Duisburg. Vor einem Jahr stürzte in Duisburg ein Kleinflugzeug vor dem Flic Flac ab, zwei Menschen starben. Wann die Unfallursache veröffentlicht wird.

Der 4. September 2022 wird als einer der Tage in die Geschichte Duisburgs eingehen, an dem über 700 Menschen einer Katastrophe knapp entkamen: Ein Flugzeug stürzte ab, krachte auf dem Parkplatz des Zirkus Flic Flac auf Autos und ging in Flammen auf. Der Pilot und sein Begleiter kamen ums Leben.

Gut 100 Meter weiter wäre das Flugzeug mitten in die ausverkaufte Sonntagsnachmittagsvorstellung des Zirkus gekracht. Die meisten Gäste wussten nichts von ihrem Glück. Während drinnen gespannt das Programm verfolgt wurde, fuhr draußen ein Großaufgebot vor: Feuerwehr, Polizei, die Luftaufsicht der Bezirksregierung, später auch die Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU).

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Gelöscht war der Brand relativ schnell, vom Ultraleichtflieger blieb am Ende kaum etwas übrig. Acht Autos brannten komplett aus. Experten bargen spät abends die Leichname, untersuchten am nächsten Tag die Überreste des Flugzeugs, sicherten Spuren und Beweise.

Flugzeugabsturz: Privater Rundflug endete in Duisburg tödlich

In einem Zwischenbericht fasste die BFU später zusammen, dass der Bottroper Pilot und sein Passagier vom Verkehrslandeplatz Schwarze Heide Dinslaken zu einem privaten Rundflug gestartet waren. Der 54-jährige Pilot und Fluglehrer sowie sein 77-jähriger Passagier wollten Fotos von der Schauinsland-Reisen-Arena machen und dann über den Zirkus Flic Flac fliegen.

Zeugen hatten beobachtet, wie das Kleinflugzeug recht niedrig Richtung Güterbahnhofsgelände flog und kurz vor dem Absturz noch einen Kurswechsel machte. Sie mutmaßten, dass der Pilot absichtlich in letzter Sekunde abdrehte und einen Absturz herbeiführte, um Schlimmeres zu verhindern.

Eine offizielle Unfallursache ist bislang nicht bekannt, der Zwischenbericht Ende November letzten Jahres sammelte nur die Fakten, erklärt Pressesprecher Gernout Freitag von der BFU. Danach folge die Analyse. Der gesamte Prozess dauere im Schnitt ein Jahr. Sollte eine Unfallursache erkennbar sein, werde sie im Abschlussbericht veröffentlicht. In den kommenden Wochen sei also damit zu rechnen.

Für die verstorbenen Insassen des abgestürzten Flugzeugs lagen im September letzten Jahres Trauerkränze auf dem Parkplatz des Zircus Flic-Flac in Duisburg. Inzwischen ist von dem Unglück auf dem Güterbahnhofsgelände nichts mehr zu sehen.
Für die verstorbenen Insassen des abgestürzten Flugzeugs lagen im September letzten Jahres Trauerkränze auf dem Parkplatz des Zircus Flic-Flac in Duisburg. Inzwischen ist von dem Unglück auf dem Güterbahnhofsgelände nichts mehr zu sehen. © FUNKE Foto Services (Archivbild) | STEFAN AREND

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