Duisburg.. Die Duisburger Grünen haben Dr. Sebastian Ritter zu ihrem Oberbürgermeister-Kandiaten gewählt. Warum er 2025 gegen Sören Link antreten will.
Die Duisburger Grünen haben Dr. Sebastian Ritter zu ihrem Oberbürgermeister-Kandidaten gewählt. Der 42-Jährige Ratsherr bekam bei der Mitgliederversammlung am Samstag 50 von 52 möglichen Stimmen. Als einer von drei ehrenamtlichen Duisburger Bürgermeistern ist der gebürtige Buchholzer, der in Großenbaum lebt, seit 2020 Stellvertreter von Sören Link. Gegen den amtierenden OB wird er nun in Duisburg bei der Kommunalwahl am 14. September 2025 antreten.
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Das seine Siegchancen derzeit überschaubar scheinen, ist Ritter bewusst. „Grüne Botschaften in diese Stadtgesellschaft zu tragen, die keine grüne Hochburg ist, ist eine große Herausforderung –besondern in Zeiten, in denen uns der Wind entgegen weht“, sagte er nach seiner Wahl.
Sebastian Ritter: Duisburg muss bei der Bildung aufholen
Das Bürgermeisteramt habe ihm Gelegenheit gegeben, sich für die Kandidatur „warmzulaufen“ und alle sieben Stadtbezirke „noch einmal völlig neu kennenzulernen“. Er fühle sich in seinem Engagement bestärkt: „So wie wir im Moment regiert werden, wird es dem Potenzial Duisburgs nicht gerecht.“
Es gelte, „die Stimmung in der Stadt mit den Menschen gemeinsam zu drehen“, so Ritter weiter. „Duisburg ächzt unter dem jahrzehntelangen Wegsparen von Infrastruktur.“ Die Migrationsgeschichte brauche „ein anderes Narrativ gegen den neorechten Zeitgeist, der Migranten für alles verantwortlich macht.“
Besonders im Bildungsbereich müsse Duisburg aufholen, betont der Lehrer für Chemie, Mathematik und Biologie am Friedrich-Albert-Lange-Berufskolleg in Neudorf. „Beim Bildungsaufstieg müssen wir besser werden. Da sind wir katastrophal schlecht und verschenken viel Potenzial als demografisch junge Stadt.“ Was möglich sei, habe er auch in 20 Jahren ehrenamtlicher Jugendarbeit bei den Pfadfindern erfahren.
Auch die CDU wird wohl einen OB-Kandidaten nominieren
Auch mit klassischen grünen Themen werde er in den Wahlkampf ziehen: Mehr Natur, mehr Bäume, ein Tunnel für den A59-Ausbau zwischen Meiderich und Marxloh, eine bessere Fahrrad-Infrastruktur. „Duisburg muss eine Stadt für alle sein“, so Sebastian Ritter, „eine grünere Stadt ist lebenswerter“.
Bei der Kommunal- und OB-Wahl am 14. September werden wohl mindestens drei Kandidaten zur Auswahl stehen. Auch die CDU wird, so heißt es in Parteikreisen, wohl einen eigenen Kandidaten nominieren. Eine mögliche Stichwahl findet zwei Wochen später am 28. September gemeinsam mit der Bundestagswahl statt.