Duisburg. Der Betreiber einer Duisburger U3-Betreuung will eigentlich nur eine neue Küche kaufen. Doch damit beginnt ein wochenlanger Kampf mit dem Anbieter.
Seit 17 Jahren betreibt Uwe Kost in Mittelmeiderich eine U3-Kindertagespflege. Vor Kurzem beschließt er: Es wird Zeit für eine neue Küche. Schnell findet er eine im Internet bei Home24, die ihm gefällt und die seinen Preisvorstellungen entspricht. Dass diese Bestellung ihn reichlich Nerven kosten wird, ahnt er da noch nicht.
Exakt 1250 Euro sollte ihn die Eckküche Anton kosten, Elektroherd, Dunstabzugshaube, Spülmaschine und Einbauspüle inklusive. „Beim ersten genannten Liefertermin kam niemand. Bei zweiten Versuch fehlten die Geräte“, sagt Kost. „Der Fahrer sagte mir, die kämen sicher mit einer späteren Lieferung.“ Doch auf die wartet der 50-Jährige vergeblich.
Duisburger bestellt Küche mit Geräten – und bekommt nur die Schränke
Es beginnt ein Kommunikationsmarathon mit Home24. „Als Erstes wurde mir ein Rabatt von 170 Euro angeboten. Ich denke, die Mail wurde durch Künstliche Intelligenz generiert.“ Zu diesem Zeitpunkt hat Kost längst ausgerechnet, dass er die Geräte bei anderen Anbietern für 1031 Euro bekommen kann. „Dabei habe ich die Günstigen ausgewählt. Ich habe zurückgeschrieben, ob die Mail ein Spaß war.“
Irgendwann kam die Ansage, es habe ein Kommunikationsproblem mit dem Küchenhersteller gegeben, der Preis sei ohne Geräte. „Das Angebot war so mindestens sechs Wochen online, auch noch, als sie mir geliefert wurde. Ein paar Tage später würde es geändert.“
Home24 schlägt Kost vor, die Möbel zurückzuschicken, „da hatte ich die neue Küche aber schon aufgebaut.“ Der 50-Jährige ist zunehmend genervt. Er betreut fünf Kinder und es ist ihm wichtig, gesundes Essen für die Kids zu kochen. „Ich habe mit einer Heißluftfriseuse und einem kleinen mobilen Backofen von zu Hause improvisiert und einen alten Geschirrspüler provisorisch aufgestellt.“
Die Kinder müssen also auf die so begehrten Nudeln verzichten, es gibt öfter Kartoffeln, Gemüse und Salat. „So zu kochen, ist natürlich auch mehr Arbeit.“ Hinzu kommt, dass Kost seine Kindertagesstätte schließen muss, wenn Küchenmöbel geliefert werden. „Und die Monteure haben mich eine Stange Geld gekostet.“
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Sein Ärger ist so groß, dass er sich bei unserer Redaktion meldet. Und er stellt Home24 ein Ultimatum. Wenn das verstreicht, so schreibt er dem Unternehmen, überlegt er, einen Anwalt einzuschalten. „Zwei Minuten, bevor meine Frist verstrichen wäre, habe ich einen Anruf bekommen. Wenn ich auf Schadensersatz verzichte, erstattet mir Home24 ohne Anerkennung einer Rechtspflicht die Summe von 1100 Euro für den selbständigen Kauf von Elektrogeräten. Die Dame hat gewusst, dass ich die Presse eingeschaltet habe. Das hat offenbar Druck gemacht.“
Kost hat dem Vorschlag zugestimmt, vorsichtshalber vorher auch schon woanders einen Induktionsherd gekauft. „Den lasse ich jetzt schnell einbauen, dann gibt es für die Kinder endlich wieder das Essen, das sie gewohnt sind.“ Zwei Monate sind von der Bestellung bis zur Einigung ins Land gegangen.
Was sagt Home24 zu dem Ganzen? Das Unternehmen räumt den Fehler auf der Webseite ein. Corinna Nachtigall von Home24 sagt: „Da uns mehrere Anfragen von Herrn Kost erreicht haben, konnte eine direkte Zuordnung nicht auf Anhieb stattfinden. Hierdurch hat sich die Bearbeitung leider etwas verzögert. Wir sind froh, dass wir zwischenzeitlich mit Herrn Kost eine zufriedenstellende Lösung gefunden haben.“ Fälle wie diesen würde man analysieren, um die Prozesse zu verbessern.