Duisburg. Padel statt Tennis: In Duisburg schließen immer mehr Tennishallen. Jetzt will ein Verein im Duisburger Süden gegen den Trend eine Halle bauen.
Seit Jahren schon ist es Tradition: Die Duisburger Tennis-Stadtmeisterschaften im Winter finden in der Tennishalle im XXL-Sportcenter im Duisburger Süden statt. Bis jetzt. Bei der diesjährigen Suche nach den Stadtmeistern Anfang des Jahres wurde bekannt: Vier der sechs Tennisplätze stehen nicht mehr zur Verfügung. Seit Mai 2024 läuft der Umbau zu einer Padel-Halle.
Tennishallen in Duisburg: Nur noch drei Hallen mit drei Plätzen im Stadtgebiet
Damit gibt es für die jetzt startende Winter-Saison in Duisburg nur noch wenige Tennishallen mit maximal drei Plätzen: an der Sportschule Wedau neben der Eishalle, beim TC Neumühl und im Westen am Toeppersee. Eine eigene Halle mit nur einem Platz betreibt zum Beispiel der TK Mattlerbusch im Duisburger Norden, der Club Raffelberg hat zwei Hallenplätze.
„Als wir von der Schließung gehört haben, wollten wir eigentlich ganz schnell loslegen“, sagt Matthias Huth, seit März 1. Vorsitzender der Tennisabteilung der Turnerschaft Rahm. „Wir haben ja schon länger überlegt, eine eigene Halle zu bauen.“
Denn so wie viele andere Vereine, nimmt auch die Turnerschaft an Spielen der Winterhallenrunde teil. „Dazu braucht man mindestens zwei Plätze“, weiß Huth. Mit dem Wegfall der Plätze im Sportcenter XXL wird es also eng in Sachen Tennishallen in Duisburg. Das Jugendtraining der Rahmer findet seit Jahren schon im benachbarten Ratingen-Lintorf statt.
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Die Pläne für den Hallenbau am Reiserpfad lagen in der Schublade – so richtig ausgegoren waren diese aber nicht. „Wir haben dann recht schnell realisiert, dass eine feste Halle mit zwei Plätzen viel zu teuer wird und auch in kurzer Zeit kaum umsetzbar ist“, sagt der Vorsitzende. Die Verantwortlichen des „Sunshine Clubs“ in Rahm haben also kurzerhand umgeplant und sich für den Bau zweier neuer Außenplätze entschieden. „Darauf soll dann in den Wintermonaten eine Zweifeld-Traglufthalle gesetzt werden“, sagt Huth.
Mit Kosten von knapp 450.000 Euro rechnet der Verein für die Umgestaltung der Anlage inklusive Traglufthalle. Die beiden zusätzlichen Plätze sollen auf dem Parkplatz vor der Anlage entstehen. Zwischen 50- und 60.000 Euro kostet ein Platz, eine Traglufthalle rund 300.000 Euro. „Dann muss natürlich die Zuwegung geändert werden, die Plätze müssen angegliedert werden und auch die Parkplatzsituation muss angepasst werden“, so der Duisburger. Zurzeit nutzen Tennisspieler, Spaziergänger und Fußballspieler die Parkplätze hinter dem Kunstrasenplatz der Fußballabteilung.
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Die neuen Plätze sollen im Gegensatz zu den sechs nur in den Sommermonaten bespielbaren Ascheplätzen Ganzjahresplätze werden. Diese sind längst nicht so pflegeintensiv. „Wir müssen aber schauen, dass wir Plätze bauen, die nicht zu viel Feuchtigkeit abgeben. Das wäre dann in Kombination mit einer Traglufthalle nicht so gut“, weiß Huth.
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Der Vorsitzende, der erst seit einem halben Jahr den Posten innehat, setzt eher auf eine „ordentliche Planung“ als auf eine schnelle Umsetzung. „Wir haben zwar bis Mitte September einen Aufschub bei der Stadt bekommen, um die Unterlagen für die Zuschüsse einzureichen, aber noch haben wir gar keinen Sportstättenplaner oder Architekten.“
Neubau wohl erst für 2026 angedacht
Mit dem Spielen in der neuen Tennishalle rechnet Matthias Huth demnach nicht vor 2026. „Für unsere Mitglieder und vor allem für die Jugendlichen, wollen wir die Halle aber unbedingt schnell realisieren. Dann können die Kinder im Winter endlich hier trainieren. Und im Sommer bleiben an den Medenspieltagen dann immer noch zwei Plätze zum freien Spielen für alle.“
Bei den Mitgliedern der Turnerschaft Rahm kommt das Thema Hallenbau gut an. Eine Abfrage habe ergeben, dass mit den potenziellen Buchungen die Betriebskosten gedeckt sein würden. Und für Duisburg wäre die Halle nach zahlreichen Schließungen beziehungsweise Umnutzungen die erste Investition in Sachen Tennishalle seit Jahrzehnten.