Duisburg/Mülheim/Oberhausen. Duisburg, Mülheim und Oberhausen kooperieren beim tierärztlichen Notdienst. So erfahren Tierhalter, welche Praxis wann und zu welchen Zeiten geöffnet hat.

Der tierärztliche Notdienst ist seit dem 1. Januar 2025 in Duisburg, Mülheim und Oberhausen durch eine Kooperation von aktuell rund 30 Praxen aus den drei Städten neu geregelt. Dies teilt Eileen Manuguerra auf Nachfrage der Redaktion mit. Sie ist tiermedizinische Fachangestellte der Praxis „Broden und Immer“ aus Mündelheim, die den neuen Notdienstring mitorganisiert. Damit sollen die Tierkliniken entlastet werden, falls ein Tier außerhalb der regulären Sprechzeiten Hilfe braucht.

Duisburg stemmt mit derzeit 14 Notdienstpraxen, darunter zum Beispiel auch die Tierärztin Mareike Täpper-Rediger in Rumeln, Tierarzt Joachim Kremer in Kaßlerfeld oder die Praxis am Finkenacker in Ungelsheim, den Löwenanteil. Grundsätzlich wechseln sich die Praxen in den drei Städten ab. Die Zeiten: montags bis freitags zwischen 18 und 23 Uhr, samstags von 12 bis 22 Uhr sowie sonn- und feiertags von 10 bis 20 Uhr.

Tierärztlicher Notdienst in Duisburg, Mülheim und Oberhausen neu geregelt

Welche Praxis an welchen Tagen den ambulanten Notdienst für den jeweiligen Monat übernimmt, können Tierhalter online auf www.tierärztlicher-notdienst.de erfahren. Allerdings, so der Hinweis auf der Webseite, werde nicht für die Richtigkeit der Liste garantiert, weil sich der Dienstplan kurzzeitig ändern könne.

Wer auf Nummer sicher gehen will, ruft deshalb die Notrufnummer 09008 118 118 an, um so die aktuelle Notdienst-Praxis zu erreichen. Allerdings fallen bei dieser Hotline Kosten von 2,99 Euro pro Minute an. Dies hatte auf Social-Media-Plattformen wie Facebook für Kritik gesorgt.

Kritik an teurer Hotline

„Daran verdient kein Tierarzt etwas“, betonte aber unlängst die Mülheimer Tierärztin Jennifer Hochgesang. „Es handelt sich um eine reine Schaltstelle. Unter der Nummer sollen keine langen Beratungsgespräche stattfinden, sondern nur Absprachen getroffen werden.“ Wenn Tierhalter den eigentlichen Notdienst nutzen, falle eine Pauschale von unverändert 50 Euro an.

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Durch die Kooperation von Duisburg, Mülheim und Oberhausen müssen Tierhalter unter Umständen über die eigene Stadtgrenze hinaus fahren, um Hilfe im Notfall zu bekommen – Duisburger also gegebenenfalls nach Mülheim oder Oberhausen und umgekehrt, immer abhängig von der Notdienst habenden, ambulanten Tierarztpraxis. Jennifer Hochgesang sieht darin kein Problem: „Die Wege sind im Vergleich zu anderen Landstrichen überschaubar“, sagt die Mülheimer Tierärztin.

Neue Notfall-Dienst-Verordnung nimmt alle Praxen in die Pflicht

Prinzipiell sind alle niedergelassenen Tierarztpraxen in Nordrhein-Westfalen beziehungsweise jede Tierärztin und jeder Tierarzt mit Zugang zu einer Hausapotheke durch eine neue Notfall-Dienst-Verordnung vom 28. November 2024 zur Teilnahme am tierärztlichen Notdienst verpflichtet. Dies betont Martin Scholz, Vorsitzender der Kreisstelle Duisburg-Mülheim-Oberhausen der Tierärztekammer Nordrhein. Außerdem sehe die Verordnung einen Notdienst rund um die Uhr vor – und nicht zu speziellen Zeiten, wie aktuell von den Praxen in Duisburg, Mülheim und Oberhausen vorgegeben. Je nach Uhrzeit müssen sich die Tierhalter so gegebenenfalls doch wieder an die Tierkliniken wenden.

Scholz, der in der Tierklinik am Kaiserberg tätig ist, sieht dies noch entspannt. „Wir sind erst mal dankbar für jede Hilfe“, sagt er. „Der Notdienst in den Praxen ist ja in der neuen Form gerade erst Anfang Januar gestartet. Da haben wir Verständnis, dass sich noch nicht alle und im vorgesehenen Umfang beteiligen können.“