Duisburg. Ein Erdrutsch hat ein Mädchen unter ihrem Elternhaus begraben und getötet. Der trauernden Familie hilft das Uganda-Projekt aus Duisburg nun beim Neuanfang.

Heftige Regenfälle im afrikanischen Uganda haben einen Erdrutsch ausgelöst, der das Mädchen Promise Tumwijukye unter ihrem Elternhaus begrub und die Zwölfjährige tötete. Ihren Hinterbliebenen hilft das Uganda-Projekt aus Duisburg. Für die Eltern und die kleine Schwester hat die Hilfsinitiative seit fast drei Monaten Geldspenden gesammelt, damit sie ein neues Zuhause bekommen und nicht verhungern, weil der Erdrutsch in der Region auch Gärten und Felder zerstört hat .

Zwar ist die Spendenkampagne für das Uganda-Projekt um Elke Zaksek und ihren Mann Michael Hartings sehr ernüchternd angelaufen. Das Spendenziel von 5000 Euro für ein Grundstück und den Bau eines Steinhauses in dem ostafrikanischen Land wurde weit verfehlt. „Aber wir bauen jetzt ein Lehmhaus und können damit die Obdachlosigkeit der Familie beenden“, sagt Elke Zaksek gegenüber der Redaktion. Kanyesigye Duncan Tumwijukye, seine Ehefrau Busingye Florence und die zwei Jahre alte Ampurire Grace konnten seit dem Erdrutsch übergangsweise bei Nachbarn schlafen, freuen sich aber auf ihr neues Zuhause. Die Bauarbeiten laufen bereits.

Mit der Hilfe aus Duisburg konnte die Familie in Uganda ein Grundstück und Baumaterial kaufen sowie Handwerker mit dem Hausbau beauftragen.
Mit der Hilfe aus Duisburg konnte die Familie in Uganda ein Grundstück und Baumaterial kaufen sowie Handwerker mit dem Hausbau beauftragen. © Uganda-Projekt Duisburg | Bosco Kamanzi

Möglich macht den Hausbau vor allem eine Einzelspende über tausend Euro. Ein paar hundert Euro hat auch das Duisburger Paar, das neuerdings in Meiderich lebt, selbst beigesteuert, und die arme örtliche Kirchengemeinde hat rund hundert Euro für die trauernde Familie gesammelt. Die junge Promise ist bereits das dritte Kind, das die Familie durch Naturkatastrophen und Krankheit verloren hat. Da die Familie nicht dort bleiben wollte, wo ihre Tochter ums Leben gekommen ist, haben sie ihr Grundstück verkauft und konnten mit den Spenden woanders einen Neuanfang wagen.

Erdrutsch tötet zwölfjährige Tochter: Duisburger Uganda-Projekt hilft trauernder Familie

Einige Kilometer von ihrem alten Zuhause entfernt haben sie inzwischen ein Grundstück gekauft und bauen jetzt mithilfe örtlicher Handwerker ein neues Haus. „Dort ist es nicht mehr so bergig und damit sicherer vor erneuten Erdrutschen“, erläutert Elke Zaksek, deren afrikanischer Kooperationspartner Bosco Kamanzi in der Gegend lebt und das Bauprojekt für die Unterstützer in Duisburg dokumentiert.

Der Hausbau kommt gut voran.
Der Hausbau kommt gut voran. © Uganda-Projekt Duisburg | Bosco Kamanzi

„Jetzt wo der Bau begonnen hat, wird das Lehmhaus ruckzuck stehen“, gibt sich Elke Zaksek zuversichtlich. Sie betont aber, dass die Familie wie fast alle Menschen in der Region „zu den Ärmsten der Armen“ zählen und „arme Bauern mit kleinen Feldern oder kleinen Gärten“ seien, die durch den Erdrutsch auch ihre Lebensgrundlage verloren haben.

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Deshalb hatte das Uganda-Projekt nach der Katastrophe zunächst Geld für Essen als Soforthilfe überwiesen. Der trauernden Familie will die Hilfsinitiative weiterhin helfen. „Jeder Euro, der von Herzen kommt, hilft“, versicherte Elke Zaksek bereits im Juni, und alle Spenden kämen der Familie Tumwijukye zugute. Die Spendenkampagne auf der Internet-Plattform Gofundme.com (Suchworte: Promise Uganda) läuft weiter.

Kanyesigye Duncan Tumwijukye und seine Ehefrau Busingye Florence Tumwijukye freuen sich sehr auf die Hilfe aus Duisburg und auf den Neuanfang nach der Naturkatastrophe.
Kanyesigye Duncan Tumwijukye und seine Ehefrau Busingye Florence Tumwijukye freuen sich sehr auf die Hilfe aus Duisburg und auf den Neuanfang nach der Naturkatastrophe. © Uganda-Projekt Duisburg | Bosco Kamanzi

>> Uganda-Projekt aus Duisburg engagiert sich seit 2017 in Ostafrika

  • Nach einer Afrika-Reise haben Elke Zaksek und Michael Hartings ihr Uganda-Projekt im Jahr ins Leben gerufen. Seither engagieren sie sich hauptsächlich für arme Menschen und Kinder, die in dem ostafrikanischen Land am den Bunyonyi-See leben. Sie helfen etwa mit Lebensmitteln, Medizin, Solarpanelen oder Schulheften.
  • Da die beiden Duisburger das Uganda-Projekt in Meiderich als Privatinitiative und nicht als Verein betreiben, können sie Unterstützern keine Spendenquittungen fürs Finanzamt ausstellen.