeiterinnen besteht. Wie die Wildbienen besuchen die Arbeiterinnen Blüten und sammeln eifrig Nektar.“ Die Kästen, die man auch im Museum anschauen kann, sind das Zuhause des Bienenvolks. Darin hängen viele Waben. Die Besucher können nicht nur einzelne Rahmen anschauen, sondern hinter einer Scheibe sogar ein Volk beobachten. Die Biene mit dem Punkt ist die Königin. Ein ganz schönes Suchspiel beginnt.

„Die Ausstellung kommt so gut an, auch bei den Erwachsenen, dass sie einen festen Platz bekommt.““

Susanne Breidenbach, hauptberuflich Galeristin, freut sich über den Erfolg der Schau.

Eine typische Wildbiene, die sich oft in Duisburg entdecken lässt, ist die „Gehörnte Mauerbiene“. Sie sind Einzelgänger. Damit die Bienenkinder sicher aufwachsen, bauen sie „Zimmer“ an vielen Plätzen. Einen Mitmach-Tipp für den Garten bekommen die Betrachter auch: „Du kannst helfen, indem man ein Wildbienenhaus selbst bastelt. Bambus-Röhrchen bieten viel Platz für Bienen-Kinderzimmer. Biologen nennen die Häuser Nisthilfen. Die Zimmer sind die Brutzellen.“

Ursprünglich sollte die Ausstellung für den Nachwuchs nur einige Monate im Bienenmuseum bleiben und dann zu anderen Institutionen auf Wanderschaft gehen. „Aber sie kommt so gut an, auch bei Erwachsenen, dass sie einen festen Platz bekommt“, sind sich die Ehrenamtler einig. Besichtigen kann man sie samstags an der Schulallee von 11 ab 15 Uhr. Für Erwachsene kostet der Eintritt 2,50 Euro, Kinder zahlen einen Euro. Gruppen können via E-Mail auch separate Termine ausmachen: besuch@bimu-du.de.

>> Schnupperkurs und Infotag am 2. Februar

Erwachsene, die Lust haben, sich mit Imkern zu beschäftigen, können am Sonntag, 2. Februar, an einem kostenfreien Schnupperkurs teilnehmen. Von 10 bis 16 Uhr gibt es einen Info-Tag für alle Interessierten mit Pia Aumeier. Teilnehmer bekommen einen Überblick über das Bienenjahr.

Im „Café Honigbiene“ werden Honigstullen und heiße Honigmilch serviert. Außerdem kann die historische Sammlung zur Imkerei besichtigt werden. Erfahrene Imkerinnen und Imker stehen für Gespräche bereit und stellen die Duisburger Imkervereine vor.