Duisburg. Über Jahre hatte die Ostseite am Hauptbahnhof Duisburg den Charme eines Hinterausgangs. Nun ist alles neu. Worüber sich Autofahrer freuen können.

Autofahrer und ÖPNV-Nutzer können aufatmen: Der Platz vor dem Ostausgang ist fertig gestellt - und auch die Neudorfer Straße wieder freigegeben. Zwischen Koloniestraße und Mülheimer Straße fließt also wieder der Verkehr. 3,2 Millionen Euro hat der Umbau gekostet. 1,7 Millionen Euro Zuschüsse gab es vom Bund und Land für die Maßnahme.

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Die Umgestaltung hat Jahre gedauert. Seit 2016 war im Gespräch, den Bereich umzubauen, doch in der Vergangenheit haben sich die Arbeiten immer weiter verzögert. Erste Vorarbeiten starteten schließlich 2021. Doch eine Baufirma, die zunächst den Zuschlag erhielt, ging pleite. Es folgte eine Zwangspause von einem Jahr.

Verkehrsfluss vor Duisburger Hauptbahnhof soll sich verbessern

Ratsfrau Susanne Zander, OB Sören Link, Ratsherr Bruno Sagurna, Stadtentwicklungsdezernent Martin Linne und Bezirksbürgermeisterin Elvira Ulitzka (v.li.) freuen sich, dass der Ostausgang nun umgestaltet ist.
Ratsfrau Susanne Zander, OB Sören Link, Ratsherr Bruno Sagurna, Stadtentwicklungsdezernent Martin Linne und Bezirksbürgermeisterin Elvira Ulitzka (v.li.) freuen sich, dass der Ostausgang nun umgestaltet ist. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

Oberbürgermeister Sören Link findet dennoch, dass sich der Umbau gelohnt hat: „Das östliche Bahnhofsumfeld wurde ganz erheblich aufgewertet. Im Zusammenspiel mit der bereits sichtbaren neuen Fassade des Hauptbahnhofs ist der Vorplatz zu einem echten Aushängeschild geworden.“ Nun seien beide Seiten des Hauptbahnhofs schön hergerichtet. Zusammen mit der Welle werde Duisburg „bestimmt zum schönsten Bahnhof Deutschlands“. Viele Jahre hatte der Osteingang eher den Charakter eines Hinterausgangs. Von einer „hochwertigen Verbindung“ zwischen Bahnhof und Neudorf spricht Stadtentwicklungsdezernent Martin Linne.

Rund 20 Taxen können auf der Ostseite des Hauptbahnhofs warten. Sie stehen nun etwas seitlich.
Rund 20 Taxen können auf der Ostseite des Hauptbahnhofs warten. Sie stehen nun etwas seitlich. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

„Wir haben die Verkehrssituation neu geordnet. Früher ist man in die Otto-Keller-Straße hineingefahren und wollte möglichst nah am Bahnhof parken. Nun fährt man auf den Bahnhof zu, biegt in die Otto-Keller-Straße, nimmt den erstbesten Platz und fährt dann wieder heraus. Das optimiert den Verkehrsfluss“, beschreibt Linne. Vor dem Ostausgang/Ecke Kammerstraße ist zudem ein Kreisverkehr entstanden. Die Fahrspuren für Busse und Pkw wurden an der Neudorfer Straße getrennt. Die Verkehrsführung muss sich in den nächsten Tagen noch einspielen.

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Bisher ist der Kreisel begrünt. Bezirksbürgermeisterin Elvira Ulitzka (SPD) schwebt allerdings vor, dass auf dem Rondell noch ein markantes Kunstwerk oder ähnliches installiert werden könnte. Früher habe im Bereich des Hauptbahnhofs auch mal das berühmte Männeken Pis des Künstlers August Kraus gestanden. Doch der Pinkelknabe ist inzwischen nach Ruhrort umgezogen.

Die Abstellplätze für Fahrräder sind nun überdacht und besser einsehbar.
Die Abstellplätze für Fahrräder sind nun überdacht und besser einsehbar. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

Auf dem neuen Platz wurden 50 Bäume gepflanzt

Um auf dem Platz für Aufenthaltsqualität zu sorgen, wurden 50 Bäume gepflanzt. Die Taxen parken nun etwas seitlich. 20 Warteplätze wurden eingerichtet. Für Fahrradfahrer wurden 60 überdachte und gut einsehbare Parkmöglichkeiten geschaffen. Vor dem Kino und der Bäckerei sind Sitzgelegenheiten entstanden. Ob sich bald die Szene vom Haupt- zum Osteingang verlagert? „Es gibt einen breiten Querschnitt der Gesellschaft. Wir hoffen natürlich, dass alles möglichst lange schön bleibt“, sagt Linne. Ein sauberes, gepflegtes Umfeld helfe in jedem Fall.

Herold Topf wohnt in der Nähe des Hauptbahnhofs. Er kommt nahezu täglich an der Bahnhofsbaustelle vorbei.
Herold Topf wohnt in der Nähe des Hauptbahnhofs. Er kommt nahezu täglich an der Bahnhofsbaustelle vorbei. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

„Ist schon schön geworden. Aber das hat ja auch lange gedauert“, findet Passant Herold Topf. Der 79-Jährige wohnt in der Nähe und hat den Baufortschritt nahezu täglich verfolgt. „Das war teilweise Geldvernichtung. Da wurde etwas aufgemacht, gebuddelt und als die Straße wieder repariert war, hat man sie wieder aufgemacht. Da hab nicht nur ich mich drüber gewundert.“ Insgesamt könne sich das Ergebnis aber sehen lassen. Und auf seinem täglichen Rundgang bleibt der Bahnhof noch immer ein Zwischenstopp für ihn. „Der Bahnhof ist ja noch lange nicht fertig.“