Duisburg. Im Duisburger Norden soll noch in diesem Jahr ein inklusiver Spielplatz gebaut werden – für 250.000 Euro. Was geplant ist, woher das Geld kommt.

Mit rund 300.000 Euro sanieren die Wirtschaftsbetriebe Duisburg (WBD) jährlich Spiel- und Bolzplätze im gesamten Stadtgebiet. Weil aber auch Spielgeräte teurer geworden sind, hat die Stadt das Budget jetzt um 250.000 Euro erhöht. Statt das zusätzliche Geld, wie eigentlich vorgesehen, auf alle Duisburger Spielplätze aufzuteilen, wollen die WBD es einmalig in den „Ingenhammshof“ investieren. Er soll Duisburgers erster inklusiver Spielplatz werden. Das ist bisher geplant:

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Duisburgs erster inklusiver Spielplatz: Warum der Ingenhammshof?

Dass das überschüssige Budget nicht auf alle Spielplätze im Stadtgebiet aufgeteilt wird, hat gleich mehrere Gründe. Die Planung für die Spielplatzsanierung 2024 ist nämlich noch mit dem alten Budget vorgenommen worden. Weil die Sanierungen aber auch in diesem Jahr umgesetzt werden müssen – und das immerhin schon halb vorbei ist – können die WBD kurzfristige Änderungen nicht mehr fristgerecht umsetzen.

Da die Planung für den Ingenhammshof aber noch nicht abgeschlossen ist, sind hier noch Änderungen möglich. Ob die WBD die 250.000 Euro tatsächlich einmalig in den Spielplatz investieren dürfen, entscheidet der Rat voraussichtlich im Juni.

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Das ist bisher zum Umbau des Ingenhammshofs bekannt

Aber was bedeutet es überhaupt, einen Spielplatz inklusiv zu gestalten? Ein Beispiel gibt es bereits in Marxloh: Hier eröffnete 2018 ein inklusiver und barrierearmer Spielplatz. Der gehört aber nicht der Stadt, sondern wurde finanziert durch die Spendenaktion „Ein Stück zum Glück“ von Rewe und Procter & Gamble (P&G).

Nach Angaben der WBD liegt auch schon ein grobes Konzept für den Ingenhammshof vor, das es jetzt auszuarbeiten gilt. Genaue Angaben zu geplanten Spielgeräten können sie daher noch nicht machen, heißt es auf Nachfrage. Aber sie bestätigen, dass der Umbau noch in diesem Jahr stattfindet. Er soll im Herbst beginnen und nur wenige Wochen dauern.

Kinder spielen auf dem inklusiven Spielplatz in Duisburg-Marxloh (Archivbild).
Kinder spielen auf dem inklusiven Spielplatz in Duisburg-Marxloh (Archivbild). © FUNKE Foto Services | Michael Korte

Eine Übersicht der WBD zur Barrierefreiheit auf Duisburgs Spielplätzen zeigt, in welche Richtung es gehen könnte: Bauchschaukeln und Hängematten, Wippen und Karussells mit Platz für Rollstühle, Möglichkeiten zur Sinneserfahrung wie beispielsweise Tastmodelle und Klangspiele. Die WBD betonen außerdem: Es geht es darum, „die Fokussierung auf einzelne Behinderungsarten zu lösen und ein breites Angebot zur Förderung von Fähigkeiten und Fertigkeiten zu schaffen.“

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Das heißt auch: Nicht alle Kinder können am Ende jedes Spielangebot nutzen. Das ist aber auch gar nicht das Ziel, denn schließlich haben sie unterschiedliche Interessen und Fähigkeiten. „Durch eine Vielfalt an Spielgeräten wird ein Spielplatz inklusiv“, erklärt die Agentur Barrierefrei NRW.

Der Ingenhammshof soll nicht der einzige inklusive Spielplatz der Stadt Duisburg bleiben: Nach und nach wollen die WBD auch weitere Spielplätze inklusiv und möglichst barrierefrei gestalten.