Duisburg. Das Weihnachtshaus in Duisburg bleibt für immer dunkel. 20.000 LED-Lichter haben viele Jahre die Menschen magisch angezogen. Der traurige Grund.

Das Weihnachtshaus an der Stockholmer Straße in Duisburg-Marxloh ist weit über die Stadtgrenze hinaus bekannt. Es hat sogar einen Eintrag als Sehenswürdigkeit bei Google Maps. Die traurige Nachricht: In diesem Jahr wird es dunkel bleiben. Sein Besitzer ist im Sommer nach schwerer Krankheit mit nur 62 Jahren verstorben.

Das Duisburger Weihnachtshaus ist in der ganzen Region bekannt. In diesem Jahr bleibt es dunkel. Der Grund ist ein trauriger.
Das Duisburger Weihnachtshaus ist in der ganzen Region bekannt. In diesem Jahr bleibt es dunkel. Der Grund ist ein trauriger. © dpa | Rolf Vennenbernd

Das Duisburger Weihnachtshaus in Marxloh hat Besucher aus der ganzen Region angelockt

An Andreas Krauses altem Zechenhaus leuchteten zur Adventszeit und bis in den Januar hinein 20.000 LED-Lichter. Er hat geschätzt, dass es insgesamt sicher 100.000 Einzellichter waren. Der Duisburger war ein begeisterter Weihnachtsfan, hat sein Haus seit 1992 jedes Jahr zum Glitzern und Glänzen gebracht. Rund zwei Wochen Vorbereitung hat ihn das jedes Mal gekostet.

Seine Motivation hat er einmal so erklärt: „Den Leuten draußen ‘ne Freude machen und das Lächeln der Kinder – das ist mein Antrieb.“ Das schönste Kompliment für ihn war, wenn kleine Besucher ihn gefragt haben, ob das denn das Haus des Weihnachtsmannes sei. Der Logistik-Abteilungsleiter in einem Duisburger Chemie- und Metallunternehmen hat für sein Hobby tief in die Tasche gegriffen. Rund 1000 Euro koste die Beleuchtung in den sechs Wochen, sagte er gegenüber Journalisten.

Der Besitzer des Marxloher Weihnachtshauses ist tot. Das Foto zeigt Andreas Krause 2020.
Der Besitzer des Marxloher Weihnachtshauses ist tot. Das Foto zeigt Andreas Krause 2020. © dpa | Rolf Vennenbernd

Krauses Tod macht viele Duisburgerinnen und Duisburger traurig

Die Nachricht von Krauses Tod hat sich über Social Media verbreitet. Hunderte User drücken der Familie ihr Mitleid aus und schreiben, wie traurig und bestürzt sie sind. „Dieses Jahr haben wir die fehlenden Lichter gesehen und sofort gespürt, dass etwas anders ist. Nun hier zu erfahren, dass Andreas Krause verstorben ist, hat uns tief getroffen. Jedes Jahr haben wir vor seinem wunderschönen, leuchtenden Haus Fotos gemacht, und diese Momente werden für uns immer etwas Besonderes bleiben. Andreas Lichter haben nicht nur sein Haus, sondern auch unsere Herzen erhellt. Ruhe in Frieden, Andreas. Deine Erinnerung und dein Licht werden niemals erlöschen.“ Dieser Kommentar bringt auf den Punkt, was viele denken.

Krause selbst hat geschätzt, dass an seinem Haus rund 100.000 einzelne Lichter geleuchtet haben.
Krause selbst hat geschätzt, dass an seinem Haus rund 100.000 einzelne Lichter geleuchtet haben. © dpa | Rolf Vennenbernd

Auch in der Nachbarschaft ist die Trauer groß. „Ich kannte Andreas 30 Jahre“, sagt eine sichtlich angefasste Nachbarin, „er hat gesagt, dass er Weihnachten so gerne noch einmal erlebt hätte.“ Dieser Wunsch ist leider nicht in Erfüllung gegangen. Die Erinnerung an Andreas Krause wird im Viertel hochgehalten: „Die Beleuchtung von meinem Stiefvater wurde weitestgehend in unserer Siedlung verteilt! Das wäre absolut in seinem Sinne gewesen! Andreas hat immer großen Wert auf Gemeinschaft und Zusammenhalt gelegt“, schreibt seine Stieftochter auf Facebook.

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Nachbarn haben große Teile der Weihnachtsbeleuchtung übernommen.
Nachbarn haben große Teile der Weihnachtsbeleuchtung übernommen. © S.R.

Und: „Dass seine Beleuchtung weiterhin in unserer Siedlung Klein und Groß erfreut, würde ihn sicherlich freuen! Der erste Advent war immer der offizielle Tag für sein Lichter-Spektakel und für viele von uns ein fester Termin im Kalender. Wir sind unsagbar traurig, dass es ab jetzt anders sein wird, aber wir sind auch dankbar, dass wir so viele Jahre in schöner Gemeinschaft zusammen sein konnten!“