Duisburg-Marxloh. Die Grillostraße in Duisburg ist seit Monaten gesperrt – wegen eines maroden Hauses. Der Giebel scheint nun gesichert. Warum die Sperrung bleibt.
Die gesperrte Grillostraße ist für Geschäftsleute und Anwohner seit mehr als einem Jahr ein großes Ärgernis. Grund ist ein Haus kurz vor der Einmündung auf die Weseler Straße, dessen Giebel einsturzgefährdet ist (wir berichteten). Fast täglich kommt es dort zu einem Verkehrschaos.
Augenscheinlich hat der Besitzer des Hauses den Giebel inzwischen gesichert. In den sozialen Medien regt sich deshalb erneut Unmut über die Straßensperrung. Auf Anfrage der Redaktion teilt Stadtsprecher Jörn Esser mit, warum die Grillostraße trotzdem noch nicht für den Verkehr freigegeben werden kann: „Der Eigentümer hat begonnen, Maßnahmen zur Sicherung des Zwerchgiebels umzusetzen. Allerdings fehlt momentan noch der Nachweis, dass diese Arbeiten abgeschlossen wurden und ausreichend effektiv sind.“ Das müsse ein Statiker nachweisen.
Grillostraße in Duisburg-Marxloh: Straßensperrung wird immer wieder unerlaubt „aufgehoben“
Zwischenzeitlich hatten Unbekannte die Absperrung mehrmals zur Seite geräumt – zuletzt vor wenigen Tagen. Die Stadt hat sofort reagiert: „Bei einer Kontrollinspektion haben wir festgestellt, dass die Baustellensicherungsmaßnahmen von einer unbekannten Person entfernt wurden. Infolgedessen hat das für die Absicherung zuständige Unternehmen den Bauzaun umgehend wieder ordnungsgemäß aufgestellt“, erklärt der Stadtsprecher.
Die Absperrung kostet den Besitzer Tag für Tag Gebühren, da es sich um eine Sondernutzung handelt. Die Höhe der Kosten wird durch die Sondernutzungssatzung der Stadt geregelt. Allein bis Ende 2022 haben sich nach Angaben der Stadt Gebühren in einem unteren fünfstelligen Betrag angesammelt.
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Auf die Frage, ob diese und die weiteren fälligen Gebühren 2023 bezahlt wurden, reagiert die Stadt zugeknöpft: „Auskünfte über möglicherweise noch ausstehende Gebühren oder deren Höhe kann ich Ihnen nicht geben“, so Jörn Esser. Der Besitzer des Hauses hat auf eine schriftliche Anfrage der Redaktion nicht reagiert.
Das marode Haus steht beinahe leer. Nach und nach haben sich die Mieter eine neue Wohnung gesucht. Lediglich eine Familie mit vier Kindern lebt noch in der ersten Etage – sie hat trotz fieberhafter Suche bisher kein neues Zuhause in Marxloh gefunden. „Ich habe die letzten Wochen bei meiner Mutter und meiner Schwiegermutter gewohnt. Aber wie lange soll ich das machen?“, sagt die Mieterin. Deshalb sei sie vor ein paar Tagen an die Grillostraße zurückgekehrt.