Duisburg. Der Zoo Duisburg freut sich über Nachwuchs mit Seltenheitswert. Lange hatte der Tierpark am Kaiserberg ein Geheimnis aus der Geburt gemacht.

Endlich macht der Zoo Duisburg es offiziell: Im Tierpark am Kaiserberg wachsen zwei junge Fossa heran. Mit einem Alter von fast acht Wochen hat das Duo vor kurzer Zeit zum ersten Mal die Wurfbox verlassen. Zuvor hatte der Zoo ein Geheimnis aus der Geburt gemacht.

Die kleine Fossa tapsen durchs Unterholz, erkunden die Umgebung und klettern auf Baumstämme. Immer an der Seite der Jungtiere ist Mutter Beroketa. Für das fünf Jahre alte Weibchen ist es der erste Nachwuchs. „Sie hat sich gut in ihre Mutter-Rolle eingefunden und kümmert sich liebevoll“, sagt Revierleiter Mike Kirschner.

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Am 26. Juni ist das Duo zur Welt gekommen, mit einem Gewicht von damals rund 100 Gramm und einer Größe von nur 23 Zentimetern. Ab der siebten Lebenswoche wagt sich der Nachwuchs zum ersten Mal aus der Wurfbox. Mittlerweile können Besucher mit etwas Glück die Jungtiere bei ihren Ausflügen auf der Außenanlage des Raubtierhauses beobachten.

Der Fossa-Nachwuchs erkundet das Gehege im Zoo Duisburg. Die Aufzucht ist eine Herausforderung. 
Der Fossa-Nachwuchs erkundet das Gehege im Zoo Duisburg. Die Aufzucht ist eine Herausforderung.  © Zoo Duisburg | Mathias Appel

Zoo Duisburg sperrte für die Aufzucht das Raubtierhaus

Die Grundlage für eine erfolgreiche Zucht beginnt schon bei der Zusammenführung von Männchen und Weibchen. Denn nur während der Paarungszeit im Frühjahr dulden sich die sonst einzelgängerisch lebenden Tiere. Nach der Schwangerschaft von rund 50 Tagen und mit der Geburt der Jungtiere beginnt eine heikle Phase. „Fossa-Weibchen reagieren sensibel auf Störungen und brauchen viel Ruhe – auch wir beobachten das Heranwachsen mit Abstand und nähern uns der Wurfbox in der Regel nicht“, erklärt der Pfleger.

Um Ruhe zu ermöglichen, hatte der Tierpark auch Besucher aus dem Raubtierhaus ausgeschlossen. Seit dem 15. Juni war ein Betreten des Hauses nicht mehr möglich, der Tierpark informierte auf der Internetseite über diese Einschränkung, nannte den Grund auf Nachfrage der Redaktion aber nicht konkret. Nun wurde das süße Geheimnis endlich gelüftet.

Fossa-Haltung: Zoo Duisburg hat viel Expertise

Aufgrund der sensiblen Aufzuchtphase ist das Geschlecht der Jungtiere aktuell noch nicht bekannt. Für den Zoo Duisburg ist die Geburt der Fossa der nächste große Zuchterfolg, denn der Tierpark ist laut eigenen Angaben mit Abstand der weltweit erfolgreichste Halter dieser Art. Seit dem Start der Haltung im Jahr 1980 wuchsen fast 70 Jungtiere am Kaiserberg heran. In der Zoowelt ist der Tierpark deshalb weit über die Grenzen von NRW für die Haltung und Expertise bekannt.

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Fossa sind mit 15 Kilogramm die größten Raubtiere auf Madagaskar. Die Tiere kommen nur auf der Insel vor der afrikanischen Küste vor, jagen Lemuren sowie andere kleine Säugetiere und Reptilien. Fossa sind geschickte Kletterer, dabei hilft der lange Schwanz als Balancierhilfe – auch, wenn die Tiere Bäume mit dem Kopf voraus hinabklettern.

Aktuell wachsen zwei Fossa-Jungtiere im Zoo Duisburg auf, die durch das hohe Gras hüpfen. 
Aktuell wachsen zwei Fossa-Jungtiere im Zoo Duisburg auf, die durch das hohe Gras hüpfen.  © Zoo Duisburg | Mathias Appel

Fossa zählen zu den stark gefährdeten Tierarten

Während am Kaiserberg die nächste Generation groß wird, ist die Situation auf Madagaskar laut Angaben des Zoos dramatisch. Fossa zählen zu den stark gefährdeten Tierarten. „Schätzungen gehen davon aus, dass nur noch rund 2500 der Tiere auf Madagaskar leben“, informiert der Tierpark. Neben der Jagd durch den Menschen sind außer Kontrolle geratene und vom Menschen verursachte Feuer eine große Gefahr für die Raubtiere, denn die Flammen bedrohen und vernichten den Lebensraum der Tiere.

Um die letzten intakten Trockenwälder auf Madagaskar vor Waldbränden zu schützten, schlagen Wildhüter Feuerschneisen in den Wald, die eine Ausbreitung des Feuers verhindern sollen. Diese Maßnahme unterstützt der Zoo Duisburg mit zweckgebundenen Mitteln aus seinem Artenschutz-Euro.