Duisburg. Immer mehr Solaranlagen stehen auf Duisburgs Dächern. Aber was leisten die eigentlich? So viele Haushalte könnten mit Solarstrom versorgt werden.

Regelmäßig untersucht das Vergleichsportal Selfmade Energy, wie es mit dem Solarausbau in deutschen Städten vorangeht. Die neuste Auswertung zeigt: In Duisburg nimmt die Anzahl der Solaranlagen weiter zu, aber deutlich langsamer als noch im letzten Jahr. Ein Grund dafür sei unter anderem die Unsicherheit in Bezug auf die weitere wirtschaftliche Entwicklung, so Selfmade-Chef Dr. Tim Rosengart.

Selfmade analysiert aber nicht nur die Anzahl der Anlagen, sondern auch deren Gesamtleistung. Mit der lässt sich herausfinden, wie viele Duisburgerinnen und Duisburger rein rechnerisch mit Solarenergie versorgt werden könnten. Und das sind gar nicht mal so wenig.

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Solarenergie: So viele Solaranlagen sind in diesem Jahr in Duisburg dazugekommen

Bis März 2024 waren knapp 4800 Solaranlagen in Duisburg in Betrieb, Ende Juni schon 5370 – ein Zuwachs von 12,4 Prozent. Damit liegt das Wachstum in Duisburg über dem bundesweiten Durchschnitt von 7,4 Prozent – und außerdem nur knapp hinter Bremen, der Stadt mit dem höchsten Wachstum.

Und trotzdem belegt Duisburg bei der Anzahl von Solaranlagen pro 1000 Einwohner nur Platz 2022 – von 2050. Im Großstädtevergleich – hier untersucht Selfmade nur Städte mit mehr als 500.000 Einwohnern – schafft Duisburg es aber schon auf Platz 5. Und auch was die installierte Leistung angeht, sieht es gar nicht so schlecht aus: Mit 73.000 Kilowatt (kW) Leistung schafft es Duisburg auf Platz 64. Zum Vergleich: Im ersten Quartal waren es noch 68.000 kW, damals belegte Duisburg Platz 65.

Mit der aktuellen Solar-Leistung könnte man Tausende von Duisburger Haushalten versorgen. (Archivbild)
Mit der aktuellen Solar-Leistung könnte man Tausende von Duisburger Haushalten versorgen. (Archivbild) © FUNKE Foto Services | Hans Blossey

Solarstrom reicht für viele Duisburger

Die genannten 73.000 kW beziehen sich auf die Spitzenleistung der Solaranlagen – so viel Solarstrom könnte in Duisburg also unter optimalen Bedingungen mit Sonnenenergie produziert werden. Die tatsächlich erbrachte Leistung fällt geringer aus, dafür sorgen zum Beispiel Verschmutzung und Wetterverhältnisse. Multipliziert man die Spitzenleistung mit den Volllaststunden lässt sich die tatsächliche Leistung aber ungefähr berechnen.

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Volllaststunden spiegeln, vereinfach gesagt, die tatsächliche Produktion einer Anlage in einem Jahr wider. Deutschlands Solaranlagen haben im Schnitt zwischen 900 und 1000 Volllaststunden. Duisburgs Solaranlagen produzieren somit etwa 69,35 Millionen Kilowattstunden (kWh) Energie im Jahr – ungefähr 10 Prozent des geschätzten Gesamtbedarfs aller Duisburger Haushalte. Damit könnten

  • 49.535 Singlehaushalte (41 Prozent der Singlehaushalte bei einem durchschnittlichen Verbrauch von 1400 kWh) oder
  • 27.740 Zwei-Personen Haushalte (40 Prozent der Zwei-Personen-Haushalte bei einem durchschnittlichen Verbrauch von 2500 kWh) oder
  • 19.814 Haushalte mit drei oder mehr Personen (31 Prozent der Haushalte mit mehr als zwei Personen bei einem durchschnittlichen Verbrauch von 3500 kWh)

versorgt werden. Die Realität sieht wahrscheinlich etwas anders aus. Anlagen, die aktuell nicht in Betrieb sind oder kleine Balkonkraftwerke bezieht Selfmade in die Untersuchung zum Beispiel nicht mit ein. Dennoch geben die Zahlen einen groben Überblick darüber, wo Duisburg in Sachen Solarausbau steht.