Duisburg. Schlimmes Ende eines Familienurlaubs: Ein Junge (4) ist im Innenhafen Duisburg von einem Hausboot gestürzt und ertrunken. Was die Polizei prüft.
Schlimme Nachrichten aus Duisburg: Ein vier Jahre altes Kind ist im Duisburger Innenhafen ertrunken. Das bestätigte die Polizei am Donnerstagvormittag.
Die Feuerwehr hat im Innenhafen nach einem Kind gesucht:
Posted by WAZ Duisburg on Wednesday, August 7, 2024
Der Junge war am Mittwochabend wohl in den Minuten nach 19 Uhr aus noch ungeklärter Ursache vom Deck eines Hausbootes ins Wasser gestürzt (wir berichteten). Um 19.52 Uhr ging der Notruf bei der Feuerwehr ein. Er kam von einem Passanten.
Mit einem Großaufgebot rückten die Retter und auch die Polizei zum Unglücksort im Bereich der Marina aus. Am Ufer, auf dem Wasser und aus der Luft mit dem Rettungshubschrauber Christoph 9 wurde fieberhaft nach dem Vierjährigen gesucht.
Taucher konnten das Kind nach Feuerwehrangaben dann nach „relativ kurzer Zeit“ bergen. Ein Notarzt reanimierte den Jungen vor Ort. Mit einem Rettungswagen wurde er in ein Krankenhaus gebracht. Doch dort hörte sein kleines Herz noch am Mittwochabend auf zu schlagen.
Kind stirbt im Duisburger Innenhafen: Fragezeichen zum Unglück
Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen zu dem Unglück aufgenommen. Wie konnte das Kind an dem nicht ganz so warmen Sommerabend ins Wasser fallen und untergehen? Viele Fragen sind hier noch unbeantwortet: Wer war zum Zeitpunkt des Vorfalls an Bord des Hausbootes? Warum trug der Junge nicht wie vorgeschrieben eine Rettungsweste? „Diese Punkte sind Teil unserer Ermittlungen“, teilen Polizei und Staatsanwaltschaft auf Nachfrage mit. In dem Todesermittlungsverfahren gehe es auch um die Überprüfung möglicher Verstöße gegen die Aufsichtspflicht.
Nach Informationen dieser Redaktion waren die Eltern zum Unglückszeitpunkt nicht vor Ort, dafür ein anderes erwachsenes Familienmitglied und ein zweites Kind. Und: Es soll sich um Urlauber handeln, die einen schönen Tag samt Übernachtung in Duisburg verbringen wollten. Dafür hatten sie das Hausboot gemietet. Der Schiffseigner ist schockiert: „Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Es ist so schrecklich, was passiert ist“, sagt er am Donnerstagmittag.
Zu diesem Zeitpunkt herrscht an dem Yachthafen fast eine gespenstische Ruhe. Bei den Menschen, die dort sind, sind die schrecklichen Ereignisse das Gesprächsthema.
Bei der Polizei laufen derweil die Befragungen der Angehörigen sowie weiterer Zeugen. Sie gestalten sich nach Redaktionsrecherchen gerade im Familienkreis aber als nicht ganz einfach. Die Obduktion des Leichnams ergab Ertrinken als offizielle Todesursache. Hinweise auf Fremdeinwirkung gibt es nicht.
Der tödliche Unfall am Innenhafen ist bereits das dritte tödliche Unglück in Duisburgs Gewässern in den vergangenen Wochen. Anfang Juli starb ein 31-Jähriger bei einem Bootsunfall auf dem Wildförstersee, er gilt weiter als verschollen.
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Ein Nachwuchsfußballer (16) von Fortuna Düsseldorf ertrank in der vergangenen Woche bei einem Ausflug zum Bertasee.
>>Rettungswesten waren ausreichend vorhanden
Rettungswesten waren an Bord ausreichend und für alle Passagiere vorhanden, versichtert der Eigentümer des Schiffes.
Das Boot wurde nach Redaktionsinformationen erst vor Kurzem von der Wasserschutzpolizei kontrolliert und ohne Beanstandungen abgenommen.