Duisburg. Schon lange soll die Feuerwehr Duisburg drei neue Feuerwehrgerätehäuser und eine Rettungswache bekommen. Warum es so lang dauert und teurer wird.

Sie sind zu klein, zu alt, teilweise in „katastrophalem Zustand“: Für die Feuerwehr in Duisburg sollen drei neue Gerätehäuser und eine Rettungswache gebaut werden. Die ersten Beschlüsse dazu wurden schon 2022 gefasst, 2024 sollte der erste Neubau in Betrieb genommen werden. Gebaut wurde bislang allerdings noch nichts.

Stattdessen hat Stadtdirektor Martin Murrack nun einen Dringlichkeitsbeschluss unterzeichnet und damit die Neubaupläne erneut abgesegnet. Der Grund ist eine erhebliche Kostensteigerung in der Zwischenzeit. 2022 wurde mit Gesamtkosten von 21,77 Millionen Euro gerechnet, inzwischen sind es 28,57 Millionen Euro, Mehrkosten also von 6,8 Millionen Euro.

Trotz Dringlichkeit: Feuerwehr-Neubauten in Duisburg verzögern sich

Die Verzögerung für den Baustart begründet die Stadtverwaltung vor allem mit der Neuordnung des Immobilien-Managements Duisburg.

Durch den Betriebsübergang an die Wirtschaftsbetriebe landeten die Bauprojekte bei der Duisburger Infrastrukturgesellschaft (DIG). Diese habe inzwischen „ihr Fachwissen und das Bewusstsein für die verschiedenen Prozesse der Feuerwehr erweitert und vertieft“. Während die Vor- und Entwurfsplanung, Genehmigungs- und Ausführungsplanung noch bei der IMD lag, werden Vergabe und Objektüberwachung nun in den Händen der DIG liegen.

Die Dringlichkeit wiederum wird damit begründet, dass „einerseits eine bedarfsgerechte und flächendeckende Versorgung der Bevölkerung mit Leistungen der Notfallrettung einschließlich der notärztlichen Versorgung im Rettungsdienst und des Krankentransportes sowie andererseits eine flächendeckende Erfüllung der Vorgaben in den Szenarien für Brand, Technische Hilfeleistung und ABC-Einsätze nicht vollumfänglich sichergestellt werden“ könne.

Ab Donnerstag wird den Bezirksvertretungen der Dringlichkeitsbeschluss vorgelegt, die Genehmigung erfolgt dann rückwirkend am 23. September im Rat der Stadt.

Baustart soll bald erfolgen

Noch im August soll die Vergabe an einen Generalunternehmer erfolgen, Baustart für die Rettungswache 53 in Baerl könne im Oktober sein, die Fertigstellung wird für April 2026 angepeilt. Bagger sind hier schon bei ersten Erdarbeiten zu sehen. Die drei weiteren Projekte sollen sukzessive ab 2025 angepackt und bis spätestens 2027 vollendet werden.

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Danach rechnet die Stadtverwaltung pro Objekt mit rund einer halben Million Euro für die Miet- und Betriebskosten jährlich bei den Feuerwehr-Standorten sowie einer Viertelmillion für die Rettungswache.

Noch gar nicht näher beziffert sind die Kosten für die Ausstattung. Hierzu soll es eine gesonderte Vorlage geben.

Der alte Standort des Löschzugs 210 in Meiderich ist an der Augustastraße 121.
Der alte Standort des Löschzugs 210 in Meiderich ist an der Augustastraße 121. © FUNKE Foto Services | Michael Dahlke

Um diese Feuerwehr-Standorte geht es:

Rheinhausen: Für den Löschzug 610 an der Friedrich-Ebert-Straße wurden bereits 1,1 Millionen Euro in die Planung investiert. Der Bau soll nun für 7,5 Millionen Euro entstehen, insgesamt also Kosten von 8,7 Millionen Euro. Bauzeit: Oktober 2025 bis April 2027.

Meiderich: Das Feuerwehr-Gerätehaus für den Löschzug 210 an der Emmericher Straße wird rund 8 Millionen Euro kosten. Bauzeit: Juni 2025 bis Dezember 2026.

Walsum: An der Dr. Wilhelm-Roelen-Straße soll für den Löschzug 410 ein Neubau für 8,1 Millionen Euro entstehen. Bauzeit: März 2025 bis September 2026.

Baerl: Im Duisburger Westen soll an der Grafschafter Straße eine Rettungswache gebaut werden. Kostenpunkt: 3,6 Millionen Euro. Bauzeit: Oktober 2024 bis April 2026.

Auf einer Brachfläche an der Emmericher Str. 121 in Duisburg-Meiderich soll das neue Feuerwehrgerätehaus des Löschzugs 210 gebaut werden.
Auf einer Brachfläche an der Emmericher Str. 121 in Duisburg-Meiderich soll das neue Feuerwehrgerätehaus des Löschzugs 210 gebaut werden. © FUNKE Foto Services | Michael Dahlke