Duisburg. Die Kindertagespflege wird in Duisburg bald besser bezahlt. Eine neue Satzung wurde jetzt beschlossen. So steigen die Pauschalen.

Der Duisburger Rat hat eine neue Satzung für die Kindertagespflege einstimmig beschlossen. Eine bessere Bezahlung soll den drohenden Verlust von bis zu 400 Plätzen im nächsten Kita-Jahr verhindern. Das ist einer der wichtigen Beschlüssen, die das Stadtparlament am Montag in seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause gefasst hat.

Sylvia Linn (CDU) zur ehrenamtlichen Duisburger Bürgermeisterin gewählt

Die frisch gewählte Bürgermeisterin Sylvia Linn hat sich am Montag auch in das Goldene Buch der Stadt eingetragen.
Die frisch gewählte Bürgermeisterin Sylvia Linn hat sich am Montag auch in das Goldene Buch der Stadt eingetragen. © FUNKE Foto Services | Oliver Müller

Zunächst stand in der Mercatorhalle allerdings die Wahl der Nachfolgerin des im April verstorbenen Bürgermeisters Volker Mosblech (CDU) an. Erwartungsgemäß wählte der Rat Sylvia Linn (CDU), die von ihrer Fraktion vorgeschlagen wurde. Die 58-Jährige wurde mit großer Mehrheit gewählt (85 Ja-Stimmen, 7 Gegenstimmen, 6 Enthaltungen). Die Betriebswirtin aus Friemersheim vertritt ihre Partei seit 2010 im Rat.

Künftig wird Sylvia Linn neben Edeltraud Klabuhn (SPD) und Dr. Sebastian Ritter (Grüne) das Ehrenamt der Vertreterin von OB Sören Link ausüben. In den Rat rückt Joachim Schneider für Volker Mosblech nach. Der Vorsitzende des CDU-Ortsverbandes Hochfeld/Wanheimerort, er gehörte bislang der Bezirksvertretung Mitte an, wurde erstmals als Ratsmitglied vereidigt.

Besserer Verdienst soll personellen Aderlass in der Tagespflege bremsen

Nach einem einstimmigen Votum des Jugendhilfe-Ausschusses verabschiedete der Rat am Montag die neue Satzung für die Kindertagespflege. Sie sieht eine deutliche Einkommensverbesserung für die Tagespflege-Personen vor. Damit versuchen Verwaltung und Politik, diese wichtige Säule in der Kinderbetreuung neben den Kitas rechtzeitig vor Beginn des neuen Kindergartenjahres zu stabilisieren. Durch die Aufgabe von 88 Tagespflegestellen droht der Verlust von bis zu 400 Plätzen in Duisburg.

Nach einer siebenprozentigen Erhöhung zum Jahreswechsel 2023/24 steigt demnach die Vergütung zum 1. Januar 2025 um weitere sieben Prozent. Die Kindpauschale des Landes wird von der Stadt aufgestockt und beträgt dann 14 Cent pro Kind/Stunde zusätzlich. Pro Kind und Stunde bekommt eine Tagespflegeperson dann je nach Qualifizierung zwischen 5,41 und 7,14 Euro.

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Mit der Steigerung der Fehl- und Ausfallzeiten für Urlaub, Krankheit, Fortbildung, Streik und/oder Konzeption von 31 auf 45 Tage verbindet sich die Hoffnung, den Qualifizierungsgrad zu steigern. Um neue Tageseltern zu gewinnen, übernimmt die Stadt den kompletten Eigenanteil für die sogenannte QHB-Qualfizierung, auch 1000 Euro für die Qualifizierung von pädagogischen Fachkräften und Kinderpflegern/innen werden übernommen. Für die Betreuung in eigenen Räumen gibt es künftig einen Mietzuschuss von 100 Euro.

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Ausbildung bei der Stadt: Rekordhoch mit 356 Stellen – auch Feuerwehr sucht

Im nächsten Jahr steigt erneut die Zahl der Ausbildungsplätze bei der Duisburger Stadtverwaltung. Nach 333 in 2024 werden es dann 356 in rund 20 verschiedenen Ausbildungsberufen sein. Die Zahl entspreche „den planbaren Fluktuationsdaten“, erklärt die Verwaltung, es gelte, einem drohenden Fachkräftemangel zu begegnen. Für den ehemaligen gehobenen Dienst in der Kernverwaltung bietet die Stadt 27 Bewerbern ein dreijähriges duales Bachelor-Studium „Kommunaler Verwaltungsdienst“ an der Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung (HSPV).

Notfallsanitäter gesucht: Das Bild zeigt die Auszubildenden Julian van der Sanden, Dimitra Schöpp, Luke Mannel und Philipp Sobel bei einer Übung an der Akademie für Notfallmedizin der Duisburger Feuerwehr.
Notfallsanitäter gesucht: Das Bild zeigt die Auszubildenden Julian van der Sanden, Dimitra Schöpp, Luke Mannel und Philipp Sobel bei einer Übung an der Akademie für Notfallmedizin der Duisburger Feuerwehr. © FUNKE Foto Services | Michael Dahlke

Nachwuchs braucht auch die Duisburger Feuerwehr: 32 junge Frauen und Männer sollen 2025 über 18 Monate zu Brandmeistern ausgebildet werden. An Notfallsanitäter richtet sich das Angebot für eine um fünf Monate verkürzte Brandmeister-Ausbildung. An der stadteigenen Akademie für Notfallmedizin und Rettungswesen besetzt die Stadt zum 1. September 2025 für die dreijährige Ausbildung zum Notfallsanitäter 20 Stellen. Zudem sollen 20 Brandmeister über 2,5 Jahre zu Notfallsanitätern qualifiziert werden.

BRANDSCHUTZ: STUNDENSÄTZE DER FEUERWEHR STEIGEN KRÄFTIG

  • Für die freiwilligen Leistungen des Brandschutzes, etwa das Stellen von Brandsicherheitswachen oder technische Hilfeleistungen, hat der Rat eine neue Entgelt-Ordnung beschlossen.
  • Insbesondere gestiegene Personalkosten erforderten eine Anhebung der Stundensätze um durchschnittlich 19,6 % auf „anerkannte Kalkulationsgrundsätze“, so die Verwaltung.
  • Demnach steigt der Stundensatz für einen Beamten (mittl. Dienst) auf 55,76 Euro, für ein Lösch-/Hilfeleistungsfahrzeug werden 223,64 Euro pro Stunde fällig, zusätzlich 104 € für eine Besatzung der Berufsfeuerwehr oder 35,32 € für die freiwillige Wehr.
  • Die Verwaltung verspricht sich davon Einnahmen von insgesamt rund 265.000 Euro, etwa 43.500 Euro mehr als bisher. Zuletzt wurden die Gebühren zum Jahreswechsel 2016/17 angehoben.