Duisburg/Krefeld. Wie sieht die Zukunft der Rheinbrücke Uerdingen aus? Straßen.NRW schlägt Erhalt und Neubau vor. In Duisburg würde ein Teil der Brücke abgerissen.
Die Rheinbrücke Uerdingen hat einen weiteren Schritt zu ihrem Erhalt genommen: Straßen.NRW hat sich für eine Vorzugsvariante entschieden. Sie würde den Erhalt des denkmalgeschützten Bauwerks bedeuten – jedenfalls zu großen Teilen. Auf Duisburger Gebiet allerdings bedeutet die favorisierte Variante den Abriss eines Teils der Brücke.
Rheinbrücke Uerdingen: So soll der Verkehr fließen
Wird die Vorzugsvariante umgesetzt, fließt der Verkehr zwischen Duisburg und Krefeld künftig auf Zwillingsbrücken über den Rhein:
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- auf zwei Spuren über die historische Rheinbrücke, die erhalten bleibt
- auf zwei weiteren Spuren in Gegenrichtung über einen Brückenneubau neben der alten Brücke
Die rechtsrheinische Vorlandbrücke würde bei dieser Variante allerdings abgerissen. Bedeutet: Auf Duisburger Seite würde die Rheinbrücke Uerdingen ein Stück verlieren, und zwar mindestens drei der jetzt noch sechs Felder der Vorlandbrücke.
Erhalt und Neubau: Diese Vorteile sieht Straßen.NRW
Aus Sicht von Straßen.NRW hat diese bevorzugte Variante mehrere Vorteile:
- Sie lässt sich schneller umsetzen als die übrigen geprüften Varianten
- Sie ist preiswerter als die Alternativen
- Und: Sie „lässt für einen möglichen vierstreifigen Ausbau in der Zukunft alle Optionen offen“, heißt es in den Unterlagen, die Straßen.NRW am Dienstagabend den Planungsausschuss der Stadt Krefeld vorstellte.
Darüber hinaus ermögliche die Vorzugsvariante den Bau einer neuen Brücke über den Rhein, ohne mit den diversen weiteren Anliegen im nahen Umkreis zu kollidieren. Konkret bedeutet das: Keine Brücke steht dem neuen Deich in Mündelheim im Weg, dem Denkmalschutz wird Genüge getan, Krefeld kann trotz neuer Brücke wie geplant seine Feuerwache bauen, und auch mit der Zufahrt zum Krefelder Hafen gibt es keinen Konflikt.
Rheinbrücke Uerdingen: Jetzt entscheidet das Bundesverkehrsministerium
Straßen.NRW ist von dieser Variante einer neuen Uerdinger Rheinbrücke so überzeugt, dass der Landesbetrieb einen Bericht mit diesem Vorschlag ans Bundesverkehrsministerium schicken will.
Parallel dazu soll die Umweltverträglichkeitsstudie fertiggestellt werden; auch sie spricht laut Straßen.NRW für die Variante Neubau mit Erhalt. Bis Ende des Jahres soll die Entscheidung über die tatsächliche Variante stehen. Die weitere Planung und den Bau der neuen Rheinbrücke würde die Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH (DEGES) übernehmen.
Neue Rheinbrücke zwischen Duisburg und Krefeld steht frühestens 2035
Auto- und Lkw-Fahrer brauchen trotz dieses Planungsfortschritts noch viel Geduld: Die Entwurfsplanung ist nach derzeitigem Stand für die Jahre 2025 bis 2027 vorgesehen, Genehmigungsplanung und Planfeststellungsverfahren werden drei weitere Jahre in Anspruch nehmen – mindestens.
Das bedeutet: Erst ab 2030 kann gebaut werden. Bis 2035 soll die neue Rheinbrücke stehen: neben der historischen, die weiterhin einen Teil des Verkehrs über den Fluss führt.
>> A 524: AUTOBAHNAUSBAU IN DUISBURG LIEGT AUF EIS
Der Neubau der Rheinbrücke Uerdingen ist Bestandteil zweier Projekte im Bundesverkehrswegeplan 2030:
- Die Bundesstraße B 288 soll zwischen Ortsdurchfahrt Krefeld und westlich von Duisburg-Mündelheim auf 3,9 Kilometern Länge auf vier Streifen ausgebaut werden.
- Die Autobahn A 524 soll ebenfalls vierspurig werden, und zwar auf drei Kilometern zwischen Mündelheim und Serm.
Allerdings: Laut Straßen.NRW hat eine Abstimmung mit der Autobahn GmbH im November 2023 ergeben, dass der Autobahnausbau erstmal auf Eis liegt: „Die Autobahn GmbH wird das Teilprojekt 2 mittelfristig nicht bearbeiten und die Bedarfsplanfortschreibung abwarten“, steht in den Unterlagen von Straßen.NRW.