Duisburg/Mülheim. Vergewaltigte ein Duisburger seine Kollegin aus einer Mülheimer Klinik? Vor Gericht schildert er eine andere Geschichte. Arbeitgeber erteilt Hausverbot.

Eine schlimme Überraschung soll eine junge Schwesternschülerin am 13. Juni 2024 in Duisburg-Homberg erlebt haben. Unter einem Vorwand soll sie ein Kollege in seine Wohnung gelockt und vergewaltigt haben. Jetzt steht der 35 Jahre alte Mann vor dem Landgericht am König-Heinrich-Platz.

Der Duisburger arbeitete im gleichen Mülheimer Krankenhaus wie die Lernkraft. Die suchte dringend eine neue Wohnung. Er kenne eine, die demnächst frei werde, soll der 35-Jährige erzählt haben. Er könne sie ihr ja mal zeigen. Was die junge Frau nicht wusste: Es war die eigene Wohnung des Angeklagten.

Vergewaltigungsprozess gegen Duisburger: Mülheimer Krankenhaus erteilte ihm Hausverbot

Bei dem vermeintlichen Besichtigungstermin soll der 35-Jährige dann über die Schwesternschülerin hergefallen sein. Er soll sie mit Gewalt entkleidet und zum Sex gezwungen haben. Die körperlich unterlegene Frau habe keine echte Chance zur Gegenwehr gehabt, beschreibt es die Anklageschrift.

Im Februar wird im Duisburger Landgericht mit einem Urteil gerechnet.
Im Februar wird im Duisburger Landgericht mit einem Urteil gerechnet. © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich

Der Pfleger bestreitet diesen Vorwurf. Er erzählt eine ganz andere Geschichte. Man habe sich am Arbeitsplatz kennengelernt und sich schnell sympathisch gefunden. Dann sei es zum Austausch erster Zärtlichkeiten gekommen. „Wir haben uns im Krankenhaus umarmt und geküsst.“

Am Tattag sei die junge Frau erstmals in seiner Wohnung gewesen. „Eigentlich wollte ich mit ihr in ein Restaurant gehen, aber sie wollte lieber in meine Wohnung.“ Man habe sich lange unterhalten, dann geküsst und schließlich sei es zum Sex gekommen. „Das war alles zärtlich und freundlich.“ Von Vergewaltigung könne keine Rede sein, so der 35-Jährige. „Es war freiwillig.“

Um so erstaunter sei er gewesen, als ihm kurz darauf im Krankenhaus ein Hausverbot ausgesprochen worden sei. „Ich habe erst noch gedacht, dass es wegen der Knutscherei am Arbeitsplatz war. Im Krankenhaus sind doch überall Kameras.“ Aber dann tauchte auch die Polizei auf und konfrontierte ihn mit dem Tatvorwurf.

Urteil soll bereits am nächsten Sitzungstag fallen

Eine wirkliche Idee, warum die junge Frau ihn zu Unrecht belasten sollte, hat der Angeklagte nicht. Allerdings berichtet er, dass sie ihm erst hinterher gesagt habe, dass sie verheiratet sei und ein Kind habe. „Und sie hatte Angst, dass sie von mir schwanger geworden sein könnte“, behauptet der Duisburger

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Die Schwesternschülerin wurde als Hauptbelastungszeugin ohne Öffentlichkeit vernommen. Das Verfahren soll bereits am nächsten Verhandlungstag Anfang Februar beendet werden.