Duisburg. Zum ersten Schultag ist die Erweiterung der Astrid-Lindgren-Grundschule fertig. Komplett ist das Glück in Duisburg-Duissern aber noch nicht.

Nach zwei Jahren Bauzeit ist pünktlich zum Start ins neue Schuljahr der dreigeschossige Erweiterungsbau der Astrid-Lindgren-Schule fertig. Der barrierefreie Neubau mit rund 2700 Quadratmetern Fläche, errichtet mit 9,6 Millionen Euro aus dem Landes-Förderpaket „Gute Schule 2020“, bietet nun Raum für ganztägige inklusive Bildung und mehr Kinder. Bis 2027 soll die Duisserner Grundschule von drei auf vier Züge wachsen.

Extra-Lob für Hausmeister und Projektleiterin der Wirtschaftsbetriebe

„Wir freuen uns sehr über das neue Gebäude“, sagt Schulleiterin Astrid Niermann bei der Eröffnung am Freitag. Nach zwei „sehr anstrengenden Jahren“ sei die Schulgemeinde glücklich über das Ergebnis, ergänzt die OGS-Leiterin Mareike Kleinfeld. Der besondere Dank der Schulleitung gilt Projektleiterin Margit Lenßen von der Immobilienabteilung der Wirtschaftsbetriebe (vormals IMD) und Hausmeister Frank Weise.

Der Neubau an der Aakerfährstraße ist sowohl architektonisch als auch pädagogisch „State of the Art“: Über dem Erdgeschoss mit Aula/Mensa, Küche, Toiletten und Technikräumen finden sich in den beiden Obergeschossen zwei „Lernhäuser“ für jeweils vier Klassen mit Differenzierungs- und Multifunktionsräumen für Kunst, Musik und Bewegung, die individuelles Lernen und ganzheitliche Förderung ermöglichen.

Bälle und Springseile verteilten Oberbürgermeister Sören Link und WBD-Chef Thomas Patermann bei der Einweihung des Erweiterungsbaus an die Kinder der Astrid-Lindgren-Grundschule.
Bälle und Springseile verteilten Oberbürgermeister Sören Link und WBD-Chef Thomas Patermann bei der Einweihung des Erweiterungsbaus an die Kinder der Astrid-Lindgren-Grundschule. © FUNKE Foto Services | Alexandra Roth

Kinder der Astrid-Lindgren-Schule sind begeistert vom neuen Gebäude

Die oberen Etagen sind auch über einen Aufzug erreichbar, ein Innenhof bringt mehr Licht in die Räume. Ein Gründach mit Photovoltaik-Anlage deckt das Gebäude, mit der Erweiterung wurde die Heizung der Schule auf Fernwärme umgestellt.

OB Sören Link sieht in glückliche Kinderaugen, die Mädchen und Jungen schwärmen von großen Fenstern und viel Glas im Neubau, von Mensa und Aula, Sitzecke und Betreuungsraum sowie der „tollen Aussicht“. „Die Reaktionen sind so, wie man sich das wünscht“, sagt Link, der Neubau „hilft den Lehrern, besseren Unterricht zu machen.“

Auch der Oberbürgermeister weiß: Es ist erst der Anfang beim Ausbau der Duisburger Schulen. Der Mangel an Raum und Plätzen bleibt angesichts steigender Schülerzahlen riesig, die Stadt tut sich schwer, die seit Jahren verfügbaren Fördermittel auf die Straße zu bringen. „Es dauert manchmal zu lange. Es ist wichtig, dass wir da gemeinsam durchkommen“, sagt Link.

Zu wenig Lehrer für immer mehr Kinder mit Förderbedarf

Für die Astrid-Lindgren-Schule und Duissern bringt der Ausbau jetzt eine wichtige Entlastung. Aktuell lernen 333 Mädchen und Jungen dort in 13 altersgemischten Klassen nach der Montessori-Pädagogik, in den nächsten drei Jahren kommt jeweils noch eine weitere Klasse dazu. Dann wird die Grundschule 400 Kinder aufnehmen können.

Aktuell werden 240 Kinder nach dem Unterricht im offenen Ganztag (OGS) betreut. „Eine Warteliste haben wir nicht mehr“, berichtet Schulleiterin Niermann. Jahrelang mussten Betreuungsanträge von Eltern aus Platzmangel abgelehnt werden.

Insgesamt 66 Mitglieder zählt das Team der Schule, davon sind 20 Lehrerinnen und Lehrer. Zu wenige, um einer steigenden Zahl von Kindern mit Förderbedarf gerecht zu werden. Das Kollegium hofft, dass die Klassengröße mit aktuell 26 Kindern nicht weiter noch steigt. Auch nach dem Ausbau sind die Lücken im Kollegium der fehlende Baustein für eine perfekte Schule.

SCHULAUSBAU: DAS SIND DIE NÄCHSTEN PROJEKTE

  • Mit der Dislichschule in Meiderich ist bereits im vergangenen Jahr eine zuvor geschlossene Schule nach Sanierung wieder in Betrieb gegangen.
  • In diesem Jahr sollen nach der Astrid-Lindgren-Schule (Duissern) noch zwei andere Erweiterungsbauten an der Vennbruchschule (Walsum-Vierlinden) und an der Salzmannschule (Neumühl) fertiggestellt werden.
  • Weitere wichtige Ausbauprojekte, etwa am Hochfelder Markt, sind in vollem Gange. Um eine in den vergangenen sechs Jahren um 1000 gestiegene Zahl von i-Dötzchen unterzubringen, stehen an den 75 Duisburger Grundschule etwa 50 Klassencontainer.