Duisburg. Das Kult-Geschäft „Die Schallplatte“ in Duisburg ist für immer dicht. Die 6000 Platten werden nun verkauft. Der Insolvenzverwalter erklärt das Verfahren.
Dass der Duisburger Kult-Laden „Die Schallplatte“ nach dem Tod des letzten Inhabers Wolfgang Hoffmeister im September 2024 für immer schließt, sorgt nach wie vor für Trübsal in der Stadt. Nicht nur, weil die Bundesrepublik ihren ältesten Schallplattenladen verliert. Sondern vor allem, weil die Stadt Duisburg nun um eine echte Institution ärmer ist, die das Stadtbild erst an der Münzstraße, dann am Sonnenwall und schließlich am Pulverweg geprägt hat.
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Was noch dazu kommt: Es ist sehr wahrscheinlich, dass die Schallplatte zuletzt nicht mehr zahlungsfähig war, Anwalt Dr. Stefan Klever prüft das als Gutachter gerade und eröffnet dann möglicherweise ein Insolvenzverfahren. Ganz konkret heißt das, dass die 5000 bis 6000 Platten im Laden verkauft werden, und zwar „en bloc“ an einen einzelnen Käufer. Damit sollen dann zum Beispiel die Mietschulden beim Vermieter beglichen werden.
„Die Schallplatte“ in Duisburg: Zehn Großkäufer sind im Rennen
Aktuell besichtigte er mit potenziellen Käufern das Geschäft und sein Inventar, sagt Dr. Klever auf Nachfrage der Redaktion. Die Trauer über das Ende der Schallplatte bekommt er dabei hautnah mit. „Wenn ich im Laden bin, sprechen mich immer wieder Passanten an und erzählen mir, wie traurig es ist, dass die Schallplatte nun Geschichte ist“, so der Anwalt.
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Zehn Großkäufer aus Duisburg und Umgebung, aber auch aus Hamburg, sind im Rennen um die Tonträger, die aber nicht im Bieterverfahren verkauft werden. „Die Käufer geben ein Angebot ab“, erklärt Stefan Klever, „das höchste Angebot bekommt den Zuschlag.“ Unter den zehn Kandidaten sind Plattenläden, aber auch solche, die kein „physisches“ Geschäft haben, sondern das Vinyl nur auf Messen unters Volk bringen.
Wenn der Bestand des Duisburger Kult-Ladens verkauft ist, werden wir berichten, wo Audiophile das Erbe der „Schallplatte“ kaufen können – sofern der entsprechende Großkäufer damit einverstanden ist. Klever schätzt, dass es Ende Januar so weit sein wird.
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Sehr, sehr theoretisch gibt es immer noch die Möglichkeit, dass „Die Schallplatte“ weiterlebt. Dazu müsste der hypothetische Inhaber erstmal das beste Angebot abgeben und das Inventar aufkaufen. So weit, so realistisch. Dann aber müsste sich der Käufer mit dem Vermieter des Ladenlokals einig werden. Ob der aber überhaupt Interesse daran hat, auf dem Pulverweg weiter an einen Einzelhandel zu vermieten, weiß nur er selbst.