Duisburg. Die Beschwerden über unzuverlässige Brief- und Paketzustellungen häufen sich im Duisburger Süden. So erklärt die Post die aktuelle Situation.

Kristina Steinig aus Duisburg-Rahm ist sauer. „Drei DHL-Pakete sind mir für heute per Mail angekündigt worden, nur eins habe ich bekommen“. Eine Situation, die sich seit mehreren Wochen im Stadtteil wiederholt. „An manchen Tagen habe ich gar keine Briefe im Postkasten, an anderen gleich mehrere auf einmal. Im Schnitt kommt der Postbote nur alle drei Tage mit Briefen bei uns in Rahm-West vorbei. Pakete werden auf einem kleinen Rollwagen in unsere Stichstraße gefahren. Klar, dass da nicht alles drauf passt.“

Duisburgerin beschwert sich: Pakete werden angekündigt, kommen aber nicht an

Probleme, die die Rahmerin erst seit der intensivierten Umstellung aufs gemeinsame Bringen von Briefen und Paketen beobachtet. „Der Frust bei uns in der Siedlung ist groß, viele bekommen ihre Rechnungen zu spät, ich selbst warte oft tagelang auf berufliche Unterlagen.“

Duisburger berichten, dass Briefe nur an drei Tagen pro Woche zugestellt werden.
Duisburger berichten, dass Briefe nur an drei Tagen pro Woche zugestellt werden. © FUNKE Foto Services | Sergej Glanze

Die DHL Group erklärt die Vorgehensweise der Post wie folgt: „Wir haben seit einigen Monaten in Duisburg-Rahm und in Großenbaum zehn Zustellbezirke in die sogenannte Verbundzustellung überführt“, sagt Post-Sprecherin Britta Töllner. Für den Kunden habe sich dadurch nur geändert, dass er künftig statt von zwei getrennten Zustellern – einer für Briefe und einer für Pakete – nun von einem Zusteller beliefert wird, der beides bringt.

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„Ich habe ja gar nichts gegen eine Verbundzustellung“, sagt ein Duisburger, „aber wenn ein Verbund bedeutet, dass wir nur noch zwei- oder dreimal pro Woche Briefe bekommen, dann habe ich dafür kein Verständnis.“

Das Weihnachtsgeschäft und die Cyber Week seien aktuell ausschlaggebend für die verspätete Zustellung, so Töllner. „Durch die frühzeitigen Weihnachtsbestellungen befinden wir uns in der mengenstärksten Woche vor Weihnachten.“ In Zahlen: Bundesweit werden täglich aktuell 12 Millionen Paketsendungen verschickt, an durchschnittlichen Werktagen im Jahr sind es etwa 6,3 Millionen Paketsendungen.

„In Duisburg-Rahm gelingt es uns grundsätzlich alle Pakete taggleich auszuliefern“, sagt die Sprecherin. „Aufgrund der aktuell hohen Paketmenge kann es jedoch in einigen Fällen zu Verzögerungen kommen.“ In diesen Fällen bittet die Sprecherin um Geduld.

Hinzu komme, dass das Sendungsaufkommen im Briefbereich generell sinkt, man erhalte nicht mehr jeden Tag einen Brief. Zudem haben werbliche Sendungen („Dialogpost“) eine Regellaufzeit von vier Tagen und werden oftmals gebündelt an wechselnden Wochentagen dienstags bis samstags zugestellt (sogenannte A/B-Zustellung). „Das mag zu dem Eindruck führen, man erhalte „einen Schwung“ Sendungen auf einmal.“

Postzustellung in Rahm und Großenbaum künftig nur noch mit Elektrofahrzeug

Im Jahr 2010 kamen in Deutschland noch 21 Briefe auf ein Paket, im Jahr 2030 werden voraussichtlich nur noch zwei Briefe in Relation zu einem Paket sein. „Im Kontext dieser schrittweisen Anpassung bringen wir auch verstärkt klimafreundliche Fahrzeuge in unsere Zustellstandorte“, so Töllner. „Für Rahm und Großenbaum bedeutet dies, dass künftig Zug um Zug Elektrofahrzeuge in der Zustellung eingesetzt werden. Statt bisher ein Fahrrad für Briefe und ein Paket-Diesel-Fahrzeug.“