Duisburg. Elf Buden beteiligen sich in Duisburg am Tag der Trinkhallen. Sie locken mit einem Programm, so bunt wie eine gemischte Tüte. Der Überblick.
Eine gemischte Tüte und ganz viel Stimmung bitte: Am Samstag, 17. August, findet im Ruhrgebiet zum vierten Mal der Tag der Trinkhallen statt. Seit 2021 gehören die Büdchen zum immateriellen Weltkulturerbe. Kult sind sie sowieso. Elf Kioske nehmen in Duisburg teil. An vier von ihnen gibt es ein besonderes Programm. Eine Übersicht.
Welche Buden machen mit?
· Das Büdchen (Spessartstraße 53, Meiderich)
· Das grüne Büdchen im Jubiläumshain (Ziegelhorststraße)
· Husemann‘s Büdchen (Gerlingstraße 178 in Neumühl)
· Kultkiosk Hafenmund (Neumarkt 20 in Ruhrort)
· Snack Bar (Von-der-Mark-Straße 81 in Meiderich)
· Snack Point Altenkamp (Altenkamp 3 in Meiderich)
· Snack Station Lange Kamp (Lange Kamp 74 in Beeck)
· Kiosk Szkudlarek (Trompeter Straße 22 in Bergheim)
· Trinkhalle Kaßlerfeld (Scharnhorst Straße 5 in Kaßlerfeld)
· Zur Ecke (Schmidtstraße 3 in Meiderich)
· Siedlertreff (Martinistraße 2a in Hohenbudberg)
Was findet an den Programmbuden statt?
Die Programmbuden wurden von einer Jury ausgewählt. Unter anderem die Trinkhalle Husemann‘s Büdchen. Sie ist für viele nicht einfach nur ein Kiosk, sie ist eine Institution für Nachbarn. Seit mehr als 100 Jahren gibt es die Trinkhalle an der Gerlingstraße. Hier bekommt man alles, was das Herz begehrt: Kaffee, Bonbons, Zeitungen oder Leberkäse vom nahe gelegenen Metzger Sieveneck. Und die Leute schütten dem Besitzer und seinem Team ihr Herz aus. Sogar in einem Buch spielt Husemann‘s Büdchen eine Rolle.
Am 17. August ist Chris Kramer hier zu Gast. Der Geschichtenerzähler und Mundharmonika-Virtuose hat seine neue CD im Gepäck. Außerdem schaut Kai Magnus Sting vorbei – mit Ruhrpottsprache kennt er sich aus. Zu der illustren Gästeschar gehören zudem Heike Becker, bekannt aus „Thekentratsch“, „Roland Heinrich und die Rumtreiber“ spielen Roots-Musik mit deutschen Texten und der Musiker Martin Praetorius verbindet Americana mit Folk-Einflüssen. Das Programm ist also mindestens so bunt wie eine gemischte Tüte.
Der Kultkiosk am Hafenmund, betrieben von Michael Hollmann, ist ein beliebter Ruhrort-Stopp bei Radfahrern und Ausflüglern. Neben Süßem und Getränken werden hier auch Currywurst und vegane Gerichte serviert. Die Bude am Neumarkt ist ein altes Schätzchen, erbaut 1922. Am Samstag gibts in Kooperation mit der Initiative Interkultur Ruhr eine musikalische Begegnung von Hip-Hop und R‘n‘B. Bei „Toji“ mischen sich R‘n‘B-Vocals mit energetischen Raps. „L‘3ternel” startete als Produzent und produziert heute seine eigenen Songs. DJ Rubimental ergänzt das Programm mit Rap, Dancehall und Afrobeats.
Musikalisch wird es auch an der Trinkhalle in Kaßlerfeld. Das Ensemble „Otumfuo Band“, bestehend aus zwölf Musikerinnen und Musikern, lädt mit seiner energiegeladenen Performance zum Mitmachen ein. Mit einer Mischung aus Rhythmen, Tänzen und Lieder zeigen sie die kulturelle Vielfalt Westafrikas. Die Trommler, Sänger und Musiker verkörpern pure Lebensfreude.
Tief im Duisburger Westen liegt der Siedlertreff. Der Kiosk ist bekannt aus Funk und Fernsehen und so etwas wie das Zentrum in der historischen Eisenbahnersiedlung am Rande von Friemersheim. Am Samstag ist das Pottporus Kollektiv an der Martinistraße zu Gast. DJ Albo mixt Soul, Funk und Ragga mit Hip-Hop und Future Beats. Bushida kombiniert sogenannten Banger-Rap mit soften Tönen und Sprachakrobatik. „Hashi“ will frischen Wind in die Underground-Deutschrap-Szene bringen, Leya hat eher verträumten Sound dabei. Das Line-up komplettieren Louis Beton mit House, Hip-Hop und Breakbeats. Shrimp Cake will mit technisch versiertem Rap beeindrucken.
Wann startet das Programm?
Viele Buden haben natürlich den ganzen Tag geöffnet. Das Programm findet allerdings zwischen 15 und 22 Uhr statt. Der Eintritt ist frei, ein Ticket brauchen Besucher nicht.
Wie kommt man am besten zu den Buden?
Die Organisatoren haben Radrouten erarbeitet, die an den verschiedenen Trinkhallen vorbeiführen. „Wir haben die Routen so gestaltet, dass ein sicheres und komfortables Radeln möglich ist.“ In manchen Stadtteilen führen die Hauptrouten deshalb nicht an allen Buden vorbei. Für Duisburg gibt es eine Tour, die 31,2 Kilometer lang ist und beispielsweise Ruhrort, Meiderich, Neumühl, Obermarxloh, Beeck und Laar miteinander verbindet. Ohne Stopps ist die mittelschwere Route in zweieinhalb Stunden zu schaffen.
Nähere Infos gibt es auf der Internetseite www.tagdertrinkhallen.de.