Duisburg. Sie waren prägende Köpfe der Duisburger Traditionsmarken König und Hövelmann. Jetzt wurden Doris König und Hermann Hövelmann besonders geehrt.
Es ist eine Premiere. Oberbürgermeister Sören Link hat erstmalig die Ehrennadel der Stadt Duisburg verliehen. Doris König, Unternehmerin und Ururenkeltochter des Brauereidirektors Theodor König, und Hermann Hövelmann, Urgestein der Getränkeindustrie, wurden im Foyer des Rathauses für ihre langjährigen Verdienste um das gesellschaftliche Leben und das bürgerschaftliche Miteinander gewürdigt.
Zu den Klängen eines Streichquartetts der Duisburger Philharmonie steckte OB Link den Geehrten die vergoldete Nadel ans Jackett. Nicht nur der unternehmerische Erfolg Königs und Hövelmanns habe bei der Entscheidung eine Rolle gespielt. „Es handelt sich bei den beiden um Persönlichkeiten, die mit einer ehrwürdigen Selbstverständlichkeit außerordentliches Engagement für Kultur, Naturschutz und den Sport in Duisburg geleistet haben“, so Link.
Brauerei-Erbin über schöne Erinnerungen aus Duisburg
Doris König führte von 1987 bis zum Verkauf an Holsten für einen nicht näher genannten dreistelligen Millionenbetrag im Jahr 2001 die König-Brauerei in Beeck. Doch die Duisburgerin machte sich nicht nur mit ihren wirtschaftlichen Tätigkeiten einen Namen. So war sie unter anderem Mittelstandsbeauftragte des Landeswirtschaftsministeriums, im Vorstand der Freunde der Duisburger Philharmoniker und der Lehmbruck-Freunde sowie Präsidentin des Rotary-Clubs Duisburg Rhein-Ruhr. „Sie sprang mit ihren Kontakten und ihrer finanziellen Hilfe immer dort ein, wo die Duisburger Kultur zu kämpfen hatte“, sagt Link.
„Der Dank gilt nicht nur mir, sondern allen, die mich unterstützt haben“, sagt König. In ihrer Rede schwelgt sie in den schönen Erinnerungen, die sie mit Duisburg verbindet. An endlose Partynächte im Dellviertel, an ihre ersten Erfahrungen mit Genussmitteln in den Schulpausen im Kantpark und an ihre ersten Berührungen mit der Natur im Stadtwald und dem Duisburger Zoo. Für die Zukunft wünsche sie sich, dass die sozialen Probleme in der Stadt und die gesellschaftliche Spaltung überwunden werden.
Hermann Hövelmann: Urgestein der Getränkeindustrie setzt sich für Natur und Sport ein
Die Verleihung der Ehrennadel ist für den Walsumer Hermann Hövelmann der krönende Abschluss eines besonderen Jahres. So feierte er im September seinen 90. Geburtstag. 1965 übernahmen Hermann und sein Bruder Heinrich den elterlichen Betrieb. Mit der Erschließung des Mineralwasservorkommens in der Rheinaue Walsum im Jahr 1972 und der Übernahme der internationalen Marke Sinalco Mitte der 1990er-Jahre, wurde das Familienunternehmen über die Jahre zu einem der absatzstärksten Getränkehersteller in Deutschland ausgebaut.„Wir sind stolz, in Duisburg einen Getränkehersteller mit nationalem Rang zu haben“, erklärt Link.
„Chef Hermann“, so der unternehmensinterne Spitzname für Hövelmann, engagierte sich zeitlebens für Naturschutz und Sport. Er arbeitete gemeinsam mit dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) für den Erhalt und die Aufwertung des Naturschutzgebietes Rheinaue zusammen. Außerdem gilt er als tatkräftiger Unterstützer des MSV Duisburg und der Sportfreunde Walsum. „Die Liste der Vereine und Organisationen, die Hermann Hövelmann unterstützt hat, ist beinahe so lang wie die Zahl seiner Lebensjahre“, sagt Link.
Hövelmann wurde für seine Leistungen in der Lebensmittelbranche bereits zweimal mit dem „Goldenen Zuckerhut“ ausgezeichnet. 1988 wurde ihm für sein gesellschaftliches Engagement das Bundesverdienstkreuz verliehen. Diese Auszeichnungen seien natürlich etwas Besonderes gewesen. „Doch mich alten Duisburger freut nichts mehr, als in meiner Heimatstadt gewürdigt zu werden“, sagt Hövelmann.