Duisburg. Der mutmaßliche Schütze (31) setzt sich nach der Tat in Duisburg in die Türkei ab. Als er zurückkehrt, klicken am Flughafen die Handschellen.
Im Fall eines beinahe tödlichen Schusses auf einen 32-Jährigen vor dem Evangelischen Krankenhaus Duisburg-Nord in Fahrn gibt es eine Wende. Für die Ermittlungsbehörden steht inzwischen fest: Ein 31-Jähriger soll dem Mann einmal in den Kopf geschossen haben. Bei dem Tatverdächtigen handelt es sich um den Bruder der Frau, die wegen der Tat schon seit Monaten in Untersuchungshaft sitzt. Die damals 29-Jährige soll mit dem Opfer zuvor eine Beziehung gehabt haben.
Der mutmaßliche Schütze hatte sich nach der Tat in die Türkei abgesetzt. Ende Februar war er aus privaten Gründen nach Deutschland zurückgekehrt, obwohl er gewusst haben soll, dass nach ihm mit einem Haftbefehl gefahndet worden war. Am Flughafen klickten dann die Handschellen, so eine Sprecherin der Duisburger Staatsanwaltschaft. Wie seine Schwester sitzt auch er nun in Untersuchungshaft.
Jogger findet Opfer stark blutend in Duisburg und ruft Hilfe
Dem Opfer, um dessen Leben Ärzte wochenlang im Krankenhaus gekämpft hatten, gehe es inzwischen „besser“, sagte die Sprecherin. Zwar sei der Mann gesundheitlich noch stark beeinträchtigt, der Krefelder habe aber inzwischen auch Angaben zu der Tat machen können. Ein Jogger hatte ihn am 28. Dezember des vergangenen Jahres gegen 16.30 Uhr kurz nach dem Schuss stark blutend gefunden und Hilfe gerufen.
Der 32-Jährige und die Frau hatten sich, so der Stand der bisherigen Ermittlungen, offenbar gezielt am Tatort, einem kleinen Grünstreifen zwischen der Fahrner Straße und der Kleinen Emscher, getroffen. Wollten sie sich dort aussprechen? Noch sind viele Fragen offen. Unter anderem, woher die Waffe stammt. Oder die mit entscheidende Frage, ob der mutmaßliche Schütze aus freien Stücken - und mit welchem Motiv - handelte oder er von seiner Schwester ermutigt oder angestiftet worden sein könnte. Laut Staatsanwaltschaft hat die Frau Angaben zur Sache gemacht, ihr Bruder hingegen schweigt.
Nach der Tat gerät auch der Ehemann ins Visier
Durch die Aussage der Frau wurde ihr Ehemann entlastet, der kurz nach der Tat ebenfalls in Verdacht geraten war. Als die Polizei bei dem Paar im Stadtteil Röttgersbach zugriff, waren sogar Spezialkräfte im Einsatz. Der 30-Jährige hatte zwischenzeitig in U-Haft gesessen, ist aber schon lange wieder auf freiem Fuß. Am Tatort war er wohl nicht. Die Ermittlungen gegen ihn dürften deshalb bald einstellt werden.
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Das Paar, das in getrennten Wohnungen lebte, hat auch gemeinsame Kinder. Die beiden tatverdächtigen Geschwister, denen versuchter Mord vorgeworfen wird, sind polizeilich bislang nicht in Erscheinung getreten. Die Ermittlungen gegen sie dauern an.