Duisburg. Bei der Solarenergie schneidet Duisburg im Vergleich gar nicht mal so schlecht ab. Für eine erfolgreiche Energiewende reicht das aber noch nicht.

In den meisten Rankings kommt Duisburg nicht allzu gut weg: bei der E-Mobilität und zuletzt beim Bürgerservice schnitt die Stadt eher bescheiden ab. Der Solaratlas des Vergleichsportals für Solaranlagen Selfmade Energy zeigt jetzt, wie Städte bundesweit beim Ausbau der Solarenergie aufgestellt sind. Und Duisburg steht ausnahmsweise mal gar nicht so schlecht da – zumindest noch.

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Photovoltaik: Enormer Zuwachs an Solaranlagen in Duisburg

Nach Angaben der Stadtwerke Duisburg sind im vergangenen Jahr 1554 neue Solaranlagen ans Netz gegangen, die meisten davon in Rheinhausen und Duisburg-Süd mit jeweils um die 470 neuen Anlagen. Das ist ein Zuwachs von 52 Prozent in nur einem Jahr. Seit Anfang des Jahres sind außerdem etliche neue hinzugekommen.

Für das Ranking hat Selfmade Daten der Bundesnetzagentur ausgewertet. Demnach sind aktuell knapp 4.800 PV-Anlagen in Duisburg in Betrieb. Wer sich darunter nichts vorstellen kann: Das sind 43 Fußballfelder. Insgesamt ist die Leistung in Duisburg aber sicher höher, denn kleine Anlagen wie etwa Balkonkraftwerke hat Selfmade Energy in der Analyse nicht berücksichtigt.

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Solarenergie: So schneidet Duisburg im Vergleich ab

Vergleicht man die Zahlen nun mit Essen, Dortmund und Düsseldorf, zeigt sich: Duisburg ist im Ranking weit oben. So hatte die Stadt in den vergangenen Jahren immer mehr PV-Anlagen als Düsseldorf. Allerdings holt Düsseldorf gerade ziemlich schnell auf, nach aktuellem Stand hat die Stadt beinahe so viele Anlagen installiert wie Duisburg.

Immer mehr Duisburger lassen sich eine Solaranlage auf dem Dach installieren (Symbol-/Archivbild).
Immer mehr Duisburger lassen sich eine Solaranlage auf dem Dach installieren (Symbol-/Archivbild). © picture alliance/dpa | Marijan Murat

Dortmund und Essen hatten und haben zwar mehr installierte Anlagen als Duisburg, aber: beide Städte haben auch deutlich mehr Einwohner. Ein weiterer Pluspunkt für Duisburg: Die Anzahl der installierten Anlagen pro Jahr stieg in den letzten Jahren deutlich schneller als in den beiden anderen Ruhrgebiets-Städten.

Mit einem Zuwachs von knapp sechs Prozent im ersten Quartal 2024 – das sind 267 neue Anlagen – liegt Duisburg außerdem nicht nur über dem NRW-weiten Durchschnitt von 5,5 Prozent, sondern auch über dem bundesweiten von 5,7 Prozent. Dass aber deutlich mehr geht, zeigt etwa Berlin: Hier sind zwischen Januar und März 1600 Anlagen installiert worden.

PV-Anlagen: Es könnte schlechter laufen – aber eben auch besser

Heißt das, Duisburg schneidet in einem Ranking endlich mal gut ab? Jein. Schaut man sich die Anzahl der PV-Anlagen pro 1000 Einwohner an, schafft Duisburg es nur auf Platz 2028 – von 2050. Auf 1000 Einwohner kamen in Duisburg im vergangenen Jahr 9,5 Anlagen.

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Schaut man sich nur Deutschlands Großstädte an – also jene, mit mindestens 500.000 Einwohnern –, sieht es schon etwas besser aus: Hier schafft es Duisburg auf Platz sechs von 15. Dortmund ist mit 14,8 Anlagen pro 1000 Einwohner Spitzenreiter unter den Großstädten. Unter den Ruhrgebietsstädten schneidet sonst nur Essen etwas besser ab, mit 9,9 Anlagen. Düsseldorf kommt aktuell auf 7,6 Anlagen pro 1000 Einwohner und landet damit auf Platz elf.

Gemessen an der installierten Leistung schafft Duisburg es immerhin auf Platz 65. Das klingt schonmal besser, zeigt aber letzten Endes nur, dass beim Ausbau der Solarenergie deutschlandweit noch einiges passieren muss. Installiert sind in Duisburg nämlich nur 68 Megawatt. Damit könnte man etwa 34.000 sparsame Zwei-Personen-Haushalte mit Strom versorgen, also 13 Prozent aller Duisburger. Für eine erfolgreiche Energiewende ist das aber noch lange nicht genug.